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Pfleggericht Zell am See oder Kaprun. 549 
der Weg sich in das Alpthal Ferleiten und der Heilquelle 
bey St. Wolfgang theilt. 
Auf der Alpe Ferleiten (1/2 Stunde von Fusch) 
und zu St. Wolfgang im Heilbade (1 1/2 Stunde 
von Fusch ) sind Kapellen oder Filialen, in der Nahe davon 
das W i e sba ch h 0 r n, auch Weisbachhorn und gewöhnlich 
Vischbach genannt, die hohe Gemsburg, das Mitter- 
kahr, der Thorkopf, der R i e g e r - S ch 0ber, die 
hohe Tenne, der K ö n i g s st u h l im Halbzirkel. 
In der Nacht vom 11. März i6i7 wurde das Zulehen 
Oberstatt in der Ferleiten von einer Lavine verschüttet. Von 
24 Ochsen, 1 Kuh und 30 Böcken konnten nur noch 5 junge 
Ochsen gerettet werden. (Salzb. Zeit. d. I. Nr. 57.) 
In der Filiale von St. Wolfgang am Weichsel¬ 
bache wird am Magdalena- und Wolfgangs-Tage Messe 
gelesen. 
Im l 5. Jahrhunderte, und wahrscheinlich noch ungleich 
früher, stand daselbst schon eine ansehnliche Kirche mit zwey 
Thürmen. 
Eine Bulle des Kardinal-Kollegiums in Rom von 1513 
(sie ist noch vorhanden) schmückt die alte Kirche zu St. Wolf¬ 
gang am Weichselbache mit Jndulgenzen aus. Die Kirche 
stand damals nicht an der Stelle, wo sie jetzt erbaut ist, son¬ 
dern ungefähr 400 Schritte davon auf einem Hügel. An der 
Seite des Hügels, wo man heut zu Tage die Kapelle 
St. Sebastian erblickt, stand das Badehaus, gerade über 
dem Graben erbaut. 
Eine gewaltige Windlähne zerschmetterte 1703 die Kirche, 
das Badehaus und die Stallungen; Menschen und Vieh 
wurden unter dem Schutte begraben. 1705 baute man die 
Kirche von Neuem auf ihrem jetzigen Platze, und ihr gegen¬ 
über das Badehaus. In diesem traf Viert Haler ober 
einer Thüre folgendes Distichon, durch das Zusammentreffen 
zweyer Franziskaner daselbst entstanden: 
líele fuerant sacro Francisci ex ordine fratres : 
Unus Alexander, Magnus et alter erat. 
Bis zum Jahre 1792 hatten das hiesige Bad mehr als 
7000 Gäste besucht. (Vierth. Wand. II. 225 — 230.) 
Das Vikariat ist ein Ausbruch von der Pfarre Zell am 
See.