Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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Hügel ,,Cocuzolo dei Morti".38) Kaum war die Masse der 5, Kompagnie 
auf dem Kamme des Hügels angelangt, setzten die österreichischen Ma¬ 
schinengewehre voll ein und lichteten die Reihen der Angreifer. 
Als erster fiel Oblt. Bertola, der Sergente Candeo wand sich in seiner 
Verwundung. Als die Österreicher unsere starken Verluste sahen, mach¬ 
ten sie auf die wenig Überlebenden der 5. Kompagnie, die der einzige 
Offizier Lt. Lavorata zum Ausharren aufmunterte, einen Angriff, Unser 
Widerstand aber zwang sie, von einem Frontalangriff abzusehen. Sie 
versuchten den Hügel zu umgehen, wurden aber von Oblt. Tricario der 
6, Kompagnie von einem überhöhenden Hügel von Sette croci aus mit 
Feuer niedergehalten, so daß unsere 5. Kompagnie sich zurückziehen 
konnte. 
Das eben geschilderte Gefecht wurde von den Sektionsbesatzungen 
nicht als ein starker Angriff empfunden. Das Vorgehen der italienischen 
5/157 mag das jener kompagniestarken Abteilung gewesen sein, von der 
der Kommandant des II/l. TJR., Mjr. Högn, in seiner Meldung folgendes 
um 10.45 Uhr berichtete: ,,Gegner sammelt sich vor der Feldwachen¬ 
linie. Beunruhigungsfeuer dorthin erbeten", und um 11 Uhr: „Zirka eine 
kompagniestarke italienische Abteilung im Vorrücken von Kote 2100 
gegen die Feldwachenstellungen der Sektion 8 bis 10 beobachtet. Eigenes 
Artilleriefeuer wirkt gut. Gleichzeitig eröffnete auch das Maschinen¬ 
gewehr der Sektion 13 auf die im Anstiege gegen die Feldwache 3 befind¬ 
liche italienische Abteilung das Feuer mit sehr gutem Erfolg, zerstreute 
sie und1 zwang sie zu einem eiligen Rückzüge." 
Die italienische Angriffsbewegung kam also bereits vor der Feld- 
wachenlinie durch wirksames Abwehrfeuer der Besatzung und durch das 
rasche und treffsichere Flankenfeuer der Batterien von Milegna und 
Malingo zum Stehen, so daß Mjr. Högn schon um 15.30 Uhr melden konnte: 
,,Alle Feldwachen stehen wie bisher auf ihren Plätzen." 
Von einer gegen eine italienische Kompagnie gezielten Umgehungs¬ 
bewegung seitens der Stellungsbesatzung ist in den Kriegsakten des 
1. TJR. nichts enthalten. 
Die bisherigen hervorragenden Leistungen der Verteidiger der 
Sektionen 7 bis 13, von denen die Sektion 7 (Platte) den Löwenanteil 
hatte, wurden auch von den vorgesetzten Kommanden voll gewürdigt und 
in einer nachts eintreffenden telefonischen Anerkennung zum Ausdruck 
gebracht: 
,,Alle Kommanden, hinauf bis zum Armeekommando, sind von dem 
beispielgebenden und1 tapferen Verhalten des 1. TJR. begeistert und sen¬ 
den dem Regimente den Ausdruck ihrer Bewunderung, ihres Dankes, 
sowie herzliche Grüße jedem einzelnen. 
Partyka, Obst." 
38) Mit diesem „Totenhügel" dürfte wieder die Feldwache 3 (ab Mitte 1917 als 
Stützpunkt IV bezeichnet) gemeint sein, Siehe auch Lagemeldung des Mjr, Högn um 
11 Uhr vormittags und Schilderung des Angriffes auf diese Feldwache am 9, Oktober,
	        
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