Volltext: XI. Jahrgang, 1906 (XI. JG., 1906)

Nr. 7. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Seite 63. 
tafeln für Rippenbalken und exzentrisch belastete Säulen an 
gefügt werden. Die sich allen nur erdenklichen Fällen an 
passenden Zahlentafeln haben also einen bleibenden Wert 
für den Eisenbetonfachmahn und dürfen daher wohl auf 
eine freundliche Aufnahme rechnen. 
Uber den Nutzen von Meisterwerken. Die Kulturge 
schichte zeigt immer wieder von neuem, daß Schöpfungen 
großer Männer des Geistes oder der Kunst Zeiten und Menschen 
überdauern und von der dankbaren Nachwelt hoch in Ehren 
gehalten werden, sei es wegen ihres inneren Wertes, sei es 
wegen der vollendeten Form der äußeren Darstellung. Diese 
Eigenschaften der Meisterwerke gewinnen erst dann segens 
reichen Nutzen, wenn sich der Mensch an ihnen erbaut, sein 
Schönheitsgefühl, sein Drang nach Wissen oder sein Gemüts 
leben in edelster Weise durch sie Befriedigung finden. In 
bezug auf die Malkunst ist das leicht durch die „Meister 
werke der Malerei“ möglich, welche Publikation von dem 
Geheimrat Dr. Wilhelm Bode herausgegeben wird, der aus 
der Unmasse von Gemälden, die sich in öffentlichen Galerien 
sowohl als auch in Privatsammlungen befinden, die haupt 
sächlichsten Werke der alten Meister mit feinem Kunstver 
ständnis ausgewählt hat. Die Bilder, jedes mit einem er 
läuternden Textblatt, sind in einem neuen Kupferdruck 
verfahren geradezu wundervoll reproduziert, was bei dem 
überaus billigen Preise nicht genug gewürdigt werden kann. 
Im Gegensatz zur Kunst ist auch über die Natur ein Meister 
werk unter dem Titel „Weltall und Menschheit“ er 
schienen, das nicht nur bei den Gelehrten, sondern auch 
beim großen Publikum einen Anklang gefunden hat, wie kein 
zweites naturwissenschaftliches Werk; dies ist wohl in erster 
Linie darauf zurückzuführen, daß der praktischen Seite, das 
ist der Anwendung der Naturkräfte im Dienste der modernen 
Technik, breiter Raum gewährt wurde. Dieselbe Stellung, die 
„Weltall und Menschheit“ unter den populär-naturwissen 
schaftlichen behauptet, nimmt die „Bibliothek des all 
gemeinen und praktischen Wissens“ unter den zum 
Selbstunterricht bestimmten Werken ein, weil es gleich diesem 
alle ähnlichen durch die Gediegenheit in der Methode, durch 
Berücksichtigung aller allgemeinen und schließlich durch Auf 
nahme verschiedener Fachwissenschaften siegreich überflügelt 
hat. Es lehrt sein Wissen den sich ihm anvertrauenden 
Schülern so gut, wie der beste Meister und wurde deshalb 
nicht mit Unrecht als ein Meisterwerk bezeichnet. Mit ähn 
lichen Worten hat übrigens auch der bekannte Schriftsteller 
Arthur Achleitner den Roman „Götz Kr afft“ begrüßt, 
der sich dieser Auszeichnung in jeder Hinsicht als würdig er 
weist, bietet er doch in seinen vier Bänden ein überwälti 
gendes Kulturbild der Gegenwart, ein würdiges Gegenstück 
zu Freytags „Soll und Haben“. Wie maßgebende Persönlich 
keiten über „Götz Krafft“ urteilen, das kann in dem von der 
bekannten Wiener Versandbuchhandlung Schallehn & Woll- 
brück unserer heutigen Nummer beigelegten Prospekt nach 
gelesen werden, der auch über die drei früher erwähnten 
Meisterwerke genaue Auskunft gibt, wobei die außerordentlich 
günstigen Bezugsbedingungen gebührende Beachtung finden 
mögen. 
Ad Z. 5044. 
In Ausführung 
des Beschlusses des hohen Landtages vom 17. November 1905 ist die Stelle eines 
Straßenmeisters 
für die Gemeindestraßen im Bezirke Linz-Land 
zu besetzen. — Für diesen Posten sind in erster Linie ausgediente Unteroffiziere der k. ü. k. technischen Truppen 
in Aussicht genommen und haben die Bewerber nachzuweisen: 
1. Ein Lebensalter unter 40 Jahren; 
2. Unbescholtenen Lebenswandel; 
3. Körperliche und geistige Gesundheit; 
4. Den Besitz der für diesen Dienstesposten erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse ; 
5. Die für den Dienst erforderliche Kenntnis der deutschen Sprache in Wort und Schrift. 
Die vorläufig provisorische Anstellung des Straßenmeisters erfolgt mit einem Monatsgehalte von 80 Kronen 
und einem Wohnungsbeitrage jährlicher 300 Kronen. 
Die Reiseauslagen werden teils in Form eines Pauschales, teils gegen Rechnungslegung vergütet. 
Die hiefür gültigen Normen können im Oberösterreichischen Landesbauamte eingesehen werden. 
Die definitive Ernennung erfolgt nach einjähriger zufriedenstellender Dienstleistung und hat dann die mit 
dem Landtagsbeschlusse vom 17. November 1905 genehmigte Vorschrift betreffend die Dienstverhältnisse der bei 
den Oberösterreichischen Landesämtern und -Anstalten bediensteten Hilfskräfte sinngemäße Anwendung zu finden. 
Die betreffenden vorschriftsmäßig gestempelten Gesuche sind bis 14. April 1906, 12 Uhr mittags, im Ein 
reichungsprotokolle des Landesausschusses zu überreichen. 
Vom Landesausschusse im Erzherzogtume Österreich ob der Enns. 
Linz, am 19. März 1906. Für den Landeshauptmann: Hauser m. p. 
Angesuchte Baulizenzen in Linz. 
In der Zeit vom 15. März bis 30. März 1906 wurde um folgende Baulizenzen angesucht: 
Bauwerber 
Örtlichkeit 
Art des Baues 
Baumeister 
Josef Wagner 
Graben Nr. 20 
U mges taltungen 
Oberösterreichische - 
Baugesellschaft 
Ferdinand Leitner 
Wiener Reichsstraße 
zweistöckiges Wohnhaus 
Franz Weinberger 
Johann Lehner 
Keplerstraße 
zweistöckiges Wohnhaus 
Ernst Hillbrand 
Derflinger 
Waldegg 
Parterrehäuschen 
Schwamberger 
Patriotischer Frauen 
hilfsverein 
Khevenhüllerstraße 
zweistöckiges Wohnhaus 
Oberösterreichische 
Baugesellschaft
	        
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