Volltext: Das Herzogthum Salzburg oder der Salzburger Kreis (5. 1839)

Pfleggericht Loser. 5o:> 
Die wichtigsten Produkte sind: Holz, Hornvieh und 
Wildpret. 
Nach St. Martin sind folgende 12 Ortschaften ein- 
gepfarrt: Au mit einer Filialkirche, Faistau, Gumping an 
einem Torfmoore (hier 1619 eine Bildsäule von Erz aus¬ 
gegraben) mit einer Ziegelbrennerhütte und dem 1809 oemo- 
lirten Passe Strub, dessen Thurm vor 1228 entstand, Hal¬ 
lenstein (Höllenstein»), Kirchenthal, Loser, Mayrberg, St. 
Martin, Obsthurm mit dem niedergerissenen Passe Lu ft en¬ 
stein, Reit mit einer Kapelle und der Reiteralpe, Schefs- 
noth und Wildenthal, mit 219 Häusern, 307 Wohnpar- 
teyen, 2312 Einwohnern. 
Kirchenthal/ Loser, St. Martin. 
Kirchenthal, ein sehr besuchter Wallfahrtsort zu 
U. L. Fr., mit 4 Häusern, 6 Wohnparteyen, 17 Einwoh¬ 
nern , 3/4 Stunden von St. Martin, 1 1/2 von Loser, 
7 öon Reichenhall. 
Die Ortschaft Kirchenthal gehört zwar zum Pfarr- 
bezirke St. Martin bey Loser; aber die Wallfahrtskirche ist 
als selbstständig keiner anderen Pfarre unterworfen, und hat 
ein Priesterhaus, dessen geistlicher Regent zugleich auch der 
eigentliche und unmittelbare Vorstand der Wallfahrtskirche 
ist. (Salzb. geistl. Schematismus 1813 S. 236. ) 
1670 stellte der Bauersmann Johann Schnuck von 
St. Martin hier ein Kruzifix auf, und baute eine hölzerne 
Kapelle darüber. 1688 wurde diese durch die Nachbarschaft 
von Steinen ausgemauert, und am 29. Juny d. I. das Gna¬ 
denbild von St. Martin dahin übersetzt. Schon 1691 mußte 
die Kirche erweitert werden, und es siedelten sich 4— 5 Prie¬ 
ster an. Erzbischof Johann Ernst von Thun baute 
1694 die jetzige Kirche mit 3 Altären von rothem Marmor 
nach italienischem Geschmacke im erhabenen Style mit zwey 
Thürmen um 40000 fl. an einer Bergkluft, auf einem den 
Schneelavinen nicht ausgesetzten Platze mit wunderschöner 
Aussicht, und stiftete am 30. März 1696 einen Regenten 
nebst einem Benefizium mit 10000 fl. 
Das Priesterhaus, zugleich ein Korrektionsort für einige 
Geistliche, entstand 1691 und 1692, das nahe Wirthshaus 
1693. Am 8. September 1701 erfolgte die Einweihung des 
majestätischen Gotteshauses.
	        
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