Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Frühjahr 1915 (1 ;)

Domaradz nach Lucza, wo zur allgemeinen Zreude von einer versprengten Verpflegsstaffel der 
3. Infanteriedivision .Zwieback und Fleischkonserven zur Ausgabe gelangten. Dann ging es in 
einem äußerst anstrengenden Marsche bei kaltem Wind und Tiegen bis Godowa. Dort wurde um 
5 Uhr abends die Rächtigungsstation belogen. 
Am 22. früh erfolgte der Weitermarsch in das Tal des Wiswk, in dem nach einstündigem 
flottem Marsche StrMöw erreicht wurde. Das 2. Regiment wurde hier um 2 Uhr nachmittags 
einwaggoniert und nach Zaslo gefahren, wo es um 6 Uhr abends eintraf. Am 23.stand das 2. Regi¬ 
ment um 9 Uhr vormittags wieder marschbereit und rückte dann bei strömendem Regen über 
Slawecin zur Rächtigung nach Szerzyny. Tags darauf, am 24., gelangte das 2. Regiment bei 
freundlicherem Wetter, aber unter großen Anstrengungen nach Siedliska in das Tal der Biaia. 
Hier wurde am 25. ein Rasttag gewährt. 
Am 26.rückte das 2. Regiment bei Sonnenschein durch das Tal der Biaia nach Tuchöw. Dort 
langte Oberstleutnant Scherrer mit 20 Offizieren, 980 Mann, 4 Maschinengewehren und 63 Pfer¬ 
den zu Mittag ein. Um dieselbe Zeit marschierte die 3.Infanteriedivision mit dem I. Marsch- 
bataillon der 2er Kaiserjäger und mit dem Gefechtstrain der 2er Kaiserjäger von «Zodtowa— 
Kvwalvwy kommend durch Stellungen, an deren Befestigung unsere Truppen eifrig arbeiteten. 
Man war endlich am Ziel des langen Rückmarsches angelangt. 6n Tuchow vereinigte sich das 
1. Marschbataillon mit dem 2. Regiment. 3m Laufe des 26. und 27. September rückte das 
XIV. Korps als Reserve der 4. Armee hinter die Biata in den Raum südlich von Tornow. Das 
2. Regiment der Tiroler Kaiserjäger kam am 27. nach Plesna, wo es sich am 28. bei Sturm und 
bei Regen in den kleinen, armseligen Häusern schlecht und recht einzurichten vermochte. 
Damit endete der schlachtenreiche Sommerfeldzug nach den Mühseligkeiten des Rückzuges. 
Das 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger hatte in der ersten Kriegsphase rund das 
2. Regiment insgesamt 2818, das 3.Regiment rund 2600 und das 4. Regiment fast 2000 Streiter 
an Toten, Verwundeten, Kranken und an Vermißten verloren. Diese schweren Opfer waren natur- 
gemäß nicht ohne Tinfluß auf die Stimmung der Truppe geblieben. Als aber die Mühseligkeiten 
der sechswöchigen Kämpfe und Märsche überwunden, die gelichteten Reihen durch Ersätze aus der 
Heimat wieder aufgefüllt waren, da traten die Kaiserjäger schon nach kurzer Retablierungspause 
mit neuer Kampffreudigkeit zum Herbstfeldzug an. 
Aus nachfolgenden Offizierseinteilnngsliften der vier Kaiferjägerregimenter find die schweren 
Verluste der ersten sechs Kriegswochen zu entnehmen: 
I. Regiment: 
Regimentskommandant: Oberst Karl Hollan. 
Regimentsadjutant: Hauptmann Julius Högn. 
Regimentspionieroffizier: Oberleutnant Tugeu Langer. 
Regimentspionieroffizier, zugeteilt: Kadett Wilhelm Drapal und Alois Welzenbacher. 
Trainkommandant: Hauptmann Karl Rafchin Tdler von Raschinfels. 
Zugeteilt dem Regimentstrain: Kadett Karl Schraffl, >Zofef Kirschner, Tmmerich Lord, Zranz 
Tdler von «Zimmeter. 
Proviantoffizier: Hauptmann Sohann Rovcck. 
Gehilfe: Kadett Zosef Dietrich. 
Rechnungsführer: Hauptmannrechnnngsführer Gustav Müller. 
Regimentschefarzt: Stabsarzt Dr. «Zgnaz seiner. 
Kapellmeister: Karl Mühlberger. 
Militärgeistlicher: Zeldknrat Wenzel Wimetal (8. September kriegsgefangen). 
I. Bataillon: 
Kommandant: Major Zritz Zößl. 
Adjutant: Oberleutnant öosef Ottitfch. 
Bataillonsarzt: Oberarzt Dr. Max Hintner (8. September kriegsgefangen). 
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