Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

> 548 Pfl eggericht Zell am See oder Kaprun. 
Das Pfleggericht unter einem Oberbeamten, einem Ad¬ 
junkten und Rentmeister hat seinen Amtssitz im Markte 
Zell. Es macht die Halbscheide vom schönen Unterpinz- 
gau aus, und kann eigentlich als der Mittelpunkt vom 
Pinzgau angesehen werden. Einige nennen es deßwegen 
auch das Unterpinzgau. Es kam, wie wir hörten, mit¬ 
telst Tausches 1226 von Bayern an das Erzstift. Die 
Erzbischöfe verliehen es nachher an die Herren von Vel¬ 
den als Lehen, kauften es aber 1430 von ihren Erben wie¬ 
der zum Lande. 
Die 2 Pfarren befinden sich zu Piefendorf und Zell, 
die 4 Vikariate zu Fusch, Glemm oder Saalbach , Kaprun 
und Viehhofen, das Kurat - Benefizium zu Kammer. Die¬ 
ses ausgenommen sind an den übrigen Orten die 6 Haupt-, 
die Nebenschulen zu Gungau, Maishofen und Thumersbach. 
Ueberall ist der allerhöchste Landesfürst Kirchen- und Schul- 
patron, das Pfleggericht zu Zell,Kirchen- und Schulvogtey. 
Das Brandassekuranzkapitel stand am Schluffe 
1832 auf 222645 fl. 
Von den Produkten dieses Pfleggerichtes sind die Zeller- 
Krebsen berühmt; sie waren es aber einst noch mehr. 
Mit dem Vikariate Fusch sind außer dem Dorfe glei¬ 
chen Namens die zerstreuten Hauser, Einöden und Weiler 
vereinigt: Fernleiten (Einöde und Weiler), Heilbad und 
Oberberg, Hinterthal, Judenoorf, Steinach, Vorderthal 
(Einöden und zerstreute Hauser) und Wiben, mit 44 Hau¬ 
sern, 41 Wohnparteyen, 254 Einwohnern. 
Fusch, die Ferleiten, St. Wolfgang, Schön¬ 
an g er. 
Fttsch, Yusca, Uusca (waldig, wüste, öde), zer¬ 
streute Hauser mit 220 patriarchalischen Einwohnern, im 
gleichnamigen schönen und fruchtbaren Thale am Ausflüsse des 
Hierzbaches, 5 Stunden von Zell. 
Die Kirche mit der Bruderschaft der 7 Zufluchten ist dem 
heil. Aegidius und Martin gewidmet. Sie erhielt i st31 von 
Innen und Außen Verschönerung. (Salzb. Amts- und 
Int. Blatt Nro. 14 d. I.) 
Das schöne Fusch erthal eröffnet sich bey Bruck, in 
der Richtung von Norden gegen Südwest, und zieht sich in 
einer Länge von 3 Stunden bis zum Erbacher Bauern, wo