Volltext: VIII. Jahrgang, 1903 (VIII. JG., 1903)

Nr. 1. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 5. 
in verschiedene Klassen eingeteilt, und entscheidet die 
Stärke am Zopf darüber, zu welcher der nachstehend 
benannten Gattungen ein Bauholz gezählt werden kann. 
1. Sägeblöcke, die stärksten Hölzer, von 42 bis 78 cm 
mittleren Durchmesser und 3*7—7-5 m Länge, werden 
dazu gebraucht, um Bohlen, Bretter, Latten etc. daraus 
zu schneiden; man verwendet dazu den untersten Teil 
der Stämme. 
2. Starkes Bauholz, Stämme von 26—36 cm Stärke 
am Zopf, 41—47 cm am Stammende, in Längen von 
12-5—15-5 m. 
3. Mittel-Bauholz, Stämme von 21—24 cm Stärke am 
Zopf, 31—36 cm am Stammende, in Längen von 11—12*5 m. 
4. Klein-Bauholz, Stämme von 16—18 cm Stärke am 
Zopf, zirka 26 cm am Stammende, 9’4—11 m lang. 
5. Lattstämme, 8—10 cm i. M. st., 7-8—9*4 m lang 
sie werden entweder ganz oder gespalten für die Windel¬ 
böden und als Latten für die Eindeckung der Stroh- 
und Rohrdächer verwendet. 
6. Rindschälig-Holz, Stämme von verschiedener 
Stärke, welche Ansatz zur Fäulnis haben und daher nur 
teilweise zu Bauholz brauchbar sind; man verwendet sie 
zu Staakhölzern u. dgl. 
Je nach der Stärke der Hölzer, welche sie nach der 
Zurichtung behalten haben, unterscheidet man: 
Ganzholz: 26/31 cm, 26/29 cm, 24/29 cm, 21/29 cm, 
21/26 cm etc. st.; 
Halbholz : 16/32 cm, 14, 29 cm, 13/29 cm, 13/26 cm etc. st.; 
Kreuzholz: 13/16 cm, 13/13 cm, 10/13 cm etc. bis 
8,8 cm st., 
je nachdem aus einem Stamm 1, 2 oder 4 Stücke ge¬ 
schnitten sind. Ferner: 
Bohlen: 8 cm, 6 cm, 5 cm st. und von der Breite 
wie die Stärke des Stammes sie ergibt; 
Bretter: von 4 cm, 3 cm-, 2-6 cm Stärke abwärts; 
Schwarten: das sind die äusseren Teile der Säge¬ 
blöcke oder der Rundhölzer überhaupt, welche noch die 
abgerundeten Waldkanten zeigen; 
Latten: 5/6 cm, 4 5 cm, 2*6/4 cm st. etc. A. Braun. 
Aus den Gemeinderats-Sitzungen in Linz. 
In der am 17. Dezember stattgehabten Sitzung des 
Gemeinderates in Linz wurden folgende Bauangelegen¬ 
heiten erledigt. 
Vorsitzender Bürgermeister Eder verliest eine Zu¬ 
schrift der k. k. Statthalterei, worin diese mitteilt, dass 
das k. k. Ministerium des Innern die Bewilligung zur 
Uebernahme des bei der Durchführung des Pionier¬ 
übungsplatzes erforderlichen Mehraufwandes von zirka 
13.000 Kronen auf Kosten der Herstellung der Winter¬ 
hafenanlage erteilt habe. Ferner dass das k. k. Eisen¬ 
bahn-Ministerium die Herstellung des Industriegeleises 
zur Maschinenfabrik des Herrn Karl Feilerer in Lustenau 
genehmigte unter der Voraussetzung der Bewilligung der 
Strassenübersetzung dieses Geleises seitens der Gemeinde. 
Gemeinderat Dr. Maurhard berichtet über die An¬ 
gelegenheit einer Grundabtretung und stellt den Antrag: 
„Der Gemeinderat beschliesse, die Stadtgemeinde Linz 
übernehme von Frau Marie Edle von Kn eisei, Haus¬ 
besitzerin, Bürgerstrasse 14, die im vorliegenden Plane 
bezeichnete Parzelle Nr. 618.1 K.-G. Linz unentgeltlich 
und lastenfrei als öffentliches Gut und erklärt sich bereit, 
die Kosten der bücherlichen Durchführung zu tragen. 
Der Antrag wird einstimmig angenommen. 
Lokale Baunotizen. 
Neubau. Herr Siegfried Schönhofer, Gemischt¬ 
warenhändler, lässt sein altes Haus, Harrachstrasse 11, 
nächstes Frühjahr demolieren und an dessen Stelle 
einen zweistöckigen modernen Neubau aufführen. Der 
Bau ist entworfen und wird hergestellt vom Baumeister 
Herrn Gustav Steinberger. 
Vergebung der Arbeiten und Lieferungen für den 
städtischen Haushalt. Der Gemeinderat hat die bau¬ 
gewerblichen Arbeiten und Lieferungen für den städtischen 
Haushalt pro 1903 an folgende Firmen vergeben: Bau¬ 
meisterarbeiten Heinrich Smetana, Glaserarbeiten Josef 
Kölbl, Gas- und Wasserleitungs-Installation Theodor 
Weidenweber, Hafnerarbeiten Valentin Hermann, 
Maler- und Anstreicherarbeiten Ferdinand Scheck, 
Schlosserarbeiten Matthias Schachermayer, Spengler¬ 
arbeiten Jakob Mörtl, Steinmetzarbeiten Karl Binder, 
Tischlerarbeiten Rup. Berger, Tapeziererarbeiten Johann 
Berger, Seilerarbeiten Alois W ö t z 1, Zimmermanns¬ 
arbeiten und Bauholzlieferung Josef Koppler, Zement¬ 
lieferung Richard W i 1 d m o s e r und Herstellung von 
Pflasterungs-Reparaturen Marie Ammer. 
Avis für Eisengiessereien. Die k. k. Salinen¬ 
verwaltung Ebensee beabsichtigt, im Jahre 1903 
eine Solenleitung in der Strecke von 4000 Meter aus- 
zuwechseln und die hiezu nötigen gusseisernen Muffen¬ 
rohre von je drei Meter Baulänge und 130 Millimeter 
lichter Weite, sowie auch die nötigen Fassonstücke und 
Armaturen im Offertwege zu vergeben. Offerte sind bis 
20. Jänner 1903 bei der k. k. Salinenverwaltung Ebensee 
einzureichen. Näheres dortselbst. 
Bewilligung zur Aufnahme eines Darlehens. Der 
Landesausschuss hat der Stadtgememde Grein die Be¬ 
willigung erteilt, zum Bau einer Wasserleitung 
ein Darlehen von 60.000 K aufzunehmen. 
Bewährtheit der Falzziegel. Bei dem letzten Brande 
im Stallgebäude der PoschacheFschen Brauerei in Linz 
trat eine Erscheinung zutage, die selbst die Feuerwehr¬ 
mannschaft überraschte. Bevor die Feuerwehr zur Brand¬ 
stätte gelangte, stand schon eine halbe Stunde früher 
der ganze Dachboden der Stallung in Flammen und war 
es wunderbar anzusehen, dass die Deckung des Daches 
mit Wienerberger Falzziegel nicht aus dem Gefüge kam, 
sondern die Flammen nötigte, ihren Ausweg nach den 
Seitenluken der Giebelmauer zu nehmen und so die 
Uebertragung des Brandes an die weiteren Baulichkeiten 
der Brauerei zu verhindern. Es nützt alles nichts: Falz¬ 
ziegel sind und bleiben immer noch das beste Dach- 
deckungs-Materiale. 
Lokal Veränderung. Das Baumaterialien - Geschäft 
von Karl Pogatschnigg zeigt uns an, dass es sein 
Komptoir, Musterlager und Wohnung von der Spittel¬ 
wiese 5 nach der Landstrasse 105 verlegt habe. 
Schlachthaushau. Die Gemeinde Ebensee plant 
die Errichtung eines Schlachthauses, da ihr von der 
Forstverwaltung ein entsprechendes Grundstück über¬ 
lassen wurde. 
Kasernbau. Der Gemeinderat der Stadt Steyr hat 
beschlossen, für den Bau einer neuen Artillerie-Kaserne 
bei einem oberösterreichischen Kreditinstitute ein Dar¬ 
lehen von zwei Millionen Kronen aufzunehmen. 
Errichtung einer gynäkologischen Anstalt in Linz. 
Laut Landtagsbeschluss erhält die oberösterreichische 
Landes-Gebäranstalt in der Keplerstrasse ein Neben¬
	        
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