Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Die Deckenfresken sind gleichfalls keine Meisterwerke. 
Nach namhaften Kennern barocker Malkunst sollen sie wie 
die der Stiftskirche von Baumgartenberg aus der Hand der 
Gebrüder Grabenverger stammen, die in Und (zwischen Krems 
und Stein) beheimatet waren. 
Das Stiftsgebäude, im italienischen Baustile aufgeführt, 
wird in den Berichten der Aufhebungskommission als „wunder¬ 
liches' Gebäude bezeichnet. 
Bon lokalem Interesse ist auch die Tatsache, daß Propst 
Boß die heute noch bestehende Schloß-Wasserleitung im Söhre 
Die wunderbar zarten Stukkos dieser früh-barocken Kirche 
sind ein Meisterwerk der Karlone-Schule. 
Leider scheint dem genialen Bauherren der Baufonds all¬ 
zufrüh versiegt zu sein. Während der Hochaltar noch zwei 
Altarbilder von Sandrart (1675) bekam und die ersten zwei 
Seitenaltäre auf der Evangelienseite zwei schöne Bilder von 
de Herdt (aus dem Jahre 1668) und die ersten zwei Seiten¬ 
altäre der Epistelseite zwei schöne Oelgemälde (heute restau¬ 
rationsbedürftig) von einem unbekannten Maler zieren, haben 
die übrigen vier Seitenaltäre nur wertlose Fresken aufzu¬ 
weisen.