Volltext: Das Herzogthum Salzburg oder der Salzburger Kreis (5. 1839)

102 Die Viehzucht «nb Milchwirthschoft. 
18. Die Viehzucht und Milchwirthschaft. 
Der Viehstand bestimmt sich am richtigsten durch genaue 
Zählungen. Wir werden auch hiervon die Resultate verschie¬ 
dener Jahre zur Vergleichung liefern. Im Allgemeinen ist 
der Stand der Pferde, des Rind - und Kleinviehes sehr be¬ 
trächtlich ; denn die gebirgigen Gegenden sind der Viehzucht 
vorzüglich günstig; sie wird auch auf dem flachen Lande emsig 
betrieben. Die Pferde sind 19 bis 22 Fäuste groß und 
stark, und werden zum schweren Fuhrwerke ganz vorzüglich 
gesucht. Man schlägt manche Pferde nur auf 50 fl., andere 
aber über 2 bis 300 fl., Kühe oder Ochsen auf 50, 60, 70, 
eine einjährige Kalbe gegen 10 fl. an (Kajetan Lürzer 
v. Zehen dt ha l im Eingänge zu seiner Beschreibung des 
Pfleggerichtes Saalfelden). 
Die Rindviehzucht liefert im Gebirglande den be¬ 
trächtlichsten und in einigen Gegenden beynahe den einzigen 
Nahrungszweig. Das Rindvieh im Lungau zeichnet sich durch 
seine Größe aus, aber die Kühe liefern nicht so viele Milch 
wie im Pongau und Pinzgau. 
Die Schafzucht ist weder im Gebirge noch auf dem 
flachen Lande sehr bedeutend. Die Schafe sind fast durchaus 
gemeiner Art. Die Veredlung durch italienische Störe und 
spanische Widder nimmt immer mehr zu, obwohl sie hier und 
da wieder durch Vermischung mit der gemeinen Race (im 
Gebirge gar nicht zu hindern) vernichtet wird. Die von der 
veredelten Art sind unter dem Namen wälsche Schafe bekannt. 
Ein Schaf wird im Durchschnitte um 5, ein Bock um 6 fl. 
gerechnet. Ein Widder im Gebirge gibt jährlich 2 1/4 Pfund 
und ein Mutterschaf 1 3/4 Pfund Wolle. 
Ziegen werden besonders in den gebirgigen Gegenden 
in beträchtlicher Menge gezogen. Eine Ziege gibt während 
der 3 monathlichen Alpenzeit 1 Pfund Käse. Man schätzt 
eine Ziege gewöhnlich auf 6 fl. 
Schweine hält man fast bey jeder Meierei, hier mehr, 
dort weniger. Die Lungauer, welche auch in fremde Länder 
reisen, verstehen die Verschneidung davon besonders gut. 
Man rechnet ein Schwein auf 7 fl. Die Mästung erhöhet 
aber den Preis. 
Die Viehzucht wird mächtig durch die vortrefflichen 
Weiden vorzüglich auf Alpen befördert. Man rechnet.
	        
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