Pfleg ge richt AbLena u.
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Meilen von G ollin g und dem Gosauthale, ñ von Salzburg
entfernt, und zahlt 663 Einwohner. Hier zieht sich die Gol-
lingerstraße theils nach Oesterreich, theils nach Steyrmark
durch. Die 70 Häuser sind sammt dem darunter begrif¬
fenen Vormarkte Neisenpeint größtenteils von Holz.
Erzbischof Leon hart erhob den Ort zum Markte. Das
Wapen davon stellt einen sitzenden Prälaten im lichtblauen
Felde, mit einer Kerze in der Hand dar. Die Berg- und
Waldgegend von Abtenan kommt schon in Urkunden von
Karl, dem Großen, 791, von Ludwig, dem From¬
men, 816/ von Ludwig, dem Deutschen, 857 und
675 , von Arnulph, dem Bösen, 890, zur Sprache.
(Juyavia 35 u)
Das Gericht daselbst hakte im 13. Jahrhunderte das Ge¬
schlecht der Herren von Gue trat h zu Lehen. Als sie
aber 1279 alle ihre Guter dem Erzstifte aufgaben, siel auch
dieses Gericht wieder an dasselbe zurück. (Juyavia 433.)
Ein großer Theil des Thales längs der Lämmer wurde
schon 1124 vom Erzbischöfe Konrad als ein Eigenthum des
Stiftes St. Peter erklärt. Erzbischof Adalbert räumte
dem Kloster 1191 das Kirchenpatronat und die Zehentherr¬
lichkeit ein. Das Eisenerz (der Bau davon noch 1434 sehr,
jetzt aber nicht mehr betrieben), welches auf einem Grunde
von St. Peter gefunden wird, soll nach dem Ausspruche des
Erzbischofes Eberhard II. 1210 ein Eigenthum dieses
Stiftes seyn. Der nämliche Erzbischof wies demselben 1231
eine große Waldung nebst mehreren Urbarsgütern und Zehen¬
ten an der Gosach im Rußbach als Eigenthum zu. Viele
andere Güter kamen später theils durch fromme Stiftungen,
theils durch Kauf und Tausch an St. Peter.
Die Kirche des Marktes zu Ehren des h. Blasius mit
einigen besseren Gemählden erhielt das Kloster 1533 ge¬
gen Verzichtung auf die Pfarre Hallein auf Andringen
des Erzbischofes Matthäus Lang; aber erst 1622 kam
der erste Pfarrer von St. Peter dahin. Den Hochaltar in
der Marktskirche baute Max Gandolph i 684. Im Jahre
1751 wurde der Pfarrhof ganz neu ausgemauert, 1829 das
Schulhaus auf Kosten der Abtey von St. Peter fast ganz
neu aufgeführt, in demselben 106 Werktags-, 44 Wieder¬
holungsschüler zu treffen. Abt Beda hatte 1778 die Thurm-
uhr und eine Monstranze angeschafft. (Manuskripte von
St. Peter; Zauner I. 210; Y. 156; Hansiz II. 601; Aus-