Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

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gehalten, kam keinen Schritt mehr weiter und erlitt beträchtliche 
Verluste. 
Über die Ereignisse bei der übrigen Gruppe, Oblt. Vetter, ist nichts 
Näheres bekannt. Ihr Angriff gegen d'en überlegenen und überhöhenden 
Gegner versprach keinen Erfolg. Sie zog sich daher, als auch die Gruppe 
Pfrogner den Rückzug antrat, um die Mittagszeit des 10. langsam gegen 
den Roitehang zurück, bezog eine Nachhutstellung und hielt sich dort 
bis zum Einbruch der Dunkelheit. Um 21 Uhr traf sie wieder hinter dem 
Roiterücken ein. 
Die Verhältnisse, unter denen der Versuch zur Wiedergewinnung 
der Cosmagonstellung durchgeführt wurde, waren höchst ungünstig. Die 
Vorrückung bei Nacht, abgekämpfte, an Zahl zu schwache Truppen, das 
Fehlen von Maschinengewehren, der Mangel an einer einheitlichen Lei¬ 
tung beider Angriffsgruppen usw. gehörten zu den Ursachen des Mi߬ 
lingens. 
Die Tapferkeit und der Schwung aber, mit der der Angriff vor¬ 
getragen wurde, verdient besondere Anerkennung. Dies umsomehr, als 
die enorme Überlegenheit des Feindes an Infanterie und Artillerie jetzt 
bekannt geworden ist. Das II. Bataillon allein hatte einen Verlust von 
10 Offizieren und 304 Mann zu beklagen. 
Der vormittägige Angriff der Italiener hatte den Roiteabschnitt in 
eine recht bedrohliche Lage gebracht. Der zurückgehenden Gruppe 
Pfrogners strömten dichte Massen in der Cosmagonmulde nach und drück¬ 
ten auch gegen den Hang des Roiterückens. 
In dieser kritischen Situation war es hauptsächlich die Gruppe 
Pfrogner, die sich durch das Beziehen der Nachhutstellung größte Ver¬ 
dienste erwarb.35) Während sie so den Westteil des Rückens deckte, 
sicherte auch die Gruppe Oblt. Vetter durch ihre Nachhutstellung am 
Hange den Ostteil. Nur der mittlere Teil, Raum Kote 2150 und südöstlich 
davon, war ohne infanteristische Deckung. Vor ihn legte sich aber eine 
mächtige Feuermauer der Brigadeartillerie und der flankierenden Nach¬ 
barbatterien der Gruppe Mte. Spil und Mte. Testo. 
Inzwischen konnte die Führung die notwendigen, in aller Eile zu¬ 
sammengerafften Kräfte zur Besetzung und Festhaltung der neuen Linie 
Roiterücken bereitstellen und einsetzen. 
Schon am 9. vormittags wurden drei Züge der 7/3. TJR. zur Be¬ 
setzung dieses Rückens befohlen und am Abend durch die 3. ungarische 
Landsturmkompagnie V/2 unter Oblt, Standejsky mit einem Stande von 
3 Offizieren, einem Kadettaspiranten und 144 Mann abgelöst. Um Mitter- 
85) Hptm. Pfrogner erhielt für seine besonderen Verdienste anläßlich der Führung 
dieses Gegenstoßes den Leopoldorden mit Kriegsdekoration und Schwertern. Außer¬ 
dem wurde ihm nachträglich vom Militär-Maria-Theresien-Ordenskapitel für seinen er¬ 
folgreichen Gegenangriff zur Wiedergewinnung der verlorengegangenen Cosmagon¬ 
stellung und dem standhaften Ausharren in einer nichtbefohlenen Stellung zur Siche¬ 
rung der Verteidigungsinstandsetzung einer rückwärtigen Stellung der Haupttruppe die 
,,Goldene Tapferkeitsmedaille für Offiziere" zuerkannt. (OK. Nr. 131 vom 8. Juli 1921.)
	        
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