Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

pagnie im Anschluß an das zurückgegangene Infanterieregiment 69 am sudlichen Ufer des Sykowa- 
baches gegenüber der Einmündung des M^cinabaches bereitgehalten. 
Unter dem Schutze der einbrechenden Dunkelheit — Verlufte wurden dadurch tatsächlich ver- 
mieden — überschritt das III. Bataillon die S^kvwa und ging links im Anschluß an das II. Ba- 
taillon bis in die Verlängerung der genommenen Randhöhenstellungen vor. 
Der Angrifsskampf des Z. Regiments 
Das 3. Regiment hatte am IS. Mär; trotz aller Bemühungen nur geringen Raumgewinn 
gegen die starken Berschanznngen der Russen auf dem Bergrücken Kote 507 zu erzielen vermocht. 
Die beiden Angriffsbataillone I und III rückten bereits um 1Uhr früh aus Siarg ab, um ihren 
Bereitstellungsraum jenseits des Sykowabarhes rechtzeitig zu erreichen. Sie kamen indes, durch 
Glatteis, Schnee und Finsternis stark behindert, nur langsam vorwärts. Das III. Bataillon wurde 
überdies durch Truppenstauungen in Siarg und später durch Verfehlen des Weges aufgehalten. 
Das Bataillon geriet außerdem auf dem Marsche Uber die Brücke bei Stzkowa in einen Zeuer - 
Überfall der Russen, der die Verschiebung hinter dem Infanterieregiment 26 neuerlich verzögerte. 
Erst um 5 Uhr früh langten die beiden Bataillone I und III in dem zugewiesenen Gefechtsstreifen 
ein und fie traten die Borrückung erst an, als es bereits Licht wurde. Vergeblich versuchte das 
am rechten Flügel eingesetzte I. Bataillon Hauptmann Schönn unter dem lebhaften Abwehrfeuer 
der Rufseu den S^kowabach zu überschreiten. Es mußten sich die 1. Kompagnie Oberleutnant 
Zreih. von Werdt, die 3.Kompagnie Leutnant Sortn und die Maschinengewehrabteilung I Zähn- 
rich Schiller an der Straße auf dem südlichen Ufer eingraben. Die 2. Kompagnie Leutnant Stolz 
und die 4. Kompagnie Hauptmann Pfrogner nahmen in Gehöften Deckung. 
Auf dem linken Zlügel der 96. Brigade stand das III. Bataillon Major <Zourez an der Straße 
nördlich des S^kowabaches zum Gefechte entwickelt in einer Entfernung von etwa 500 bis 600 
Schritten den Russen gegenüber, konnte aber infolge des Eisenhagels, der ihm entgegenschlug, nicht 
näher au den Zeind herankommen. Als etwa um 9 Uhr vormittags das links benachbarte 3nfan- - 
terieregiment 28, das im Angriffe aus S^kowa nach Norden war, wieder in seine Ausgangs- 
stelluug zurückwich, erteilte Major Wilburger im Auftrage des Brigadiers, Generalmajor 
von R^iha, dem III. Bataillon den Befehl, auszuharren. Das I. Bataillon sollte trachten, unter 
dem Schutze des Schneegestöbers Uber den S^kowabach zu gelangen. 
Um 9,50 Uhr vormittags hieß das Brigadekommando dem 3.Regiment noch einmal, die 
Borrückung fortzusetzen. Dem I. Bataillon gelang es, mit der 1. Kompagnie Oberleutnant Zreih. 
von Werdt, der 2. Kompagnie Leutnant Stolz und der 5. Kompagnie Leutnant 5orm Uber den 
S^kowabach vorzudringen, während die Maschinengewehrabteilung die russischen Linien mit 
Zeuer niederhielt. Die 5. Kompagnie Leutnant Sorm arbeitete sich bis auf nahe Entfernung an 
die russischen Höhenstellungen empor, wurde aber von unerwartet heftigem Zeuer aus der Zlauke 
gefaßt und mußte wieder zurückgenommen werden. Gleiches Schicksal erlitten die 9. und die 
10. Kompagnie. Der Kommandant des III. Bataillons Major «Zourez meldete um 11 Uhr vor- 
mittags starke Verluste und die Aussichtslosigkeit eines Kampfes. 
Generalmajor von RÄha erteilte hierauf dem 3. und 4. Regiment den Befehl, von weiteren 
nutzlosen Vorstößen abzulassen. Die erreichte Stelluug war aber festzuhalten, um aus ihr den An- 
griff in der Morgendämmerung des nächsten Tages wieder aufzunehmen. Vom II. Bataillon, das 
in Reserve stand, wurde die 7. Kompagnie zwischen dem III. Bataillon und dem Znfanterieregi- 
ment 28 eingeschoben, die halbe 8. Kompagnie dem I. Bataillon zugewiesen und mit ihr eine LUcke 
zwischen dem rechten ZlUgel und dem 4. Regiment ausgefüllt. Pioniere wurden dem 3.Regiments 
zur Unterstützung beigegeben, um für den neuen Angriff Übergänge und Stege Uber den S^kowa- 
dach herzustellen. 
Die drei Kompagnien des I. Bataillons, die unter sehr großen Verlusten das jenseitige Ufer 
gewonnen hatten, befanden sich tagsüber in einer sehr schwierigen Lage. Rur notdürftig in dem 
gefrorenen Boden eingegraben, waren sie dem Zeuer aus den russischen Höhenstellungen ausge- 
24 Die Tiroler Kaiserjäger 369
	        
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