Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

Daher ergriff schon beim Erscheinen der ersten Patrullen der 
k. u. k. Truppen die italienischen Artilleristen bei Pascóle1 Stè und bei der 
Mga. Coronna eine Panik, die sich rasch auch bei den beiden Bataillonen 
des 44. Territorialmilizregimentes ausbreitete und die Ursache der schon 
am 18, Mai mittags erfolgenden Räumung des Colsanto wurde. 
General Oro, der die durch den Fall des so wichtigen Stützpfeilers 
der italienischen Verteidigungsstellung geschaffene äußerst bedrohliche 
Lage erkannte, ließ sofort 2 Kompagnien des JR. 202 zur Besetzung des 
Colsanto abgehen und forderte weiters von seinem vorgesetzten Kom¬ 
mando ein Bataillon zur Besetzung des Pasubio, mit der Absicht, mit 
frischen Kräften wieder anzugreifen. Ferners sandte er einen General¬ 
stabsoffizier, Mjr. Scherani, auf den Colsanto, der auch gegen 16 Uhr mit 
der Seilbahn dort eintraf und mit den aus Versprengten und Zurückgehen¬ 
den gebildeten Abteilungen noch in der Nacht auf den 19. eine zusammen¬ 
hängende Linie bilden konnte. In dieser war es im Vereine mit aus der 
Vallarsa eintreffenden Kräften möglich geworden, bis in die ersten Nach- 
mittagsstunden des 19. Mai dem Vordringen der Österreicher auf den 
Mte. Spil, die von dort aus schon in der Früh von einem Bataillon der 
Territorialmiliz und einer Kompagnie JR. 202 in einem Gegenangriff zu¬ 
rückgeschlagen wurden, sich entgegenzustellen und auch die Besetzung 
des Colsanto noch zu verhindern. Um 13 Uhr war er jedoch unwiderruf¬ 
lich für die Italiener verloren.14) 
Schon um 11.50 Uhr hatte ihn ein Zug des Il/bh. 1 als erste Abteilung 
der vordringenden Kompagnien der 10. Gebirgsbrigade besetzt. Andere 
ihrer Gefechtsgruppen erreichten um 13.15 Uhr die südöstlich vorliegende 
Höhe 2215, 
Von der 18. Gebirgsbrigade gingen am Vormittag Vortruppen gegen 
den Mte. Testo vor, während zwei Bataillone der 9. Gebirgsbrigade den 
Gegner am Mte. Spil überfielen und zurückwarfen. Sie setzten ihren An¬ 
griff auf den Mte. Testo fort und zwangen auch die dort befindlichen zwei 
Bataillone der Brigade Volturno, die kurz vorher ihn besetzt hatten, zur 
Räumung ihrer Stellungen.15) Mit dem Rückzug dieser feindlichen Abtei¬ 
lungen wurde der Weg aus der Vallarsa durch das Val dei Foxí auf den 
Colsanto freigegeben. 
Die schwierigste Aufgabe des VIII. Korps bzw. der angreifenden 
59. und 57. Division, die Eroberung des Colsanto, gelang somit verhältnis¬ 
mäßig leicht.16) 
14) Schiarirli, „L'Armata del Trentino 1915—1919", Seite 103, 104. 
15j Am 19. Mai wirkte die 38 cm Batterie Nr. 2 (Gudrun) mit 7 Schuß gegen 
Ziele auf dem Mte. Testo und bei der Mga. Cheserle. 
16) Um 13 Uhr des 19. Mai hatten die angreifenden Brigaden folgende Linie er¬ 
reicht: 9. Gbbrig. Mga. Cheserle, 18. Mga, Zocchi (sö. Mte. Spil), 10. Mga. Pozza und 
Bisorte und die 12. Mte. Sarta. 
Beim Angriff der Gruppe Mjr. Polaczek (% Il/bh. 1 und % 1/90) der 10. Gbbrig. 
wurden 8 Offiziere und 314 Mann der Territorialmiliz gefangengenommen.
	        
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