Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Allen Freunden und Gönnern unseres Blattes 
wünschen wir ein recht glückliches Neujahr. 
Die Redaktion und Administration 
der „Oberösterr. Bauzeitung“. 
Inhalt. Die Aussichtswarte am Ameisberge im Mühlviertel in Ober¬ 
österreich (mit Illustrationen). — Im Interesse unserer Industrie. — Über 
Dampfkesseleinmauerungen. — Kirchenbau in Rußland. — Die Baugewerbe 
in ihrer Stellung zur Gesamtindustrie. — Wandinschriften von Pompeji. 
— Aus den Gemeinderatssitzungen in Linz. — Lokale Baunotizen. — 
Patentliste. - — Offene Stellen. — Briefkasten. — Ausweis über die Um¬ 
schreibung von Immobilien. — Inserate. 
Die Aussichtswarte 
am Ameisberge bei Lembach im Mühlviertel in Oberösterreich. 
(Siehe nachstehende Abbildungen.) 
Über Anregung des 
k. k. Bezirksriohters von 
Lembach, Herrn Doktor 
Moriz Scheibl, wurde 
vom dortigen Verein der 
Ameisbergwarte am 
21. Juli 1902 im oberen 
Mühlviertel in herrlicher 
waldreicher Gegend mit 
dem Bau einer Aussichts¬ 
warte am Am ei sb er ge 
(940 Meter Meereshöhe) 
begonnen und der 
am 30. Oktober 1903 zu 
Ende geführt. Da sich 
aber auch das Bedü 
zu einem Unterkunfts¬ 
hause herausstellte, ließ 
der Verein an den 
sicht sturm auch ein 
ches Gebäude anbauen 
und wurde dasselbe im 
August 1903 unter Dach 
gebracht. Die Eröffnung 
der Warte samt dem 
Schutzhause fand 
27. August 1904 unter 
Anwesenheit von mehr 
als 1000 Personen 
Das Bauwerk, welches 
hier im Bilde dargestellt 
ist, wurde von der Ober¬ 
österreichischen Bau¬ 
gesellschaft entworfen 
und erbaut. Das von der 
Sohle bis zur Höhe in Granit-Zyklopenmauerwerk aus¬ 
geführte Gebäude ist im Innern äußerst wohnlich und 
angenehm eingerichtet 
und genießt man von der 
Höhe des Turmes eine 
ganz einzig dastehende 
Rundsicht, die uns einen 
Teil unseres herr¬ 
lichen Heimatlandes Ober¬ 
österreich vor die Augen 
führt. 
Gegen Süden wird 
dieses Bild in geradezu 
großartiger Weise durch 
die ganze Alpenkette von 
en bis nach Bayern 
hinein abgeschlossen. 
Nicht unbemerkt sei 
hier noch gelassen, daß 
der Aussichtsturm die 
beträchtliche Höhe von 
26 Meter mißt. — Decke 
Wände zieren Sinn¬ 
sprüche bekannter heimat¬ 
licher Dichter. 
Zu ebener Erde ist 
in dem Schutzhause ein 
äußerst gemütlich einge¬ 
richtetes Schankzimmer, 
eine Küche und ein Wohn¬ 
zimmer für den Wirt; 
außerdem ein eigens dem 
heimischen Dichter Herrn 
Pfarrer Norbert Hanrieder 
gewidmetes „Hanrieder- 
stiibchen/L 
In dem Dachboden 
wurden außerdem vier Toüristenzimmer zum Zwecke 
des Übernachtens eingebaut. 
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Linz, 1. Jänner 1905. 
Öberösterreichische Bauzeitung 
Zeitschrift für Bauwesen 
Organ des „Vereines der Baumeister in Oberösterreich“ 
Redaktion und Administration: Bucbdruckerei C. KOLNDORFFER, LINZ, Domgasse Nr. 5. 
Man pränumeriert auf die OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG: 
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Erscheint am 1. und 15. 
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österreichischen Bauzeitung“, Linz, Domgasse Nr. 5, ferner bei 
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