Volltext: Die Zeileis-Therapie

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zweckmäßig als in Gailspach. Wer mir hilft, ist mein Arzt, 
mag er mich als Maschine oder Persönlichkeit einschätzen. 
Mancher Kranke aber kommt deshalb über Kritik und 
Vorurteil nicht hinweg und findet wieder zu seinem Arzt 
mit seiner individuellen Behandlung zurück. Vielleicht ist 
die Medizin in zehn Jahren so weit, daß sie selbst, weil 
sie mit individuellem Aushängeschild keine Schranken 
mehr anziehen kann, zur maschinenmäßigen Behandlung 
von Gailspach übergeht. 
Es paßt mir nicht, daß ich so oft nach Ga 11- 
spach kommen muß. 
In jahrzehntelanger, stiller Arbeit hat der Körper ein 
Leiden aufgebaut. Aber in einer Serie von 30 Bestrahlun 
gen sollen die Folgen des Leidens verschwinden! Ist das 
nicht ein Widerspruch? Freilich hat der Mensch von heute 
überreizte Nerven und daher keine Geduld. Aber Z e i 1 e i s 
kann nicht hexen, er kann nicht wegzaubern, was Jahre 
zur Entwicklung Zeit hatte. 
Z e i 1 e i s heilt nicht, es heilt die erkrankte 
Natur selbst. Es liegt daher beim Kranken allein, sich 
mit der Heilung zu beeilen. Die verabreichte Behandlung 
ist nur Mittel zum Zweck. Also nicht Zeileis ist schuld, 
daß ein Kranker so oft kommen muß, sondern beim 
Patienten allein liegt der Fehler. Er beeile sich mit dem 
Gesundwerden! Aber leider reagiert die innere Maschine, 
wenn sie in Unordnung geraten ist, noch weniger als in 
gesunden Tagen dem suggerierenden Zurufe des mensch 
lichen Willens. Es ist ein klapperndes Räderwerk, das man 
ebenso schwer im Gang reparieren kann wie eine im Gang 
befindliche Maschine; diese können wir abstellen, aber mit
	        
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