Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

pagnie Leutnant Hausmann verstärken und stellte die 2.Kompagnie Leutnant Giovanazzi als 
Bataillonsreserve hinter der Mitte bereit. Hauptmann Huslig vereinigte die Überbleibsel der 
10. Kompagnie mit der 9. Kompagnie Oberleutnant Gipser in der Stellung östlich der Schlucht, jen- 
seits derselben hielt Fähnrich Trafoljer mit einem .Zug der 12. Kompagnie die Verbindung mit den 
Vierzehnern aufrecht. 
Mittlerweile waren zwei Bataillone Achtundzwanziger eingetrosfen. Sie wurden als Reserve 
hinter die Gruppe Major Wied, beziehungsweise hinter die Vierzehner gewiesen. Das I. Regiment 
war schon um 2 Uhr nachmittags näher an die Kampflinien der 15. Brigade herangezogen worden. 
Um 5Uhr abends wurde das Halbbataillon Hauptmann Altenbnrger, und dann später auch noch das 
11. Bataillon Hauptmann Freih. von Pereira, dem 2. Regiment unterstellt. Die Verstärkungen 
wurden nachts an den rechten Flügel entsandt und hinter der Gruppe Hauptmann Tuma aufge- 
stellt. Das I. Bataillon Hauptmann Zreih. von Gndenns verblieb als Brigadereserve in einer 
Mulde nördlich des Herrenhauses von .Zanowice Dolne. 
>Zn der Nacht herrschte eine grimmige Kälte. Aufopferungsvoll bemühten sich die 2er Kaiser- 
jäger, alle Verwundeten zurückzubringen, was in der Dunkelheit keineswegs leicht durchführbar 
war, denn viele lagen vor den russischen Drahtverhauen. Gegen Mitternacht flammte das 3n» 
fanteriefeuer bei der Höhe 419 wieder auf. Die Geschütze donnerten wieder los. Dann störte nur 
hie und da leichtes Gewehrfeuer die Ruhe der Rächt. Stabsführer Maier brachte Verpflegung 
und Post bis in die Schwarmlinie herauf. Ein Sappeurzug meldete sich, um mit Gewehrgranaten 
die gegenüberliegenden Russen zu beschießen. Das Divisionskommando befahl den Ausbau der 
jedenfalls zu behauptenden Stellungen. 
Um so größer war die Überraschung, als am 20. Februar um 5 Uhr früh vom Regimentskom- 
mando der Befehl einlangte, nach Olszcincj zurückzumarschieren. Die k. n. k. Heeresleitung hatte 
sich inzwischen zu einer weiteren Schwächung der 4. Armee zugunsten der Karpathenfront ent- 
schließen müssen. Das Armeeoberkommando griff auf das XI. Korps (15. und 50.Division). 
Hiedurch war Erzherzog >Zosef Ferdinand aber gezwungen, die 5. und 15. Division in die alten 
Stellungen zurückzunehmen. Die Stellungen des XI. Korps hatte zum Teil die 106. Landsturm- 
divisiou zu übernehmen. 
Der Rückzug war um 5,50 Uhr vom I. Bataillon des 2. Regiments zu beginnen, kurz darauf 
hatte das II. Bataillon und schließlich das IV. Bataillon zu folgen. Bon jedem Bataillon 
sollte noch eine Stunde lang ein Zug in der Stellung zurückbleiben, um dem Feinde eine Besetzung 
vorzutäuschen. Das III. Bataillon hatte sofort die Kuppe zwischen den beiden gegen die 
Höhe 419 vorspringenden Waldstücken zu besetzen und mit dem links anschließenden Hessenbataillon 
noch so lange zu halten, bis die Verwundeten nach Gierowa abtransportiert waren. Die nenange- 
kommenen Achtundzwanziger und die Reuuuudfünfziger hatten die alten Stellungen südlich des 
Gierowabaches zu beziehen, sobald die 2er Kaiserjäger und die Vierzehner den Rückzug antraten. 
Der Tag begann bereits zu grauen, als den Kompagnien in der Schwarmlinie der Rückzugs- 
befehl Uberbracht wurde. Räch 6 Uhr früh waren das I., II. und das IV. Bataillon, weil das 
Morgengrauen drängte, bereits im vollen Rückmarsch durch den Wald und zogen dann längs der 
verdeckenden Tiefe des Gierowabaches. Die durchschritten um 7 Uhr früh, schon bei vollem Tages- 
licht, das Dorf Gierowa und das offene, von den Höhen 419 und 406 wohl eingesehene Dnnajectal. 
Vom III. Bataillon, das Hauptmann Huslig mittlerweile verdeckt im Walde aufgestellt hatte, 
standen um diese Zeit noch zwei Züge, der 11. Kompagnie unter Kadett Mang und der 10. Kom- 
pagnie unter Oberjäger Huber, am Feinde. 
Seltsamerweise schwieg die russische Artillerie, der sich gute Ziele geboten hätten, und sie störte 
den schwierigen Durchzug der Kaiserjäger über die Dunajecbrücke nicht. Auch das zuletzt ab- 
ziehende III. Bataillon blieb von einem Rachdrängen der Russen bewahrt. Als endlich die russischen 
Kanoniere den Rückzug bemerkten und Feuer auf die Stellungen bei Sanowice, auf das tzerren- 
haus und auf Gierowa legten, da hatten die 2er Kaiserjäger schon den Duuajec überschritten. Die 
Vierzehner litten dagegen noch unter der Kanonade. Gegen Mittag war das ganze Regiment in 
OlszW^j eingetroffen. Hier fanden die Bataillone gedrängt Unterkunft. 
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