Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Erst einige Minuten nach Mitternacht hatten die Italiener sich so¬ 
weit gefaßt, daß sie in zwei Gruppen sich zum Gegenangriff anschickten. 
Eine kompagniestarke Gruppe stellten sie in dem Verbindungsgraben, der 
sich südlich der italienischen Platte zum Cosmagonlager zieht und gegen 
Norden zu einem Stellungsgraben ausgebaut war, bereit. Das eigene 
Kavernengeschütz der Artilleriekaverne 1 der Platte nahm den Graben 
kräftig unter Feuer, während die Sturmwelle die italienische Kompagnie 
durch Gewehrfeuer und Handgranaten ferne hielt. 
Eine andere Gegenangriffsgruppe in der Stärke einer Halbkompagnie 
versuchte am Westabhang des Maschinengewehrhügels anzugreifen. Der 
Angriff brach jedoch im Feuer der Sturmwelle des Lt. Arnold zusammen. 
Um 0.40 Uhr war es auf der ganzen eroberten Linie zu einem stehen ¬ 
den Feuergefecht und zum Handgranatenkampf gekommen. 
Um diese Zeit hatte auch die italienische Artillerie die Lage erfaßt 
und begann sich bemerkbar zu machen. Um 1 Uhr früh begann befehls¬ 
gemäß die Loslösung vom Gegner und vollzog sich vollkommen unbe¬ 
merkt. 
Eine Stunde später (2 Uhr früh) legte sich — nachdem bereits alle 
Angriffsgruppen eingerückt waren — durch drei Stunden hindurch ein 
außerordentlich heftiges Feuer der italienischen Artillerie und der Minen¬ 
werfer auf die Platte und auf die Riegelstellung. 
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß die durch den 
Oberstbrigadier geleitete und von Mjr. Högn genauestens vorbereitete und 
eingeübte Unternehmung als in jeder Beziehung gelungen bezeichnet wer¬ 
den mußte. Die Tätigkeit der Artillerie war dank ihrer Leitung und des 
präzisen Schießens in ihrer Wirkung eine vorzügliche. Ebenso hervor¬ 
ragend arbeiteten die Sturmpatrullen, Sturmtrupps und Sprengpatrullen. 
Deren mutiges Vorgehen genau nach den vorbereitenden Besprechungen 
und Übungen und die Initiative der Sturmzugskommandanten sicherten 
den gewünschten Erfolg. 
Auch von der Minenwerfergruppe (3—22 cm, 2—14 cm, 2—12 cm 
Minenwerfer und 2 mittlere Granatwerfer) wirkte die Gruppe des Lt. i. d. 
Res. Kühtreiber gegen die feindliche Linie Feldwachen- und Bohrloch¬ 
hügel und die des Feldwebels Hepler gegen die feindliche Platte mit ganz 
besonderem Erfolg. Die Patrulle der Sappeurkompagnie 1/6 zerstörte 
einen schweren feindlichen Minenwerfer durch Sprengung. 
Zum Gedenken an die so gut gelungene Unternehmung wurden der 
Bohrlochhügel „Adolph-" und der Feldwachenhügel „Heinischhügel" be¬ 
nannt. 
Die Verluste der Angriffsgruppen waren verhältnismäßig gering. 
Sie betrugen: 4 Tote, 22 Verwundete und 2 Vermißte. Unter den Ver¬ 
wundeten befand sich auch der Kommandant der Angriffsgruppe Bohr¬ 
loch, Oblt. Adolph, der durch einen Lungenschuß schwer verwundet 
wurde.
	        
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