Volltext: XI. Jahrgang, 1906 (XI. JG., 1906)

Seite 122. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 14. 
gönnen werde. Aus diesem Grunde stellt die Stadtge 
meinde auch die weitere Bitte, daß bereits im nächsten 
Staatsvoranschlage die erste Rate der im Gesamtbeträge 
von 200.000 K zugesicherten Subvention eingestellt 
werde und erbittet sich die baldige Verständigung von 
der Genehmigung des Vorschlages. (Angenommen.) 
Vizebürgermeisters E c kl beantragt die Herstellung 
eines Straßenkanales auf der Wiener Reichsstraße 
zwischen der Dürrnberger- und Hasnerstraße mit einem 
Kostenaufwande von 2800 K und gleichzeitig den Ankauf 
einer Grundparzelle zur Verbreiterung der Wiener Reichs 
straße von Herrn Ferdinand Leitner zum Einheits 
preise von 10 K pro Quadratmeter. (Angenommen.) 
Lokale Baunotizen. 
Inhalt. Ein Stationsgebäude auf der neu eröffneten Vintscligauer- 
Balin. — Wandelnde Wohnhäuser. — Verschiebung eines Hauses in Boston. 
— Aus den Gemeinderats-Sitzungen in Linz. — Lokale Baunotizen. — 
Vermischtes. — Patentliste. — Vergebung von Bauarbeiten und Lieferung 
von Baumaterialien. — Offene Stellen. — Anmeldungen für Wasserbezug 
aus dem städtischen Wasserwerke. — Inserate. 
Asphaltpflaster in Linz. Freunde des Fortschrittes 
behaupten, man merke es, daß die Stelle eines Vize 
bürgermeisters in Linz jetzt ein Techniker bekleidet, 
denn seitdem der Inspektor der Staatsbahn und Gemeinde 
rat Herr Georg ßckl zum Vizebürgermeister gewählt 
wurde, sind technische Angelegenheiten, die jahrelang 
in der Schwebe waren, schnellstens zur Erledigung 
gelangt und somit in bezug auf öffentliche Einrichtungen 
schon manches wünschenswerte geschaffen worden. Seit 
Jahren haben auch wir in unserer Zeitschrift; für eine 
größere Anwendung von Asphalt für Straßenpflaste- 
vungen , > in., unserer,,, Landeshauptstadt -plädiert^ -mit • dem 
Hinweis, daß diese Pflasterungsart in allen hervor 
ragenden Städten des In- und Auslandes immer mehr 
Verbreitung findet, daher auch Linz in dieser Beziehung 
nicht Zurückbleiben sollte. Nun wurde vor kurzem über 
Antrag des Vizebürgermeisters Georg Eckl in einer 
der letzten Gemeinderatssitzungen beschlossen, die Neu 
pflasterung des Obst- und Gemüsemarktes auf dem Franz 
Josefplatze im Ausmaße von 2500 Quadratmeter mit 
Asphalt comprimö pflastern zu lassen und diese Her 
stellung der Wiener Firma N. Sch effel zu den Einheits 
preisen von 8 K 40 h pro Quadratmeter, mithin zu dem 
Gesamtpreis von 21.000 K zu übertragen. Die 15 Zenti 
meter starke Betonlage wird von der Gemeinde in eigener 
Regie für ungefähr 5000 K hergestellt. Dies wäre alles 
in der Ordnung, nur wundert es uns, daß die Stadtge- 
meinde Linz, die doch schon im Jahre 1892 mit der 
Asphaltierung der Rathausgasse so bittere Erfahrungen 
machte und erst vier Jahre darauf, als die Neupflasterung 
dieser Gasse durch die Neuschatel Asphalt Komp, in Wien 
erfolgte, den wahren Wert einer Asphaltpflasterung mit 
gutem Materiale und technisch richtig hergestellt, kennen 
lernte, warum also die Stadtvertretung nicht auch die 
Pflasterung des Abschnittes am Franz Josefplatze oben 
genannter Gesellschaft übertrug, umsomehr, als auch die 
zweite Arbeit von dieser Unternehmung für die Kommune 
Linz, nämlich die Asphaltierung der Herrenstraße sich 
so vorzüglich bewährt. Asphaltarbeiten erfordern natür 
liches Material und besonders technische Fertigkeit bei 
der Herstellung. Wir wollen sehen, ob beides bei der 
Asphaltierung des Franz Josefpjatzes zur Anwendung ge 
bracht werden wird. Kornhoffer. 
Berichtigung. In der Rubrik „Lokale Baunotizen“ in 
der letzten Nummer unseres Blattes soll es nicht Möbel 
fabrik sondern Mörtelfabrik heißen, was wir zum 
Verständnis unserer Leser richtig zu stellen haben. 
Zum Bau der Militärunterrealschule in Enns. Bei 
der am 30. Juni stattgehabten Offertverhandlung behufs 
Übernahme der Bauarbeiten für die zu errichtende Militär^- 
Unterrealschule in Enns, veranschlagt mit 1,200.000 K, 
boten die konkurrierenden Firmen folgende Nachlässe: 
O b er österreichische Baugese Ilse halt Linz 17°/ 0 . 
Allgemeine österreichische Baugesellschaft 
Wien löVio^o. Gustav Steinberger Linz ll 3 /io°/o. 
Grünwald & Schiffer Wien 11 8 /iö°/o. Nach vor 
stehenden Ziffern zu urteilen, dürfte die Oberöster 
reichische Baugesellschaft Ersteherin des Baues werden. 
Offerte für Betoneisenarbeiten. Für die Herstellung 
der Betoneisenarbeiten zum Neubau der Militär-Unter 
realschule in Enns haben zur Offertverhandlung am 
30. Juni folgende Firmen Offerte eingereicht und zwar: 
G. A. Waiß & Ko., Pittel & Brause we tt er, Rai 
mund Jambsch, Rellä .& Neffe, Schuster & Ko., 
J. A. Wesztermann. Auch bei dieser Offertverhand 
lung galt die Vorschrift des k. k. Kriegsministeriums 
wonach die Preisansätze der Offerte erst später bekannt 
gegeben werden. 
Beleuchtung und Pflasterung. Die Stadtpfarrkirche 
in Enns erhält Gasbeleuchtung. Die Installation derselben 
wird von der Linzer Firma Johann Herbst hof er. be 
sorgt. Auch ein großer Teil des Kirchenschiffes wird neu 
gepflastert und zwar mit gemusterten Zementplatten durch 
die Linzer Zementwarenfabrik von A. Bergmanns Nach 
folger und ist erstere Arbeit bereits fertiggestellt, letztere 
aber im Gange. 
Scliiilhauü vUer> * Gemeind erat < Jn^Porgu>hafeoimijPila«iä/ 
ein Schwimmbad errichten zu lassen. 
Balmhau. Die Steyrtalbahngesellschaft suchte um 
Ausarbeitung des Detailprojektes für die Streke Agonitz— 
Klaus durch die .StaatseisenbahnVerwaltung an. Da das 
Projekt anfangs August fertig gestellt sein dürfte, wird 
dip Bauausschreibung noch im Laufe des Herbstes er 
folgen können. 
Schulbau. Der Gemeinde-Ausschuß in Ischl hat den 
Bau einer Bürgerschule in der Poststraße beschlossen. 
Nach den vorliegenden Plänen, die von der „Oberöster 
reichischen Baugesellschaft“ in Linz ausgearbeitet wurden, 
dürfte sich der Kostenpunkt des Baues auf 160.000 bis 
170.000 Kronen stellen. Die Offertausschreibung behufs 
Übernahme der Bauarbeiten, wobei in erster Linie Ischler 
Gewerbetreibende zu berücksichtigen sind, ist ehestens 
zu gewärtigen. 
Turnhalle. Der Gemeinderat in Salzburg hat den 
Bau einer neuen Turnhalle für die Andräschule be 
schlossen. Die Kosten sind mit 25.300 K veranschlagt 
und dürfte der Bau, da die Pläne bereits vorliegen, 
gleich Anfangs August in Angriff genommen werden. 
Bau einer Schweineschlachthalle. Der Gemeinderat 
in Innsbruck hat zum Bau einer Schweineschlachthalle 
8000 Kronen bewilligt. 
Pur Spengler. Die Marktgembinde Eisenerz beab 
sichtigt, den sogenannten Schichtturm mit Kupferblech 
eindecken zu lassen. Der Schichtturm hat ein steiles, 
vierkantiges Spitzdach mit vier Seitentürmchen und be^ 
trägt die Fläche 200 Quadratmeter. Offerte sind bis Ende 
Juli 1. J. bei der Marktgemeinde Eisenerz einzu 
reichen.
	        
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