Volltext: XV. Jahrgang, 1910 (XV. JG., 1910)

Nr. 1. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Seite 7. 
für Naturlehre, 1 Kanzlei, 1 Konferenzzimmer, 5 Lehr¬ 
mittelzimmer, 1 Zimmer für den Schularzt, Räume für 
die Suppenanstalt, 1 Dienerwohnung und die nötigen 
Nebenräumlichkeiten. Auf dem Dache soll eine Aussichts¬ 
plattform angebracht werden. Jedes Lehrzimmer ist mit 
einer besonderen, vom Gange und vom Lehrzimmer aus 
zugänglichen Kleiderablage verbunden. Ein Umstand, 
welcher die Vorausbestimmung des zweckmäßigsten Stand¬ 
platzes der in der nächsten Zeit notwendig werdenden 
neuen Volksschule erschwert, übt auch einen Einfluß 
auf den heute beantragten Bürgerschulbau. Dieser Umstand 
ist die gegenwärtig schwebende Möglichkeit eines plötz¬ 
lichen Emporschneilens der Schülerzahl in bisher wenig 
bevölkerten Teilen der Stadt. Zweifelsohne werden durch 
die im südöstlichen Vorortgebiete zu erbauenden Eisen¬ 
bahn-Personalwohnhäuser die Schülerzahl und wahr¬ 
scheinlich auch die Schulsprengel eine erhebliche Ver¬ 
änderung erfahren, deren Ausmaß sich derzeit nicht 
voraus berechnen läßt. So viel aber steht außer Zweifel, 
daß ein ausgiebiges Anwachsen der Schülerzahl in den 
Vororten eintreten wird und daß daher Vorsorge getroffen 
werden muß für plötzlich notwendig werdende Schulräume. 
Diese Erwägungen üben auf den geplanten Schulbau den 
Zwang aus, die Vollendung desselben so zu beschleunigen, 
daß nicht nur der neuen Bürgerschule, sondern im Bedarfs¬ 
fälle auch plötzlich erforderlichen und im Volksschulgebäude 
nicht mehr unterzubringenden Volksschulklassen Unter¬ 
kunft geboten werden kann. Es sollen daher alle Vorarbeiten 
rasch durchgeführt und der Bau so frühzeitig begonnen 
werden, daß die Vollendung bis zum Herbste 1910 möglich 
ist. Wenn die Personal Wohnhäuser in demselben Zeiträume 
fertiggestellt werden können, wird für diesen verhältnis¬ 
mäßig nicht umfangreichen Schulbau auch dieselbe 
Möglichkeit bestehen. Der Referent stellt sohin folgende 
Anträge: 
1. Das Stadtbauamt wird beauftragt, für den Bau 
einer neuen Knaben-Bürgerschule in Waldegg auf 
Grund der Planskizzen vom 2. Dezember die Baupläne 
auszuarbeiten und alle für die Bauausschreibungen nötigen 
Vorarbeiten so rechtzeitig durchzuführen, daß die Voll¬ 
endung und Übergabe des Baues bis Mitte September 
1910 ermöglicht wird. 2. Bezüglich der Heizung hat das 
Stadtbauamt ein Gutachten einzuholen, ob ein Anschluß 
des neuen Gebäudes an die nebenan bestehende Zentral¬ 
heizung der Knabenvolksschule zweckdienlich ist. Sodann 
sind über die Art der Heizanlage dem Gemeinderate 
Vorschläge zu erstatten, wobei neben der Zentralheizung 
auch auf die Möglichkeit einer Ofenheizung Rücksicht 
zu nehmen ist. 3. Die vollendeten Baupläne sind durch 
den Stadtschulrat der schulbehördlichen Genehmigung 
vorzulegen. 4. Der Magistrat wird beauftragt, namens 
der Stadtgemeinde Linz ein mit Kostenanschlägen und 
Plänen belegtes Gesuch um Gewährung eines unverzins¬ 
lichen Darlehens für diesen Schulbau an den oberöster¬ 
reichischen Landesausschuß zu richten. 5. Die übrigen 
Kosten dieses Schulbaues sind aus dem 15 Millionen- 
Anlehen zu bestreiten. — Dieser Antrag wird einstimmig 
angenommen. 
Patentliste 
über in Österreich und in Deutschland angemeldete und 
erteilte Patente, zusammengestellt von Viktor Tischler, 
Ingenieur und Patentanwalt, Wien VII/2, Siebensterngasse 39. 
Auszüge aus diesen Patentanmeldungen sind erhältlich. 
Gegen die zur Auslegung gelangten Anmeldungen kann 
auf Grund des § 58 des österreichischen Patentgesetzes, be¬ 
ziehungsweise § 24 des deutschen Patentgesetzes innerhalb 
zwei Monaten, vom Auslegungstage ab gerechnet, Einspruch 
erhoben werden. 
In Österreich ausgelegt: Hängekonstruktion 
für Decken, Wände, Brücken und dergleichen. Kasimir 
Swierczynski, Architekt, und Alexander R. v. Wartersiewicz, 
beide in Lemberg (Kl. 37 a. A. 2049—07). — Verfahren 
zur Herstellung von Hohlräumen in Decken und der¬ 
gleichen aus Kunststein. Anton Endler, Baumeister in 
Gablonz a. N. (Kl. 80 b. A. 2080—09). — Dachfalzziegel. 
Ignaz Drapala in Wien (Kl. 37 b. A. 6132—08). 
In Österreich erteilt: Balkengreifer zur selbst¬ 
tätigen Kuppelung und Lösung der Verbindung zwischen 
einem aufzuziehenden Bauholz oder Träger und dem 
Aufzugseil. Josef Kontzwald, Ingenieur in Hamburg 
(Kl. 37 d. Nr. 40.653). — Verfahren zur Herstellung von 
Eisenbetonbalkendecken. Felix Adutt, Ingenieur in Wien 
(Kl. 37 a. Nr. 40.759). — Aus Formsteinen mit Über¬ 
deckungslappen, sowie Vorsprüngen und Unterschneidun¬ 
gen zusammengesetzte Mauer. Lewis Deobier Ewing, 
Fabrikant in Akron, Ver. St. A. (Kl. 37 a. Nr. 40.825). 
In Deutschland ausgelegt: Verschluß für 
Kunststeinformen. Gebrüder Klauder, Dresden-Löbtau 
(Kl. 80 a. K. 41.712). — Verfahren zur Herstellung von 
Kunststeinen auf Pappen-, Papier- und ähnlichen Ma¬ 
schinen aus geholländerten Faserstoffen und hydraulischen 
Bindemitteln. Eugen Klewitz, Rejitza, Orel, Rußland 
(Kl. 80 b. K. 37.766). 
In Deutschland erteilt: Verfahren zur Her¬ 
stellung von allseitig geschlossenen Hohlsteinen. Ferdinand 
Burchartz in New-York (Kl. 80 a. 216.888). — Kehldach¬ 
stein mit seitlichen Anschlußsteinen, die zusammen eine 
fortlaufende ebene Kehlrinne bilden. Dampfziegelei und 
Thonwerk Hennigsdorf a. H. August Burg, A.-G., Hennigs¬ 
dorf a. H. (Kl. 37 c. 217.441). — Verfahren zur Her¬ 
stellung von Lehmziegeln aus vorgewärmter Formmasse 
mittels Trockenpressung. Hugo Schulte-Steinberg, Düren 
bei Stockum (Kl. 80 b. 217.536). 
Gebrauchsmuster. Befestigungsvorrichtung für 
Baugerüste. Max Hesper in Duisburg (Kl. 37 e. 398.326). 
— Serie von Formsteinen zur Anlage von Kaminen, 
Schornsteinen und Lüftungsschächten in verschiedenen 
Querschnitten. Heinrich Franke in Wiesbaden (Kl. 37 f. 
398.294). — Hohler Baustein. Wilhelm Michaelis in 
Friedenau (Kl. 37 b. 400.901). — Formhohlstein. A. Hölken 
in Lüttringhausen (Kl. 37 b. 400.968). — Wölbstein, dessen 
Längsschnitt die Form eines Rhombus hat. Georg Tamus 
in Mittelsteine, Schlesien (Kl. 37 b. 401.129). 
Bücherschau. 
Beton-Taschenbuch Jahrgang 1910, 1. Teil gebunden. 
2. Teil geheftet. Verlag der G. m. b. H. von Zement und 
Beton, Berlin NW 21. Preis 2 Mark. — Der vorliegende neue 
Jahrgang setzt die Reihenfolge der Ausgaben dieses be¬ 
währten Fachkalenders würdig fort. Der hübsch gebundene 
erste Teil mit dem Kalendarium empfiehlt sich zum ständigen 
Gebrauch als handliches, bequemes Taschenbuch. Der tech¬ 
nische Inhalt hat verschiedene Veränderungen und Er¬ 
neuerungen erfahren, die in der diesjährigen Fassung den 
Praktikern willkommen sein wird, zumal es auf überflüssigen 
Formelballast verzichtet.
	        
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