Volltext: St. Adalbero

87 
ober ließ ihn noch tit fein 1170 begonnenes Nekrologium eintragen. 
Gebrochen vom Alter resignirte er 1194 und hatte den treff- 
lichen Kloster-Prior S u a r z m a n n (s 1197) zum Nachfolger, 
den er noch bis 1199 (f 17. Februar) überlebte, somit seinen 
zweiten Nachfolger Waesigrim (f 1209) erlebend, unter 
welchem die Geschichtschreibung im Stifte freundliche Aufnahme 
fand. Denn während seiner abteilichen Regierung ward „das 
Leben des heiligen Adalbero" geschrieben und wurden „die 
Kloster-Annalen" gefertigt. Nur fünf Jahre regierte Abt Al- 
ramm (1- 20. April 1213), dessen Leben mit den wenigen 
Worten sich zeichnen läßt: „Ein durch Frömmigkeit und treue 
Verwaltung ausgezeichneter Abt." Die achtundzwanzigjährige 
Regierung des Abtes Otto sollte mit vielen Leiden verbunden 
sein. War bisher die Stiftung Adalbero's den Würzburger 
Bischöfen ein Gegenstand besonderer Pietät gewesen, so zeigte 
sich gerade das Gegentheil an dem prachtliebenden Bischof 
Otto von L o b d e b u r g, der in Folge seiner Freigebigkeit 
und Verschwendung sich verleiten ließ, das von St. Adalbero 
dem Hochstift Würzburg vermachte „Vorwerg, Pfleg und Amt 
Lambach sammt seinen Obrigkeiten, Rechten und Zugehörungen" 
um das Jahr 1216 an „Herzog Leupolden in Oesterreich" 
um 1300 Mark Silbers zu verpfänden. Das Würzburger 
Domkapitel erhob gegen das Verfahren des Bischofs Einsprache, 
indem ihm die Güter zur Hälfte zustünden, und Bischof Otto 
zu einer Verpfändung nicht berechtigt sei. „Doch nähme", sagt 
die Chronik, „Herzog Leupold obgenannt die berührten Güter 
ein, und ließ Bischof Otten sich nüt seinem Dom-Kapitul 
zweyen." Endlich zahlte vergleichsweise der Herzog Leupold noch 
200 Mark Silbers mehr an das Stift, und die 1300 Mark, 
die Bischof Otto bereits erhalten, sollten nach und nach aus 
den Einkünften des Stiftes wieder refundirt werden, bis 
1500 Mark Silbers „zum Vorrath gesammlet" wären. So 
ging Adalberos wohlgemeinte Stiftung für Würzburg ver¬
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.