Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

ött der Karpathenschlacht 
3m weihen Schnee, Karpathenhöh'n, 
verschanzt von Rußlands Heeren, 
wie schwierig hier das Vvrwärtsgeh'n — 
der Winter lehrt entbehren. 
<Zm weihen Schnee der weihe Tod 
uns neben Kugeln noch umdroht. 
Karl Storch. 
Am 25.Februar hatte der dem Entsatzzweck der Festung Przemgsl dienende, auf der ganzen 
Front zwischen üipköw und Wgszkow geführte Angriff des rechten Flügels der ?., der ganzen 2. 
und der deutscheu SUdarmee in den Karpathen begonnen. >Zn schweren Kämpfen wurden bei allen 
Armeen russische Höhenstellungen erstürmt, aber die tiefe Einbeulung der feindlichen Front, welche 
die 2.Armee in der Richtung auf Baligrod am kürzesten Wege nach PrzemM erzielt hatte, 
konnte nicht zu einem Durchbruch erweitert werden. Schon in der ersten Alärzwoche, die einen 
Kälterückfall mit schweren Schneestürmen brachte, war das Nachlassen der Stoßkraft unserer 
Karpathenstreitkräfte unverkennbar, es äuherte sich im Übergang zum mühseligen, langwierigen 
Stellungskrieg. Vom 10. März au brachte ein starker Gegenstoh der russischen Armee Brussilow 
gegen den am weitesten vorgedrungenen Teil der 2.Armee die ganze Offensive zum Stehen. 
Die Not in den Karpathen war groh. Gierig frah dieser Höllenrachen an den Kräften. Was 
der blutige Kampf verschonte, fiel den Witterungsunbilden, der Kälte zum Opfer. Hatte man noch 
im Februar hoffen können, den Angriff bis Przemljsl vorzutragen, um die hungerbedrohte Festung 
befreien zu können, so hatte sich jetzt das Blatt völlig gewendet. 
Schon am 20.Alärz begannen die Nüssen einen neuen großen Angriff gegen die 3.Armee, den 
sie bald auch auf die ganze Front der 2.Armee ausdehnten. Die nach den Massenverlusten übrig- 
gebliebenen dünnen Linien waren nun Uberall in die Verteidigung gedrängt und kaum mehr im- 
stände, dem Ansturm der russischen Übermacht die Spitze zu bieten. Krampfhaft klammerten sie sich 
an die Karpathenhöhen, wichen nur Schritt für Schritt zurück, doch der Feind gewann mehr und 
mehr Naum, stand schon in der Duklaseuke weit südlich des Hauptkammes des Gebirges und war 
vor allem in der Gegend des ^upkowpasses beiderseits des Lab6rczatales bedenklich weit vorge- 
drungen, so dah ein Durchbruch drohte, der nicht nur für die Verteidiger der Duklaregiou, sondern 
insbesondere für die östlich des t,upküwpasses noch nördlich des Hauptkammes kämpfenden Streit- 
Kräfte verhängnisvoll werden muhte. Als Przemgsl wegen Hungers am 22. Alärz dem Zeinde 
überlassen werden muhte, durfte mau nicht zweifeln, dah die frei werdende Belagerungsarmee in 
den Karpathen, vornehmlich über den ^upkowpah, zum letzten entscheidenden Stoh angesetzt werden 
würde. 
Am 23.Alärz wütete an den Flügeln der 3.Armee Boroevic ein heftiger Kampf. Die 22. Land- 
wehrdivision des Eisernen III. Korps rang hartnäckig um den Kastelik vrch. (Zugleich drohte der 
Feind, den inneren Flügeln der Armeen Böhm-Ermolli und Boroevic den Beskidrücken zu 
eutreihen. Die herannahende Krisis des X. Korps veranlahte das Armeeoberkommando, das 
4. Armeekommando anzuweisen, alle verfügbaren Kräfte mit der Bahn an den Ostflügel der 
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