Volltext: Das Herzogthum Salzburg oder der Salzburger Kreis (5. 1839)

Berge u nd Gebirge re. 
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rücken, bis sie über die hohen Berge kommt, und deren Rücken 
bescheint. Melancholisch ist daher der Aufenthalt, und kälter 
der Boden. Er erfordert zu seiner Erwärmung häufigen 
Dünger; das Futter ist minder nahrhaft, die Aernte minder 
ergiebig und unsicher. Alles steht da im Werthe zurück, wenn 
man mit den Gegenden auf der Sonnseite eine Verglei¬ 
chung anstellt. 
IO. Berge und Gebirge mit ihren Höhenmes¬ 
sungen, Thäler. 
Die Oberfläche der Berge ist entweder ganz oder 
zum Theile mit Erde und Vegetation bedeckt, oder sie besteht 
aus kahlen, oder nur zum Theile mit Erde, auch sogar stets 
mit Schnee und Eis bedeckten Felsen. 
Die salzburgischen Gebirge bilden eine Fortsehung der 
rhä tisch e n, j u lische n und k a r irisch e n A lp en. Sie 
gehören zum t ü r k i sch - i s l ä n d i s ch e n B e r g m e r i d i a n 
und z u m sp a n i sch - si b i r i sch e n B e r g p a r a l e l l. 
In Hinsicht auf ihre vorwaltende Geste in sforma- 
tion theilen sie sich in Granit-, Schiefer-, Kal k- 
und Sandsteingebilde, und enthalten in ihrem Innern 
verschiedene Stein- und Erdearten, Salze, Metalle und 
Versteinerungen. 
Unter den Granit gebir gen befinden sich die berühm¬ 
ten Tauern*), unter welchen die Krümmler-, Vel¬ 
ber-, Fu scher-, Rauriser-, Naßfelder-, 
Korn- oder Hochtauern und der Radstadter Tau¬ 
ern die bekanntesten, merkwürdigsten und wunderbarsten sind. 
Nur auf der Höhe des Radstadter-Tauern be¬ 
finden sich zwey eigentliche und ziemlich wohlbestellte Wirths¬ 
häuser; bey den übrigen gibt es nur sogenannte Tauern¬ 
häuser und Ta fernen; am Frischer - und Naßfel¬ 
dertauern wohl gar nur Alpenhütten. 
Die Wege, welche über die Tauern führen, sind mei¬ 
stens schmal, beschwerlich, steil und nur für Fußgeher oder 
höchstens für Packpferde wandelbar, diese Saum- oder 
*) Die Tauern, Thurus raons, mons durus sollen diesen Namen 
von ihren ehemahligen Bewohnern, den Tauriskern erhalten ha¬ 
ben, (Sext. Aurel. Vict. de orig, gent. roman, fol. V.)
	        
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