Volltext: X. Jahrgang, 1905 (X. JG., 1905)

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X. Jahrgang, Nr. 2. 
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Linz, 15. Jänner 1905. 
Öberösterreichische Bauzeitung 
Zeitschrift für Bauwesen 
Organ des „Vereines der Baumeister in Oberösterreich“. 
Redaktion und Administration: Buchdruckerei C. KOLNDORFFER, LINZ, Domgasse Nr. 5. 
Man pränumeriert auf die OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG: 
I ganzjährig mit K 20.— j ganzjährig mit . K 16 
. „ S 
für die 
Provinz I 
halbjährig . 
vierteljährig 
10 — 
5.— 
für 
Loko 
halbjährig . 
I vierteljährig 
Erscheint am 1. und 15. 
jedes Monat. 
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INSERATE und OFFENER SPRECHSAAL laut aufgelegtem billigsten 
Tarif werden angenommen: Bei der Administration der „Ober¬ 
österreichischen Bauzeitung“, Linz, Domgasse Nr. 5, ferner bei 
allen größeren Annoncen-Expeditionen des In- u. Auslandes. Eventuelle 
Reklamationen und Beschwerden direkt an uns erbeten. 
Inhalt. Bau eines Kartoffelkellers auf freiem Felde (mit Illustration). 
Zur Reinigung unserer Straßen von Schnee. —. Über Konkurrenzaus¬ 
schreibungen für architektonische Arbeiten. — Bemerkungen über unsere 
kunstgewerblichen Zustände. — Wandinschriften von Pompeji. — Hin¬ 
weise zur Verbesserung unserer Architekturverhältnisse. — Aus den 
Gemeinderatssitzungen in Linz. — Lokale Baunotizen. — Patentliste. — 
Aus der Fachliteratur. — Offene Stellen. — Briefkasten. — Inserate. 
Bau eines Kartoffelkellers auf freiem 
Felde. 
Eine Studie von A. M. 
Bei der Anlage eines Kartoffelkellers auf freiem 
Felde ist in erster Linie darauf Bedacht zu nehmen, 
daß man dem Kartoffellager in demselben mit Fuhrwerk 
möglichst nahe kommen und — um beim Entleeren des 
Kellers Arbeitskräfte zu ersparen — durch denselben 
auch wohl hindurchfahren kann. In zweiter Linie kommt 
die Überdachung in Betracht, welche am zweckmäßigsten 
durch Überwölbung des Kellers hergestellt wird. Die 
beigegebenen Skizzen veranschaulichen eine dem Zweck 
vollkommen entsprechende und sichere Konstruktion, 
welche sowohl das Abwalmen der Giebelseiten gestattet, 
als auch die Anwendung von Eisenbahnschienen über¬ 
flüssig machte Die Mittelwand endet mit Rundpfeilern, 
welche wie erstere den Gewölbedruck mit zu tragen 
bestimmt sind. Das Einwölben selbst ist zur Ersparung 
von Einschalungsmaterial in drei Akten vorzunehmen 
und kommt hiebei die steigende Bogenkonstruktion zur 
Anwendung. Vorteilhaft ist es, mit dem Einwölben der 
Halbkreise zuerst zu beginnen, da die hiezu nötigen 
Lehrbogen am anderen Kellerende passend an Ort und 
Stelle gleich wieder aufgestellt werden können. Zu dem 
Einwölben der Langseiten des Kellers müssen die Ver¬ 
kürzungen dieser Bogen aufgefüttert werden. Die Haupt¬ 
lehrbogen, gegen welche sich die halben Bogen in den 
Halbkreisen anschmiegen, können aus doppelten, fünf 
Zentimeter starken Bohlen gefertigt werden. Da diese 
Bogen nun bei dem Ausschalen des Gewölbes der Halb¬ 
kreise ohne Zertrümmerung nicht gut herausgenommen 
werden können, so müssen die Überblattungen im kleinen 
Radius mit Schraubenbolzen zusammengesetzt werden, 
um die Bogen in zwei Teile zerlegen zu können. Um 
eine sichere Festigkeit in den Gewölben über den Ein¬ 
fahrten zu gewinnen, muß man äuf beiden Seiten der¬ 
selben im Innern des Kellers Pfeile!* durch die Wölbung 
aufführen, auf welche Eisenträger zu legen sind und 
durch welche so eihe' Entlastung dieser Bogen- von dem 
Gewölbedruck herbeigeführt wird. Die Pfeiler müssen 
so angelegt sein, daß sie bei dem Ein- und Ausfahren 
nicht hinderlich sind.’ Das Kuppengewölbe dient teils 
zur Ersparung von Ausfüllungsmaterial zwischen den 
beiden Hauptgewölben, teils dazu, den nötigen Fall für 
Seitenansicht 
Querschnitt. 
IV 
Läng'enschnitt. 
die Entwässerung zu gewinnen. Um die beiden Haupt- 
gewölbe von dem Druck des Kuppengewölbes zu ent¬ 
lasten, können Splintanker über die kleinen Pfeiler der 
Mittelwand gehängt werden, deren Schenkel mit einander 
2^u verbinden sind. Selbstverständlich ist beim Einwölben 
von 1I2 Stein Gewölbestärke oberhalb der Erde gutes 
Steinmaterial, in Zement gelegt, erforderlich und außer¬ 
dem die äußere Fläche des Gewölbes mit Zementputz 
zu überziehen, auf welcher die Erdschicht lagern kann. 
Das Anfüllen des Kellers mit Kartoffeln geschieht von 
den beiden Langseiten aus durch die Fülluken direkt 
vom Wagen, an welch letzterem die zu diesem Zweck 
nötigen Vorrichtungen angebracht sein müssen. 
Schließlich dürfte es sich sowohl empfehlen, die 
beiden Eingänge als auch die Fülluken mit doppelten 
Türen zu versehen und die dadurch entstehenden 
Zwischenräume mit. Stroh auszufüllen und auf diese 
Weise das Eindringen des Frostes abzuwenden. 
Zur Reinigung unserer Straßen von Schnee. 
Bekanntlich findet in größeren Städten die Ent¬ 
fernung des Schnees aus den Straßen nach starkem Fall 
fast allgemein durch Abfuhr statt. Die großen Kosten, 
welche diese Art der Schneebeseitigung erfordert, haben 
immer von neuem den Gedanken entstehen lassen, eine 
andere Lösung für diese Aufgabe zu finden. Man hat
	        
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