Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

— 154 — 
Als um 17 Uhr die 8. Kompagnie beim Gruppenkommando eintraf, 
erteilte Mjr- Högn dem Kompagniekommandanten ObtL i. d. Res. 
Dr. Rostacher den Befehl, sich mit Lt. Oberguggenberger ins Einver¬ 
nehmen zu setzen und den Angriff vorzubereiten. 
Eine Stunde später kam als letzte Staffel die 6. Kompagnie mit dem 
Bataillonskommandanten Hptm. Fleischner beim Gruppenkommando an. 
Gleichzeitig erhielt Mjr. Högn auch vom Regimentskommando folgenden 
Befehl: 
,,Heute bei Einbruch der Dunkelheit mit allen verfügbaren Reserven 
in mehreren Wellen hintereinander rücksichtsloser, kräftiger Gegenan¬ 
griff, der über die ganze Platte hinwegfegt und den Feind von dieser 
gänzlich herunterwirft. Es ist darauf hinzuwirken, daß Welle um Welle 
vorgehe und kein stehendes Feuergefecht entsteht. Kaiserjäger! Den 
Pasubio müssen wir halten!" 
Mjr. Högn beauftragte nun den Kommandanten des II/3. TJR., 
Hptm. Fleischner, mit der 6. und 8. Kompagnie und der MGA. seines 
Bataillons den Angriff durchzuführen. 
Oblt. Dr. Rostacher hatte inzwischen um 18.30 Uhr das Kommando 
der Sektion 7 übernommen. Ihm blieb Lt. Oberguggenberger noch weiter 
zugeteilt, da seine bisherigen Erfahrungen sehr wertvoll waren und er als 
Berater dem neuen Sektionskommandanten zur Seite stehen sollte. Er 
blieb auch tatsächlich bis zum Schlüsse der Kämpfe, bis 20. Oktober, auf 
der Platte, 
Als Hauptmann Fleischner, der inzwischen in der Sektion 7 einge¬ 
troffen war, alle Aufklärungen erhalten hatte, sah er, daß der Entwick¬ 
lungsraum auf der Platte gerade nur für eine Kompagnie ausreichte und 
daß eine Anhäufung von stärkeren Kräften durch die bei einem Angriffe 
ausgelöste Beschießung sehr große Verluste ergeben würde. Er ließ daher 
die 6. Kompagnie zum Gruppenkommando zurückmarschieren und befahl 
dem Oblt. Dr. Rostacher, mit seiner Kompagnie und der MGA. II über¬ 
raschend d'en Angriff in drei Wellen mit je 50 Schritten Abstand durch¬ 
zuführen. 
Über die Angriffsverhältnisse auf der Platte schreibt Lt. Ober¬ 
guggenberger: 
,,Der Befehl, mit zwei Kompagnien und einer MGA. einen ener¬ 
gischen Vorstoß zu machen mit dem Ziele, den Gegner endgültig von der 
Platte zu werfen, war sehr schwer durchzuführen. Die Erfahrung der 
Vornacht hatte gezeigt, daß selbst Mannschaften, welche die Stellung gut 
kannten, bei Nacht gegen die feindlichen Maschinengewehre nicht vorzu¬ 
kommen vermochten. Umso weniger konnte dies einer fremden Angriffs¬ 
truppe gelingen. Das Ansetzen einer so starken Gruppe auf dem kleinen 
Raum mußte naturgemäß zu schweren Verlusten führen, die noch dazu 
nutzlos gebracht wären, weil — und darauf war das Hauptgewicht zu 
legen — ein Besetzen und Halten der Vorstellung im Falle der Fortsetzung 
der Kämpfe ausgeschlossen gewesen wäre. War doch der ganze Raum 
der Vorstellung von der italienischen Platte vollkommen eingesehen und
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.