Nr. 14.
Oberösterreichische Bauzeitung.
Seite 121.
Projektierter Kirchenbau. Für eine neue evangeli
sche Kirche in H a 11 e i n wird von der evangelischen
Gemeinde ein geeigneter Baugrund angekauft werden.
Maschinelle Werkstätten-Einriehtung. Von der k. k.
Staatsbahndirektion Innsbruck wird die Lieferung von
maschinellen Einrichtungen für die Werkstätten Salz
burg und Feldkirch vergeben und zwar: zwei trans
portable Rohrvorrichtungen, eine elektrisch angetriebene
Handbohrmaschine, zwei Reinigungs-(Poiier-)Maschinen
und diverse pneumatische W T erkzeuge. Näheres enthalten
die Behelfe, welche bei der k. k. Staatsbahndirektion in
Innsbruck erhältlich sind. Einzeln- oder Gesamtofferte
werden bis 16. Juli, 12 Uhr mittags, entgegen genommen.
Bau von Hotels. Die „Unioni degli Alberghi Trentini“,
eine neu entstandene Genossenschaft mit beschränkter
Haftung, plant den Bau von neuen großen Alpenhotels
in Welschtirol. Selbe hat bereits das Hotel „Nelböck“ in
Arco angekauft.
Die Fortschritte der Bauarbeiten im Tauerntunnel.
Uber die während des Monates Mai erzielten Fortschritte
der Bauarbeiten im Tauerntunnel liegen dem „Öster
reichisch-ungarischen Eisenbahnblatt“ folgende offizielle |
Daten vor. Beim Vortrieb des Sohlstollens betrug
die Monatsleistung auf der Nordseite 90'2 Meter (Stollen
länge Ende Mai 6039J Meter), auf der Südseite 139 Meter
(Stollenlänge Ende Mai 2177 Meter). Was den First
stollen anbelangt, so betrug bei demselben auf der
Nordseite die Monatsleistung 143 Meter (Gesamtlänge am
31. Mai 4330 Meter), auf der Südseite 126 Meter (Gesamt
länge am 31. Mai 1748 Meter). Im Vollausbruch be
trug auf der Nordseite die Monatsleistung 95 Meter (Ge
samtleistung am 31. Mai 2676 Meter), auf der Südseite
80 Meter (Gesamtleistung am 31. Mai 706 Meter). In bezug
auf die' Mauerung der Widerlager’ uiid des Ge
wölbes betrug auf der Nordseite die Monatsleistung
111 Meter (Gesamtleistung am 31. Mai 2530 Meter), auf
der Südseite 78 Meter (Gesamtleistung 655 Meter). Die
Tunnelröhre war am 31. Mai mit der Länge von 1415
Meter vollendet. Die geologischen Verhältnisse anlangend,
kam auf der Nordseite Granitgneis zerklüftet vor und
traten Quarzadern auf. Auf der Südseite ging die Bohrung
durch zerklüfteten, meist trockenen Granitgneis. Die im
Mai auf der Nordseite angefahrene Quelle führt 66 bis
80 Sekundenliter Wasser. Die gesamte aus dem Tunnel
abfließende Wassermenge beträgt 130 bis 535 Sekunden
liter. Die auf der Südseite aus dem Tunnelportal ab
fließende Wassermenge beträgt 75 Sekundenliter.
Aus den Gemeinderats-Sitzungen in Linz.
(Sitzung vom 26. Juni.)
Nach dem Berichte des Vizebürgermeisters Ec kl soll
die Neupflasterung der Schmidtorstraße mit sogenannten
komprimierten Asphaltblocks vorgenommen
werden. Dieses Pflasterungsmaterial erzeugt die Wiener
Firma Schefftel, dieselbe Unternehmung, die auch die
erste Asphaltierung der Rathausgasse in Linz besorgte,
welche nach drei Jahren von der Neuchatel Asphalt-
Kompanie neu hergestellt werden mußte. Die Kosten der
Umpflasterung würden auf rund 11.000 Kronen zu stehen
kommen. Der Sektionsantrag lautet:
Der Gemeinderat beschließe im Prinzipe die Aus
wechslung des schadhaften Granitwürfelpflasters in der
Schmidtorstraße durch komprimierte Asphaltblocks. Das
Bauamt wird beauftragt, bei den in Betracht kommenden
Firmen bindende Offerte dahin einzuholen, daß die Firmen
für die von ihnen herzustellende Pflasterung eine sechs
jährige Garantie in dem Sinne eingehen, daß sie die Er
haltung der Fahrbahn auf ihre Kosten auf sechs Jahre
übernehmen und nach Ablauf der Haftzeit die Fahrbahn
im guten Zustand der Stadtgemeinde übergeben. Zur
Sicherstellung der Verbindlichkeiten während der Haft
zeit werden zehn Prozent von der Verdienstsumme als
Kaution bis zur vollständigen Übernahme der Arbeiten
von der Gemeinde rückbehalten. • Sobald die Schluß
abrechnung aufgestellt und von der bezüglichen Firma
vorbehaltlos anerkannt ist, wird nach Abzug des zehn
prozentigen Haftungsrücklasses der Betrag von 5000
Kronen sofort, die restliche Summe aber erst nach Ge
nehmigung dös Jahres-Präliminares 1908 zur Auszahlung
gelangen. Die Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft in
Linz ist durch den Herrn Bürgermeister zu ersuchen, daß
die Geleise der Schmidtorstraße derart instand gesetzt
werden, daß eine Reparatur an denselben, insbesondere
aber eine Regulierung des Niveaus in absehbarer Zeit
tunlichst ausgeschlossen erscheint. Die Gesellschaft hat
I sich zu verpflichten, für alle Schäden, welche am Pflaster
durch den Bestand der Geleise nachweislich entstehen,
aus eigenem aufzukommen. Gleichzeitig hat sie die be
hördliche Bewilligung dahin zu erwirken, daß, um eine
größere Sicherheit für die Passanten zu erzielen, das dem
östlichen Trottoir zunächst gelegene Geleise um 20 Zenti
meter gegen die mittlere Fahrbahn verschoben wird. Die
die Tramway- und Elektrizitäts-Gesellschaft betreffenden
Angelegenheiten müssen zuerst eine günstige Erledigung
finden, bevor mit irgendeiner Firma die Schlußbriefe über
die Vergebung der Pflasterungsarbeiten gewechselt werden
können.
Nach einigen Bemerkungen von Seite der Gemeinde
räte Spielmann, Maier und Wessely wird der Re
ferentenantrag angenommen.
Dem Rekurs gegen eine verweigerte Baubewilligung
von Seite des Konventes der Karmeliten wurde
nach einer längeren Debatte keine Folge gegeben.
Vizebürgermeister Beyer beantragt: Der Gemeinde
rat genehmige die vom Bauamt beantragten Herstellungen
zur Verbesserung des Königsweges (Anbringung eines
neuen Geländers u. s. w.) und bewillige hiefür einen Be
trag von 2000 Kronen. Der Antrag des Referenten ge
langt zur Annahme.
Über Antrag des Gemeinderates Ze Hing er wird die
Herstellung eines Kanales in der Christian Coulinstraße
genehmigt und der Herr Bürgermeister ersucht, die bau
berechtigten Gewerbereibenden zur Offertlegung einzu
laden.
Über Antrag des Vizebürgermeisters Beyer be
willigte der Gemeinderat die Herstellung eines neuen
Brettelfußbodens in der Turnhalle der Volks- und Bürger
schule auf der Spittelwiese und sind vom Bauamt sofort
bezügliche Offerte einzuholen. Die Kosten beziffern sich
auf 2500 Krönen.
Patentliste
über in Österreich und in Deutschland angemeldete und
erteilte Patente, zusammengestellt von Viktor Tischler,
Ingenieur und Patentanwalt, Wien, VII/2. Siebensterngasse 39.
Auszüge aus diesen Patentanmeldungen sind erhältlich.
In Österreich angemeldete Patente: Mauer
anker. Erich Schöbel, Freiberg (A. 332—07). — Mauer-