Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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von Tiroler Helden, in Not und Tod, in Kampf und Sieg, in Galiziens 
Fluren, auf Rußlands Gefilden, am Isonzo und jetzt auf den eisgekrönten 
Grenzbergen des Landes Tirol gegen den alten Erbfeind Eurer Vorfahren. 
,,In Treue fest" hielten Eure eisernen Reihen Tag um Tag, Jahr um 
Jahr, von Feindesmacht umbraust, d'en Tiroler Adler in Ehren hoch. 
Als dieser im Mai seine Schwingen zu brausendem Rächerfluge ent¬ 
faltete, da sah Euer junger, erlauchter Korpsführer leuchtenden Blicks den 
Feind wanken und weichen vor dem stürmenden Jubel der Kaiserjäger. 
Was damals des siegenden Führers Herz fühlte, hat heute unseres 
Kaisers und allerhöchsten Kriegsherrn Gnade nicht vergessen! 
Zu Euren Herzen, Kaiserjäger, spricht das frische Grün des Lorbeer¬ 
kranzes, mit dem des Kaisers Dank die Fahnen der vier Regimenter nun 
aufs neue und für immer umschlingt. 
Soldaten der 11, Armee! 
Wir grüßen die junge, an alten Ehren reiche „Kaiserjäge-rdivision"! 
Sie wird ihren Namen zu ehren wissen. 
Dem Kaiser zur Ehr', dem Feinde zur Wehr! 
Wir alle aber fühlen in dieser kaiserlichen Gnade in jubelnder 
Begeisterung unseres Kaisers und Feldherrn echtes, warmes Soldatenherz! 
Rohr, Generaloberst. 
Ein besonderes Augenmerk wurde dem Freihalten der Verkehrs¬ 
wege zugewendet, doch war alle Mühe umsonst. An ein Offenhalten der 
durch zahlreiche Lawinen verschütteten Straße ins Bisortetal war jetzt 
nicht mehr zu denken. Mit dem 1. TJR. war bereits jeder Verkehr völlig 
abgerissen und nur mit größter Mühe gelang es einigen Skipatrullen, über 
den Sattel 2006 dem Regimente Holz und Holzkohle zuzuschieben, da der 
Vorrat nur mehr für einen Tag langte. 
Über die Verhältnisse in der Stellung schreibt Oblt. i. d. Res. Blaas 
des 1. TJR.: 
,,Es ergab sich gewissermaßen von selbst die Notwendigkeit, die 
Stellungs- und Laufgräben tunnelartig auszuhöhlen. Nur bei den Posten¬ 
ständen brach man große fensterartige Öffnungen aus. Tag und Nacht 
dauerte diese Maulwurfsarbeit und in kurzer Zeit war die Stellung vom 
rechten bis zum linken Flügel des Regimentes ein, allerdings mehrfach 
unterbrochener Schneetunnel. Die Hindernisse, waren total eingeschneit, 
mancherorts nur ragte ein Stückchen Stacheldraht hervor. 
Die Fernsicht der Posten war auch bei Tag gleich Null. Um von 
den Unterständen zu den einzelnen, oft nur 20 bis 100 Schritte befindlichen 
Posten zu gelangen, brauchte man buchstäblich stundenlang. In wenigen 
Minuten umhüllte den Posten eine Schneemauer und in kaum einer halben 
Stunde war er bis auf die Knochen ausgefroren. Man beschränkte sich 
schließlich notgedrungenerweise auf die Aufstellung der Posten vor den
	        
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