Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Wim er 
Ende Jänner, da in der Nacht die Temperatur noch tief unter den 
Nullpunkt sinkt, während des Tages ohne Überkleidung im Freien 
sitzt und daß man, überall noch umgeben von der weißen Decke 
des Winters, an einzelnen schneefreien Stellen eines steileren Süd- 
hanges Leberblümchen, Frühhnigsanemonen und Lungeinkraut pflückt, 
Blumen, die von Rechts wegen erst zwei Monate später blühen 
sollten. 
Von größter klimatischer Bedeutung für St. Wolfgang ist auch 
seine Luft; eine frische, kräftige, besonders im Frühling stark 
aromatische Alpenluft. Ihre außerordentliche Reinheit ist daidurch 
bedingt, daß einerseits in der näheren und weiteren Umgebung des 
Sees keine raucherzeugenden gewerblichen Betriebe sich vor¬ 
finden, andererseits die ungeheuren Wälder, welche den Ort rings 
einschließen, als Filter, besonders auch für pathogène Mikro¬ 
organismen, wirken. Ihnen, beziehungsweise dem Harzreichtum ihres 
Koniferenbestandes verdankt die Luft auch den reichen Ozongehalt. 
Ebenso fungieren sie als Regulatoren der Feuchtigkeitsmenge der 
Luft, welche in St. Wolfgang durchschnittlich- etwas größer ist als 
in Qeibirgsorten derselben Meereshöhe. Auf Grund dieses Moments 
und im Zusammenhang mit der bereits genannten sonstigen 
Beschaffenheit ist die Luft St. Wolfgangs, besonders bei katarrha- 
Hschen Erkrankungen und nervösen Schwächezuständen, von heil¬ 
kräftigster Wirkung. Da sie zugleich auch den Appetit staik anregt, 
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