Volltext: Das Herzogthum Salzburg oder der Salzburger Kreis (5. 1839)

Religion. 
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Den 9. März *582 gab Erzbischof Johann Jakob 
ein neues, geschärftes Religionsmandat zur Unterdrückung 
des Protestantismus und anderer Sekten (man traf sie fast 
in allen Orten des Erzstiftes) heraus. (Zauner. VI. 429 — 
434.) Er hob 1583 die Petersnonnen auf und übergab ihr 
Kloster den Franziskanern. 
1584 kam ein Flaeeianer (ihr Hauptfitz zu Efferding 
im Hausruckkreise) auch in das salzb. Gebirg, und fand be¬ 
sonders in Rad stad t geneigte Aufnahme. Der Erzbischof 
Johann Jakob schickte die fürstl. Räthe Ribeisen und 
Fickler mit ausgedehnten Vollmachten dahin. Sie verfuh¬ 
ren überall mit Strenge. Die Anhänger der neuen Sekte 
wurden eingekerkert, und, wenn sie nicht entsagten, öhne 
Gnade verbannt. Das Nämliche geschah mit den Protestan¬ 
ten in eben diesem Jahre zu Abtenau, Saalfelden, Radstadt, 
Gastein, St. Veit re. (Gasparis res in Lutli. gest. c. 15 
Pt 164; Zauner VI. 443, 444, 445.) 
Am 9. Mai 1587 forderte Pabst Sixtus V. vom Erz¬ 
bischöfe Wolf Dietrich ernstlich die Abstellung des Ge¬ 
brauches des Kelches beim h. Abendmahle (Zauner VH. 6.) 
Nachdem.dieser Erzbischof am 3. Septbr. 1588 ein sehr ge¬ 
schärftes Religionsmandat zur Entfernung aller Ketzereyen 
erlassen hatte, erfolgte von den Bürgern der Stadt Salzburg 
eine große Auswanderung (Zauner VII. 18 — 20, 22.) 
Wolf Dietrich war es, der 1591 das erste Priester¬ 
haus errichtete, 1594 bte Kapuziner nach Salzburg rief, 
um sie zur Ausrottung der Ketzereyen zu gebrauchen. Die 
ehrwürdigen Väter wohnten anfangs im Beneficiatenhause 
zu St. Johann am Jmberge. Im nämlichen Jahre schrieb 
der Fürst beym Unterrichte im christlichen Glauben den Kate¬ 
chismus des Petrus Can isius vor, welchen K. Fer¬ 
dinand I. bereits 1554 in Unterösterreich eingeführt hatte 
(Zauner VII. 42, 45). Gleichfalls 1595 ordnete der Erzbi¬ 
schof, vom Palmsonntage angefangen, das vierzigstündige 
Gebeth an. Die Ausrottung des Lutherthums im Gebirge 
blieb unter ihm beym bloßen Antrage. (Zauner VII. 53.) 
1597 bestand zu Felding außer dem Markte Hof ein so¬ 
genannter lutherischer Freithos (Zauner VIII. 47.) 
1605 wurde der Grund zu einem A u g u st i n e r k l 0 st e r 
in Mühln gelegt. Hierauf folgten 1634 die Kapuzi¬ 
ner zu Radstadt, 1636 die Klarisser - N onnen 
zu Loretto in Salzburg, 1640 die Kapuziner in
	        
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