Volltext: Krieg im Stein

Dienstesarbeit unter Weinlauben an den weißen 
Steintischen beim Terrano saßen! Wie auf tausend 
Füßen lief diese Zeit davon. Zwei Monate waren 
zwei Tage, und zu Weihnachten saß jeder von 
uns schon irgendwo in Österreich und sehnte sich 
dorthin, wo der andre saß. Alle waren unter 
neuen Kameraden, neuen Truppen, und einer lag 
schon unter den Zypressen eines südlichen Fried¬ 
hofs. Es war unser viellieber Arzt Dr. Massi- 
curo... Vielleicht eine Ironie des Krieges, daß 
er gerade den Arzt als ersten aus unsern Reihen 
holte und gerade den, der sich am meisten freute, 
Soldat zu sein. Massicuro starb freilich keinen 
Heldentod. Er war nicht ganz lebensfest und hielt 
sich nur durch einen bacchantischen Frohsinn auf¬ 
recht, brauchte den Wein, um zu leben und wußte, 
was er für ihn bedeutete... Wie ein segnender 
Priester pflegte er die Hände über dem Kranken 
auszubreiten und versprach jedem die schleunigste 
Heilung: ma sicuro! Aber sicher. Morgen bist du 
gesund! Und da die Beschwörung öfter nicht ver¬ 
fangen wollte, der Patient aber auf seinem Schein 
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