Volltext: Geschichte von Garsten

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den andern umhüllt ein faltiges Gewand, das time mächtige,^ 
glänzende Metallscheibe oder eine zierliche Fibel aus federndem 
Drahte zusammenheilt. Ein reicher Goldblechgürtel mit perlen- 
besetztem Dolche umschließt die Hüfte. Die Rechte ist mit dem 
langen Spieße ober mit einem kurzen Schwerte ohne Kreuz¬ 
griff, auch mit der eigentümlichen Streitaxt (KE) bewehrt; die 
Linke hält den Lederschild. Schwere Bronzeringe umschließen 
die markigen Arme und die sehnigen Füße. Unter den Scharen 
der Kelten sehen wir ihre Priester (Druiden), angetan mit 
kostbaren roten Gewändern, goldenen Halsketten, Armfpangen 
und Ringen. 
Das Haupt ist mit einer Krone aus Eichenlaub umrankt, 
aus den Schuhen erglänzt das Pentalpha als Symbol der 
obersten Gottheit der heidnischen Kelten. Am rechten und linken 
Donauufer und weit landeinwärts sehen wir, wie sich dieses 
auf einer höheren Kulturstufe stehende Volk seßhaft macht 
und häuslich einrichtet. Es werden Keltenko l onien 
gegründet. Der ,alte Mann', unter welcher Bezeichnung der 
keltische Urbewohner im Munde der Bergleute heute noch viel¬ 
fach fortlebt, hat in vielen Orten unseres Landes die Spuren 
feines Daseins, seiner fleißigen Arbeit und seines ziemlich reich 
entwickelten Kulturlebens hinterlassen, bevor er sich aus dem 
Totenbette von Hallstatt zur ewigen Ruhe hinlegte. Erst nach 
zwei Jahrtausenden hat die Nachwelt diese Ruhe gestört, die 
forschende Wissenschaft im Jahre 1846 die weltberühmten 
Hallstätter Funde in unserem Lande gemacht. 3n etwa taufend 
Grabstätten lagen zur Hälfte verbrannte, die andere Hälfte un- 
verbrannte Skelette aus Kettenzerten, die Grabgsschenke neben 
ihnen. Waffen aus Eisen und Schmuck aus Gold, Bronze und 
Elfenbein, Bernstein in zierlicher, oft eleganter Arbeit, Kessel 
und Basen und Hausgeräte sind die stummen Zeugen von 
Keltenbrauch und Tauriskersilte. Keine Schriftwerk«, keine 
Münzen wurden aufgefunden. Vieles mochten die SMtens selbst 
erzeugt, vieles von ferner wohnenden Völkern gegen die Pro¬ 
dukte des Feldes, Waldes und ber Alpen, namentlich gegen 
Salz eingetauscht haben, auf dessen Gewinnung sie sich vor¬ 
trefflich verstanden. Doch auch bie Tage bi es es interessanten 
Kulturvolkes waren gezählt. Während die fleißigen Kelten 
in bie Tiefen der Berge stiegen und dort nach Salz und Eise«! 
gruben, zogen über ihren Köpfen ländergierige Feinde der 
Donaugegenb zu." 
* 
Nie (Hörner. 
Während der letzten zwei Jahrhunderte vor Chr. tms 
die Kelten dasselbe Los, das sie den früheren Bewohnern 
ihrer Gebiete bereitet hatten. Germanische Völker bedrohen sie.
	        
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