Volltext: X. Jahrgang, 1905 (X. JG., 1905)

Seite 192. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Nr. 22. 
sprechend, wird beschlossen, die Kanalisierung eines 
Teiles der Hopfengasse an den Baumeister Simon um 
den Kostenbetrag Von 1287 Kronen zu übertragen, nach 
dem Anträge des Gemeinderat Fröhlich den Bericht 
über die Kollaudierung des Kanales in der Stockbauern¬ 
straße zur Kenntnis zu nehmen. 
Lokale Baunotizen. 
Todesfall. Am 30. Oktober verstarb in St. Florian 
der dortige Baumeister Herr Franz Breinesberger 
im 43. Lebensjahre. Der Verblichene hat zur Hebung 
seiner Örtlichkeit vieles beigetragen und wurde dafür all¬ 
seitig geehrt. Beim Leichenbegängnisse des Verstorbenen 
waren an allen Häusern des Ortes Fahnen ausgesteckt 
und zahlreiche Leidtragende begleiteten den Sarg bis 
zur letzten Ruhestätte. Friede seiner Asche! 
Zum Umbau des Staatsbalmliofes in Linz. Über den 
Umbau des Linzer Bahnhofes wird folgendes mitgeteilt: 
Das bestehende Aufnahmsgebäude soll unter Belassung 
in seiner gegenwärtigen günstigen Lage einer durch¬ 
greifenden Adaptierung und Erweiterung unterzogen und 
durch Tunnels mit den neu herzustellenden Inselperrons 
verbunden werden. Letztere werden es den Reisenden 
ermöglichen, ohne Überschreitung von Geleisen zu den 
Zügen der verschiedenen Verkehrsrichtungen zu gelangen. 
Selbstverständlich werden die bestehenden Geleiseanlagen 
eine beträchtliche Umgestaltung erfahren, um getrennte 
Ein- und Ausfahrten für die in Linz einmündenden 
Bahnen zu ermöglichen. An den Personenbahnhof wird 
sich in westlicher Richtung ein umfangreicher Rangier¬ 
bahnhof und in südlicher Richtung eine ausgedehnte 
Zugförderungs- und Heizhausanlage anschließen. Das 
generelle Projekt für diesen Umbau wird auf Veran¬ 
lassung des Eisenbahnministeriums demnächst einer 
Lokalverhandlung unterzogen werden. Falls sich bei der 
Prüfung keine Schwierigkeiten heraussteilen würden, 
könnte mit dem Umbau schon im nächsten Jahre be¬ 
gonnen werden. 
Ingenieurstelle. Bei der Stadtgemeinde Linz kommt 
die Stelle eines Ingenieurs zur Besetzung. Die näheren 
Bedingnisse sind im Inseratenteil unseres heutigen Blattes 
zu ersehen. 
Traunregulierungsbauten. Der oberösterreichische 
Landtag hat das von der Staatsverwaltung beschaffte 
Projekt zur Errichtung von Sicherungsbauten an der 
Traun beim Saazerwerke nächst Wels genehmigt. Der 
Kostenvoranschlag beläuft sich auf K 34.000. Die Durch¬ 
führung hat als Unternehmen der Gemeinden Wels, 
Lichtenegg und Gamskirchen und der Wassergenossen¬ 
schaft „Allgemeine Wehrkonkurrenz der Werke am 
Welser Traunwehr“ zu erfolgen. Änderungen der Pro¬ 
jekte, wenn sie die Gesamtkosten nicht überschreiten, 
können vom Ackerbauministerium mit dem Landes¬ 
ausschuß bewilligt werden. 
Industrieförderung. Die Stadt Vertretung Wels hat 
im Interesse der Industrieförderung beschlossen, daß im 
Stadtgebiete neu entstehende Fabriken vom Tage der 
Betriebseröffnung an bis einschließlich 31. Dezember 1915 
von der Gemeindeumlage und Mietzinsauflage befreit 
werden. Die Gemeinde behält sich die Entscheidung vor, 
ob die Konkurrenzunternehmungen von Gemeindeergiebig¬ 
keiten befreit werden können oder nicht. 
Schulbau. Der Gemeindeausschuß in Gleink hat den 
Bau eines dreiklassigen Schulgebäudes beschlossen. 
Errichtung eines Heilbades. Die Gemeindevertretung 
in Ried und die Sparkasse daselbst beabsichtigen ein 
Heilbad errichten zu lassen. 
Zahlungseinstellung einer Baufirma. Wie die Tages¬ 
blätter berichteten, hat die bekannte Baufirma J. Ceconi 
in Salzburg die Zahlungen eingestellt. Die Passiven be¬ 
tragen nach den bisherigen Erhebungen 550.000 Kronen, 
wovon 300.000 Kronen eine Salzburger Zementfabrik zu 
fordern hat, während die weiteren 250.000 Kronen aus 
Schulden an Kleingewerbetreibende und Lieferanten von 
Bauartikeln bestehen. Es war schon lange ein öffentliches 
Geheimnis, daß sich die genannte Firma in gewagte 
Spekulationen einließ und sich dabei immer mehr ver¬ 
blutete. Eine Konkurrenz bei halbwegs nennenswerten 
Bauausführungen war mit der Firma Geconi schwer oder 
gar nicht zu bestehen. 
Wasserregulierung bei Mattsee. Die k. k. forsttech¬ 
nische Abteilung für Wildbachverbauung beabsichtigt, 
eine Schleuße am Ausflusse des Zellersees herzustellen, 
welche größere Wassermengen zurückzuhalten und den 
Abfluß auf mehrere Tage zu verteilen ermöglicht. Der 
Kostenvoranschlag beläuft sich auf zirka 20.000 Kronen. 
Die Beiträge der Interessenten sind vollkommen aufge¬ 
bracht. 
Termalwasserleitung. Behufs besserer Versorgung 
der Bäder mit Termalwasser soll in Hofgastein eine 
Termalwasserleitung errichtet werden. Das Wasser hie- 
für wird wie bisher aus der Termalquelle in Badgastein 
entnommen, wovon 30.000 Kubikfuß oder 947,36 m3 täg¬ 
lich dem Markte Hofgastein zukommen. Die Leitung, 
welche von Badgastein durch die Steuergemeinde Rem- 
sach und Heißnigfelding nach Markt Hofgastein führt, 
wird aus Gußeisenröhren, welche mit Korksteinschalen 
umhüllt und mit asphaltierter Jute umwickelt sind, her¬ 
gestellt. Die Speisung der einzelnen Badehäuser wird aus 
einem Termalwasser-Reservoir erfolgen. 
Neues Zollamtsgebäude in Meran. Da beim Zollamte 
ein stetig zunehmender Raummangel herrscht und durch 
die Eröffnung der Vintschgaubahn sich die Zollamts¬ 
geschäfte noch erweitern werden, soll der Bau eines 
neuen Zollamtsgebäudes samt Magazin in Bälde be¬ 
gonnen werden. 
Wasserleitungsbau. Der Gemeindeausschuß in Bozen 
hat beschlossen, falls es nicht möglich sein sollte, mit 
der Gemeinde Zwölfmalgreien ein Abkommen zu treffen, 
auf der Wiese beim Schloße Ried eine Wasserleitung zu 
erbauen. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf K 106.000. 
Öffentliche Bauten. Der Landesausschuß in Tirol 
hat genehmigt: Die Verwendung von 300.000 Kronen 
für eine Trinkwasseranlage in Feldkirch, sowie den hiezu 
notigen Grundaustausch; die Aufnahme eines Darlehens 
von 20.000 Kronen der Gemeinde Dornbirn für den An¬ 
kauf eines Grundes zur Erbauung eines Schlachthauses 
und von 40.000 Kronen für eine Trinkwasserversorgung ; 
die Darlehensaufnahme der Gemeinde Hohenems zum 
Baue eines Spitales und eines Wirtschaftsgebäudes zum 
Armenhause; ferner wurde das Projekt der Gemeinde 
Bildstein zum Bau einer Straße von Rickenbach nach 
Bildstein genehmigt. 
Wasserleitung. Die Erbauung einer Hochdruck¬ 
wasserleitung in Schlanders (Tirol) ist beschlossen. 
Hygienische Ausstellung in Wien. Das außer¬ 
ordentliche Interesse, welches die in der Zeit vom 
24. März bis 16. April 1906 in den Sofiensälen in Wien
	        
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