Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Verschiedene Anzeichen ließen erkennen, daß der Widerstand des 
Gegners sich weiter verstärken werde. Daher setzte das VIII. Korps¬ 
kommando noch am 16. abends die 9. Gebirgsbrigade (Gm, Hrozny) mit 
dem Auftrage ein, am rechten Flügel der 18. Gebirgsbrigade über Vanzo 
gegen Pozzacchio und den Mte, Spil vorzugehen. 
Auf der Moscheri-Platte8) lagen sich inzwischen Angreifer und Ver¬ 
teidiger in der Linie Bocaldo—Kote 856 und Piache gegenüber, In den 
Morgenstunden des 17. Mai stand die 18. Gbbrig. zum Angriff gegen Bo¬ 
caldo bereit und wartete nur das Eintreffen der 9. Gbbrig. ab, die sich in 
den Nachmittagsstunden bei Spino zum Angriff gegen Bocaldo gruppiert 
hatte.9) 
Bevor aber der Angriff begann, setzten die Italiener trotz des mäch¬ 
tigen auf ihnen liegenden Artilleriefeuers ihrerseits zum Angriff an, der 
sich in der Hauptsache gegen die 18. Gbbrig. richtete, von ihr aber ab¬ 
gewehrt wurde. Nach Einbruch der Dunkelheit wiederholten die Italiener 
ihre Anstürme, drangen aber nirgends durch. Der Kampf kostete auf bei¬ 
den Seiten beträchtliche Verluste.10) 
Der in den Vormittagsstunden des 18. Mai wieder beginnende An¬ 
griff der beiden Gebirgsbrigaden erreichte um die Mittagszeit seinen 
Höhepunkt.11) Der italienische Stützpunkt Höhe 856, Bocaldo und Giacerà 
wurden genommen. Weiter östlich konnte das Feldjägerbataillon 15 den 
bei Piache hartnäckig Widerstand leistenden und an Zahl weit über¬ 
legenen Gegner gefangennehmen. Die Truppen der Brigade Roma (II und 
III/80) hatten sich tapfer geschlagen, ihr Widerstand ließ aber gegen Nach¬ 
mittag merklich nach und brach schließlich ganz zusammen. Diese Er¬ 
scheinung dürfte mit den Fortschritten der 10. Gebirgsbrigade im Terra¬ 
gnolo bei Piazza im Zusammenhang gestanden sein. Nach Einnahme dieses 
heißumkämpften Ortes in den Morgenstunden des 17. Mai war das 1/48 
im Laufe der sofort aufgenommenen Verfolgung gegen die Costabella auf¬ 
gestiegen, hatte dort eine feindliche Nachhut vertrieben, die bei Mga. 
Sarta neuerdings Widerstand leistende italienische Abteilung am 18. an¬ 
gegriffen und etwa 400 Gefangene der Territorialmiliz gemacht. Andere 
Bataillone der 10. Gebirgsbrigade erreichten die Kote 1527 und Mga. 
Pezzi. Diese Fortschritte der k. u. k. Truppen in der Flanke der Brigade 
8) Die 38 cm Batterie Nr. 2 (Gudrun) hatte 4 Schuß gegen Moscheri, die 42 cm 
Belagerungshaubitze L/15, Batterie Nr. 3, 4 Schuß gegen Pozzacchio, 17 gegen vor¬ 
gehende Reserven bei Giacerà—Pozza und 3 auf feuernde Batterien bei Vanza ab¬ 
gegeben. 
Am 19. Mai fand man im Räume zwischen Giacerà und Vanza die Leichen von 
fünf italienischen Offizieren und 360 Soldaten, die wahrscheinlich dieser schweren 
Beschießung zum Opfer gefallen waren. 
9) Am 17. Mai beschoß die 38 cm Batterie Nr, 2 (Gudrun) mit 5 Schuß eine italie¬ 
nische 149 mm Batterie hinter dem Hang des Pascolo Stè, mit 10 Schuß den Raum hinter 
Bocaldo, ferners die 42 cm Batterie Nr. 3 mit 4 Schuß eine Batterie bei Vanza, mit 
3 die Geschütze bei Giacerà, mit 3 die Panzerbatterie bei Vanza, mit 6 den Raum 
Piache und mit 3 Schuß den Raum bei Vanza. 
10) Die 18. Brigade hatte 51 Tote und 230 Verwundete. 
n) Am 18. Mai gab die 42 cm Batterie Nr. 3 drei Schüsse gegen Mga, Cheserle ab. 
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