Pfleggericht Neumarkt.
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Das Wapen des Ortes besteht aus einem schwarzen
Schrägebalke», woraus sich 4 hintereinander angebrachte sil¬
berne Hufeisen mit 6 gleichen Punkten auf den Seiten befin¬
den , rechts im silbernen Felde durchschnitten.
Von i646 bis zum Schlüsse i8os bestand hier ein eige¬
nes Pflegamt unter dem Namen: »Amt Höchfeld.«
Das Gebäude desselben ließ Franz Anton v. Har¬
ra ch 1722 auffuhren. Es ist nun ein Eigenthum der Bür¬
gerschaft. Sie ließ in demselben zwey sehr taugliche Zimmer
für die Marktschule herstellen.
Die großen Privilegien der hiesigen Bürger wurden ih¬
nen noch 1561 bestätigt. 1520 wurde Straßwalchen durch
Zigeuner abgebrannt. 1792 brannten 10, am 18. Oktober
i3i4 21, am y. März 1822 (durch Blitzschlag) wieder 12,
und am 25. Oktober 1822 gleichfalls 11 Häuser ab.
1800, 1805 und 1809 litt der Ort durch die Feinde
fürchterlich.
Als sich hier Kilian Bern erst ätter 1595 erhing,
mußte ihn der »Freymann zu Salzburg« verbrennen.
Am 19. September 166s übernachtete Kaiser Leopold I.
in Straßwalchen, und verweilte auch am 20. wegen Unpä߬
lichkeit daselbst.
Als im September 1702 der spanische Erbfolge-
krieg ausgebrochen war, fingen die Bayern an, unweit
von diesem Markte eine Vertheidigungslinie von Gräben und
Verschanzungen anzulegen. Sie erstreckte sich über die soge¬
nannte Lathen (Ladein) bis nach Lengau und in den Grön-
wald hinab. Am 30. No». 1820 wurde hier das schon vor
uralten Zeiten genossene durch den Wechsel der Zeitverhält-
niffe aber gänzlich erloschene Privilegium einer wöchentli¬
chen Schranne wieder feyerlich in Ausübung gebracht.
Seit 1. Jänner 1828 besteht das Pfarrarmeninstitut
mit wohlthätigen Fortschritten. (Zauner l. 49; V. 218;
VIII. 290; Landwehre von Kurz II, 6; Salzb. Zeit. 181.4
Nr. 208; 1820 Nr. 246; 1822 Nr. 96 und 215. Chron.
Lunael. 23 — 25; Hübner I. 204. Winklhofer 195; Selbst¬
sehen ; Pfarrer Hechenberger's Papiere; salzb. Jntellig. 1807
S. 520; 1319 S. 1099; Dokumente von Mattsee.)
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