Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

Oberst Regimentskommandant Friedrich Nürnberger. 
die große Verwüstung, Die rückwärtige Wand1 unseres Unterstandes 
war völlig eingedrückt, der Schnee drang durch die Risse hindurch. 
Die starken Kanthölzer der Decke waren geknickt und so tief herunter¬ 
gedrückt, daß man kaum stehen konnte. Die Pritschen waren durch¬ 
einandergeworfen und von oben rann unausgesetzt Wasser herein. Zum 
Glück entdeckten wir, daß beim zweiten Fenster der Schnee nicht 
so hoch angestaut und dort eine Möglichkeit vorhanden war, dem Ge¬ 
fängnis zu entrinnen. Wir erweiterten rasch mit einer Beilpicke die 
Fensteröffnung und krochen nacheinander hinaus, um sofort bis zur 
Körpermitte in den naßen Schnee zu versinken. Die Finsternis war so 
groß, daß man die Hand vor den Augen nicht sah, eine Verständigung 
durch Rufen oder Schreien war bei dem Tosen des Sturmes »nicht mög¬ 
lich. Glücklicherweise sahen wir in der Richtung der großen Zugsbaracke 
ein Licht auftauchen und versuchten nun, über d'ie angestauten Schnee¬ 
massen in dieser Richtung uns weiterzuarbeiten. Es schien dies ein fast 
unmögliches Beginnen. Doch man kam uns mit Fackeln und Schaufeln 
entgegen, so daß wir mühsam die noch notwendigen 60 bis 70 m zurück¬ 
legen konnten. Da kam aber auch schon ein Jäger mit dem Alarmruf, 
der 3. Zug sei verschüttet. Wir versuchten sofort in der Richtung vor- 
zudringen, wo wir den Unterstand wußten. Doch eine fast 10 Meter hohe 
festgepreßte, nasse Schneewand gebot uns ein gebieterisches Halt. Hier 
war die Hauptlawine niedergegangen. Nach langem Suchen glaubten wir 
den Platz gefunden zu haben, wo unter der Schneedecke die Baracke zu 
finden sein mußte. Die Rettungsarbeiten setzten sofort ein. 2% Züge 
arbeiteten mit größter Anstrengung, schaufelten und gruben trotz der 
furchtbaren Gefahr, da jeden Augenblick eine neue Lawine auch sie alle 
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