Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

Der Rückzug des Feindes vor der Front der 8. Division stand mit den Ereignissen im »Zu- 
sammenhang, die sich mittlerweile am rechten Flügel des Korps Roth abgespielt hatten. 
Erstürmung der Höhe Kote 380 und der Höhe Gorskie Trigonometer 40? bei Plesna. — 
2. Regiment 
(5. Mai 1915) 
Hiezu Beilage 3, Skizze 24 
«3u der Rächt auf den 5. Mai hatten die Regimenter der Division Horsetzkrj die Viala bei 
Plesna überschritten. Dieser Fluhübergang vollzog sich beim 2. Regiment auf einem schwankenden 
Notsteg, der unter der Last der «Zäger knietief in die Fluten der Viata versank. Rur einzeln ab- 
gefallen konnten die Kompagnien stückweise auf das andere Ufer gelangen. 
Das IV. und das II. Bataillon entwickelten sich am jenseitigen Ufer zum Vorstoß auf die 
Höhe 380. Das I. Bataillon nahm im zweiten Treffen Aufstellung, während das III. Bataillon noch 
über den Steg rückte. Um diese Zeit — es mochte 3 Uhr längst vorüber sein, denn der Morgen 
begann bereits zu dämmern — fegte plötzlich über die Übergangsstelle ein wahnsinniges Maschinen- 
gewehrfeuer. Aber gleich darauf hörte man das vorne befindliche II. Bataillon Major Graf Mera- 
viglia mit kräftigen Hurrarufen stürmen. Die zunächst befindliche 4. Kompagnie unter Fähnrich 
Podgorskli und Teile der 3. Kompagnie unter Kadettaspirant Bachhofer schlössen sich dem Sturme 
an. An der Spitze dieser Gruppe drang Fähnrich Podgorskg im ungestümen Siegeslauf auf dem 
Westhange der Höhe 380 in eine russische Vorstellung ein. Oberjäger Huber tötete einen russischen 
Offizier. Die stürmenden Kaiserjäger nahmen nach kurzem Kampfe 104 Feinde, darunter einen 
Hauptmann, gefangen und erbeuteten zwei Maschinengewehre. Auf dem rechten Flügel des 2. Re- 
giments war indessen das IV. Bataillon Major von Eordier im Anstieg gegen den Waldrand der 
Höhe 280. Rechts von ihm hatte der linke Flügel der Rainer ebenfalls die Richtung gegen die 
Höhe 380 genommen. Daher häuften sich dort die Kämpfer. 
Die Russen zogen sich in ihre am Waldrande südlich und westlich der Höhe Gorskie verlaufende 
Hauptstellung zurück. Sie führten Verstärkungen heran. Die kämpfenden Kaiserjäger und Rainer 
gingen daher vorläufig nicht weiter vor, sondern sie gruben sich ein und hielten sich zur Verteidigung 
des gewonnenen Geländes bereit. Das Feuergefecht mit den gegenüberstehenden Russen wurde auf- 
genommen. Die 1. und die halbe 2. Kompagnie verlängerten den linken Flügel des II. Bataillons, 
da die nachrückenden Hessen noch nicht in die Gefechtsfront eingerückt waren. Der Rest des Batail- 
lons Hauptmann Wünsch und das III. Bataillon verblieben als Reserve noch in der zweiten Linie. 
Mit der aufsteigenden Sonne wurde die russische Artillerie ungemein lebhaft. Durch die Kanonade 
wurden die Kaiserjäger stark in Mitleidenschaft gezogen. Unter anderen erlitten Oberleutnant Beck 
und Kadett Loewisch Verwundungen. Unbeirrt führten die Kaiserjäger den Feuerkampf weiter. 
«Zmmer heißer brannte die Sonne herab. 
So war das Gefecht bereits im vollen Gange, als die Gruppe des Oberstleutnants Zillner, sechs 
Kompagnien des Infanterieregiments 14, links vom 2. Regiment zur Entwicklung kamen. Die 
übrigen Teile der Vierzehner folgten im Verlaufe des Vormittags. Gegen Mittag erhielt Oberst- 
leutnant Tschan den Angriffsbefehl des Generalmajors Müller. Danach hatten die Hessen zunächst 
den Höhenrücken östlich des Meierhofes Wo^mczna in Besitz zu nehmen, um sodann bis auf die 
Höhen von Kwkowa vorzustoßen. Die am westlichen Dunajecufer stehende 10. Kompagnie Haupt- 
mann Huslig der 2er Kaiserjäger erhielt den Auftrag, das Vorgehen der Hessen durch Feuer zu 
unterstützen, um sich sodann bei der Eisenbahnbrücke den Übergang über den Fluh zu erzwingen 
und auf den Höhen bei Kiokowa festzusetzen. 3m Einklang mit dem Vorstoß der Hessen sollte das 
2. Regiment mit starkem linken Flügel den Angriff gegen die russischen Stellungen am Waldrand 
westlich der Höhe 3S0 fortsetzen. 
Unter stärkstem Infanterie- und Artilleriefeuer gewann das Infanterieregiment 14 langsam 
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