Volltext: XV. Jahrgang, 1910 (XV. JG., 1910)

Seite 16. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 2. 
Baunachrichten aus Salzburg, Tirol und 
Vorarlberg. 
Konviktbau. Der Bau eines neuen Jesuitenkonvikts 
in der Akademiestraße wird von der Firma Hüter in 
Innsbruck durchgeführt werden. 
Kirchenrestaurierung. Das Kirchenrestaurierungs¬ 
komitee in Schwaz beschloß, den neuen Glockenturm 
nach dem Projekte des Architekten Franz Xaver Ruepp 
zu erbauen. Demnächst wird über Herstellung des Fu߬ 
bodens und Vergrößerung der Orgel beraten werden. 
Schulbau. In St. Jakob und in Steinhaus im Ahrn_ 
tale werden neue Schulhäuser erbaut werden. 
Wasserbehälter. Seitens der Staatsbahndirektion 
Innsbruck gelangt die Erbauung eines gemauerten oder 
betonierten Wasserbehälters von 180 Kubikmeter Inhalt 
in der Station Kitzbühel im Gesamtbeträge von zirka 
15.000 Kronen zur Vergebung. Vollendungstermin am 
1. Juli 1910. Behelfe können bei der Kasse der Staatsbahn¬ 
direktion Innsbruck gegen Einsendung von fünf Kronen 
bezogen werden. Ein Exemplar liegt zur Einsichtnahme 
bei der Bahnerhaltungssektion Kitzbühel und bei der 
Staatsbahndirektion Innsbruck, Abteilung 3, Gruppe für 
Hochbau, auf. Angebote sind bis 20. Jänner, 11 Uhr 
vormittags, bei der Staatsbahndirektion zu überreichen 
Bahnhofumbau. Der Innsbrucker, den Ansprüchen 
des Verkehres längst nicht mehr genügende Südbahnhof 
soll bekanntlich umgebaut werden. Nach dem von der 
Staatsbahndirektion vorgelegten generellen Projekte ist 
ein Zentral-Inselperron, ähnlich wie beim neuen Salzburger 
Bahnhofe in Aussicht genommen, wodurch besonders die 
Unannehmlichkeiten, die einzelne Inselperrons dem Pu¬ 
blikum bereiten, großenteils vermieden werden. Das 
bisherige Aufnahmsgebäude soll zum großen Teile fallen 
und an seine Stelle eine eigene Ankunfts- und Abfahrts¬ 
halle mit den nötigen Nebenräumlichkeiten errichtet 
werden. Die gegenwärtigen Werkstatts- und Magazins¬ 
gebäude sollen den größeren Geleise-Anlagen Platz machen 
und in den südlichen Teil der Ambraser Felder verlegt 
werden. 
Elektrizitätswerk. Die Stadtverwaltung in Bludenz 
nacht Vorstudien zur Erbauung einer elektrischen Anlage 
mit zirka 800 Pferdekräften am Rellsbach. 
Brücke. Die Gemeinde Salurn in Tirol beabsichtigt, 
über die Etsch nach dem Projekte des Zivilingenieurs 
Ritter v. Meinong eine neue Brücke aus Eisenbeton von 
82 Meter Länge herzustellen. 
Aus den Gemeinderatssitzungen in Linz. 
(Sitzung vom 5. Jänner 1910.) 
Bürgermeister Dr. Dinghofer teilt mit über den 
Verkauf der Grundstücke zum neuen Statthaltereigebäude 
auf den alten Trainkaserngründen, ferner daß er und 
Handelskammerpräsident KarlReininger beim Finanz- 
und Eisenbahnministerium in Wien Erkundigungen über 
den Stand des Bahnhofumbaues in Linz einholten und 
aus den Äußerungen dieser beiden Herren den Schluß 
ziehen konnten, daß die Erledigung dieser Angelegenheit 
nicht so bald zu erwarten steht. 
Die Herstellung der Wasserleitung in den Arbeiter¬ 
wohnhäusern der Staatsbahnen wird dem Installateur 
Herrn Josef Herbsthofer zum Kostenbeträge von 5104 K 
übertragen. (Referent Gemeinderat Sedlacek.) 
Gemeinderat Uhlik teilt mit, daß der Kaufmann 
Rudolf Marchfeld und der Maurermeister Kulhanek vom 
Magistrate zu Geldstrafen verurteilt wurden, weil sie am 
Hause Landstraße Nr. 50/52 ohne Bewilligung der Bau¬ 
behörde wesentliche Adaptierungen vorgenommen haben. 
Zugleich erging der Auftrag, daß sie „den früheren Bau¬ 
zustand wieder herzustellen haben“, und gegen diesen 
letzteren Punkt des Magistrats-Erlasses lege Herr March¬ 
feld die Berufung ein. Der Referent beantragt, mit 
Rücksicht darauf, daß die Wiederherstellung des alten 
Bauzustand nicht gut möglich sei, dem Ansuchen um 
Aufhebung des Erlasses ausnahmsweise Folge zu geben. — 
Gemeinderat Spiel mann bemerkt hiezu, es häufen 
sich in der letzten Zeit die Fälle von Rekursen gegen 
derartige Magistratsverfügungen. Die einzelnen Besitzer 
bauen einfach ohne Bewilligung der Baubehörde darauf 
los, stellen den Magistrat vor vollendete Tatsachen und 
der Gemeinderat soll dann die Frage entscheiden, ob 
das Unrecht zu sanktionieren oder der ursprüngliche 
Zustand wieder herzustellen sei. Durch derartige Vor¬ 
kommnisse werde jeder in der Lust, namentlich in solchen 
Fällen, wo die Baubewilligung zweifelhaft ist, bestärkt, 
einfach ohne diese Baubewilligung zu bauen. 
Dem heutigen Antrag könne man zustimmen. Aber man 
soll durch eine strenge Bestrafung der Baumeister in 
Zukunft derartiges verhindern. Mit 50 bis 60 K Geldstrafe 
sei nicht gedient, diesen kleinen Betrag schlage der Bau¬ 
meister einfach den Baukosten auf, bei empfindlicheren 
Strafen würde er sich’s überlegen. Der Magistrat soll 
deshalb beauftragt werden, Baumeister, welche ohne Bau¬ 
bewilligung derartige Bauten ausführen, strenge zu be¬ 
strafen. — 
Der Referent erwidert, Marchfeld und der Bau¬ 
meister wurden mit je 30 K bestraft, obwohl 50 K 
eigentlich die Mindeststrafe sei. Die Sektion sprach sich in 
der Beratung über den vorliegenden Gegenstand gleichfalls 
für eine strengere Bestrafung in derartigen Fällen aus. — 
Sodann wurde der Antrag angenommen. 
Nach dem Anträge des Gemeinderates Dr. Poetsch 
wird die Überlassung von Räumlichkeiten für die Unter¬ 
bringung des Allgemeinen Lehrlingshortes im alten 
Realschulgebäude unter der Bedingung genehmigt, daß 
der Hort die Auslagen für Reinigung, Beheizung, Be¬ 
leuchtung und spätere Reparaturen aus eigenem leistet; 
dagegen sieht die Gemeinde von einer Miete ab und 
übernimmt die Kosten für die erstmaligen Herstellungen 
in diesen Räumen. 
Patentliste 
über in Österreich und in Deutschland angemeldete und 
erteilte Patente, zusammengestellt von Viktor Tischler, 
Ingenieur und Patentanwalt, Wien VII/2, Siebensterngasse 39. 
Auszüge aus diesen Patentanmeldungen sind erhältlich. 
Gegen die zur Auslegung gelangten Anmeldungen kann 
auf Grund des § 58 des österreichischen Patentgesetzes, be¬ 
ziehungsweise § 24 des deutschen Patentgesetzes innerhalb 
zwei Monaten, vom Auslegungstage ab gerechnet, Einspruch 
erhoben werden. 
In Österreich ausgelegt: Eisenbetonhohldecke. 
Emil Klein in Weißenbach a. d. Triesting (Kl. 37 a. 
A. 678—09). — Verfahren zur Herstellung einer feuer- 
und schwammsicheren Decke. Burkard Schmitt inW7ürz- 
burg (Kl. 37 a. A. 3667—08). — Klammer zum Festhalten 
von Hohl-, insbesondere First- und Gratziegeln. Karl 
Vater in Zuckmantel bei Teplitz (Kl. 37 a. A. 3841—08).
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.