Volltext: X. Jahrgang, 1905 (X. JG., 1905)

Nr. 21. 
Oberösterreichische Bauzeitung. 
Seite 183. 
waren, entstehen können, werden zur Beruhigung durch 
nichtssagende Garantien beseitigt oder später der Maurer¬ 
arbeit zugeschoben. Das Feilschen beim Beschaffen von 
Materialien hat man dann längst vergessen. Wenn die 
englischen feuerfesten Ziegel noch teilweise mehr beliebt 
als andere, obwohl sie vor der Verarbeitung ein weniger 
günstiges Kieselsäure- und Tonerdeverhältnis als andere 
Tone aufweisen, so ist lediglich die Verschiedenheit des 
Zusatzes und die sorgfältige Sortierung desselben bei der 
Verarbeitung die Schuld. P. L . . ff 
Aus den Gemeinderats-Sitzungen in Linz. 
(Sitzung vom 18. Oktober). 
Der Gemeinderat erwarb von den Besitzern Pfanzagl, 
Jax und Genossen das sogenannte Feiertag-(Feuchter-) 
Gut in der Lustenau mit 20 Joch Gründen für den 
Betrag von 110.000 K. Der Grundkomplex ist zur Er¬ 
bauung einer Trainkaserne oder mehrerer Arbeiterhäuser 
in Aussicht genommen. Nach dem Anträge des Gemeinde- 
rates Wolf wird beschlossen, mit Rücksicht darauf, daß 
nach einer zwischen der Gemeinde und der Sparkasse 
getroffenen Bestimmung ein kleinerer Betrag als 200.000 K 
aus dem Fünf Millionen Kronen-Anlehen nicht ent¬ 
nommen werden kann, diese Summe von der Allgemeinen 
Sparkasse für den Ankauf des genannten Gutes auf¬ 
zunehmen. 
Gemeinderat Ec kl beantragt, die vom Stadtbauamte 
befürwortete Neupflasterung der Herrenstraße vom 
Hause Nr. 10 bis zur Promenade, die einen Kostenauf¬ 
wand von 900 K erfordern wird, im Hinblicke auf die 
vorgeschrittene Jahreszeit erst im nächsten Frühjahre 
vornehmen zu lassen und die Arbeiten dann im Konkurrenz¬ 
wege zu vergeben. — Gemeinderat Uhlik glaubt, daß 
die Ausführung dieser Arbeiten noch in diesem Jahre 
vorteilhafter wäre, weil viele Arbeiter jetzt Beschäftigung 
hätten, welche im Frühjahre anderwärts Verwendung 
finden könnten. — Der Referent erwidert, erfahrungs¬ 
gemäß sei es nicht zweckmäßig, in einer so vorge¬ 
schrittenen Zeit derartige Arbeiten vornehmen zu lassen, 
weil das Pflaster jetzt nicht solid gelegt werden könne. 
Sodann wird der Sektionsantrag angenommen. 
Ebenso wird nach dem Anträge des Gemeinderates 
Ec kl die Neupflasterung von Trottoiren in der 
Walterstraße vom Hause Nr. 2 bis zum Hause Nr. 16 
auf nächstes Frühjahr verschoben. Die Kosten dieser 
Neupflasterung werden sich auf ungefähr 400 K, das 
Material nicht mit eingerechnet, belaufen. Die betreffenden 
Hausbesitzer werden aufgefordert, ein Drittel der Kosten 
bei der städtischen Kammerkasse einzuzahlen. Das alte 
Pflastermaterial geht in das Eigentum der Stadtgemeinde 
Linz über. 
Weiter wird nach den Anträgen des Gemeinderates 
Eckl ein Rekurs des Edwin Selke, Bockgasse 10, 
gegen den Regulierungsplan der Stockbauerngründe und 
ein Ansuchen des Stahlradklubs um Fristverlängerung 
zur Herstellung eines Trottoirs in der Unionstraße abge¬ 
wiesen. Der Stahlradklub wird aufgefordert, die Arbeiten 
spätestens bis 1. Mai 1906 durchführen zu lassen. 
Die Ausschreibung der Kanalisierungsarbeiten 
für die Waldeggstraße wird konform dem Anträge 
des Gemeinderates Gm ein er beschlossen. 
Ein Ansuchen der Frau Maria Gstöttner um Be¬ 
willigung zur Parzellierung ihrer Gründe Waldegg 
Nr. 14 wird nach dem Anträge des Gemeinderates 
Mayerhofer bewilligt. — Zur Teilnahme an der 
Kollaudierung des Kanales in der Stockbauer- 
Ziegeleistraße werden die Gemeinderäte Fröhlich 
und Gruber entsendet. (Referent Gemeinderat Fröhlich.) 
* * 
* 
(Sitzung vom 25. Oktober). 
Nach dem Anträge des Gemeinderates Eckl wird 
beschlossen, von Herrn Adolf Winkler den auf den 
Pionierplätzen liegenden sortierten Schotter für den 
Einheitspreis von 5 K 28 pro Kubikmeter zu über¬ 
nehmen. 
Nach dem Anträge des Gemeinderates Gm einer 
wird die Erbauung eines Kanalstückes in der ver¬ 
längerten Hopfengasse und die Ausschreibung der Ar¬ 
beiten im Wege der Kurrende beschlossen, ferner die 
Herstellung des Kanales in der Waldegg¬ 
straße an die Firma Josef Simon für den Gesamt¬ 
betrag von 15.043 K 62 h übertragen. 
Gemeinderat Dorninger beantragt, ein Gesuch des 
Franz Weikl, Wiener Reichsstraße Nr. 33, um Ver¬ 
längerung des Kanales dieser Straße bei der 
ehestens durohzuführenden Kanalisierung der Jungwirth¬ 
straße zu berücksichtigen. — Gemeinderat Dr. v. Ger¬ 
ber t begrüßt es, daß die ehestmögliche Kanalisierung 
dieses Teiles der Wiener Reichsstraße und der Jungwirt¬ 
straße beantragt werde. Die Durchführung der Kanali¬ 
sierung jener Gegend sei so dringend, daß die Gemeinde 
sich entschließen müsse, die Arbeiten baldigst in Angriff 
zu nehmen. 
Nach dem Anträge des Gemeinderates H e 11 e t z- 
gruber wird ein Gesuch der Elisa Exeiberger, 
Gürtelstraße Nr. 27, um Par z ellierungs-Änderung 
ihrer Gründe nur unter ganz bestimmten Bedingungen 
bewilligt. 
Inhalt. Zum Schlüsse der Bausaison 1905. — Über feuerfeste 
Materialien. — Aus den G-emeinderats-Sitzungen in Linz. — Lokale Bau¬ 
notizen. — Patentliste. — Vergebung von Bauarbeiten und Lieferung 
von Bauartikeln. — Offene Stellen. — Aus der Fachliteratur. — Aus¬ 
weis über die Umschreibung von Immobilien in Linz. — Inserate. 
Lokale Baunotizen. 
Die Nummerierung unserer Häuser. Die Aufschrifts¬ 
tafeln der Gassen und Nummern an unseren Häusern 
lassen manches zu wünschen übrig, was schon in bezug 
auf die Einheitlichkeit der Formen gesagt werden muß. 
So zum Beispiel findet man in der Neustadt, Mozartstraße 
und an anderen Stellen noch alte, runde Tafeln mit einer 
Schriftart aus dem vorigen Jahrhundert, und an Stellen 
angebracht, wo man sie bei Tage suchen, zur Nachtzeit 
aber gar nicht auffinden kann. Sollen die Aufschriften 
namentlich zur Abendzeit besser zu erkennen sein, so hole 
man sie zunächst aus unseren tiefen Tornischen hervor, 
in welchen sie Tag und Nacht über im Schatten liegen. 
Man bringe sie in großen schwarzen Zügen in Augenhöhe 
neben dem Eingang in der Fläche der Vorderfront an, 
wo sie eher von den Strahlen der Sonne und des Gas¬ 
lichtes getroffen werden. Ferner sorge man auch für 
eine moderne Schriftgattung, wie man sie in allen Wohn¬ 
häusern größerer Städte heutzutage finden kann. 
Bauangelegenheiten aus Ried. Die Bauunternehmung 
Firma Baron Schwarz in Wien hat der Stadtgemeinde 
Ried bekannt gegeben, daß sie geneigt sei, der Gemeinde 
ein Projekt für die Stadtkanalisierung unentgeltlich aus¬ 
zuarbeiten. Weiters hat der dortige Gemeinderat im
	        
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