Volltext: VIII. Jahrgang, 1903 (VIII. JG., 1903)

Seite 182. 
OBEROSTERRELCHLSCHE BAUZEITUNG. 
einer Unter- oder Ueberführung, wenn überhaupt möglich, 
mit unerschwinglichen Kosten verbunden sein würde, die 
Möglichkeit gegeben, durch Kraftwagen, die entweder 
durch eine oberirdische Leitung die elektrische Kraft 
zugeführt erhalten, oder die die Kraft erzeugenden An¬ 
lagen in sich tragen, die Transporte auch bei Ueber- 
schreitung einer Eisenbahn im Niveau zu bewirken. 
Hochinteressant wird es sein, die weitere Entwicklung 
des Grevenbrücker Unternehmens, dessen Ausdehnung 
mit Unterstützung der Provinz, der Kreise und Gemeinden 
geplant ist, und den Erfolg der Bestrebungen, das Nette¬ 
tal in der angegebenen Weise dem Verkehre zu er- 
schliessen, weiter zu verfolgen. Auch die Gemeinde 
Monheim a. Rh. hat beschlossen, eine solche Verkehrs¬ 
anlage für Personen- und Güterverkehr auf der Strasse 
zwischen Monheim und Langenfeld (Eisenbahnstation) 
einzurichten. Die Gemeinde hat das System Schiemann 
gewählt und die Ausführung dem Zivilingenieur Stobrawa 
in Köln übertragen, der auch die Grevenbrücker Anlage 
erbaut hat. Der Betrieb wird im Marz 1904 eröffnet 
werden; es wird dies die erste elektrische „Dorfbahn“ 
im Rheinland sein. 
Lokale Baunotizen. 
Zum Bau des Artillerie-Korpsgebäudes in Stadt 
Steyr. Bis heute den 1. Dezember 1903 wurden folgende 
Baumeisterarbeiten zum Bau des Artillerie-Korpsgebäudes 
in Steyr vergeben. Die Herstellung des Unteroffiziers- 
Gebäudes erhielt Baumeister J. Plochberger, die Her¬ 
stellung der Marketenderei Baumeister K. Rosenauer 
(Gmunden), die Herstellung des Mannschaftsgebäudes 
Baumeister J. Plochberger, die Herstellung der ge¬ 
deckten Reitschule Baumeister K. Rosenauer, die Her¬ 
stellung des Stabsstalles Baumeister P. Stohl, die Her¬ 
stellung der sechs Batteriestallungen Baumeister F. Stohl, 
die Herstellung der Hufbeschlagschmiede Baumeister 
J. Plochberger, die Herstellung des Remontenstalles, 
des Krankenstalles und des Stalles für verdächtige Pferde 
Bauunternehmung Hingerl (Dietach). 
Franz Stark f. Am 14. November d. J. verschied 
hier der vorteilhaft bekannte Bildhauer Herr Franz 
Stark, ein Kunstgewerbetreibender, der namentlich in 
Nr. 23. 
figuralischen Arbeiten Vorzügliches leistete und dem auch 
zufolge seiner richtigen Auffassung und Behandlungs¬ 
weise derartiger Gestaltungen die meisten solcher Auf¬ 
träge zugeteilt wurden. Auch als Ornament-Bildhauer 
war Franz Stark bei unseren Architekten und Bau¬ 
meistern sehr beliebt, weshalb sein Atelier mit Aufträgen 
stets reichlich versehen war. Nur in letzterer Zeit, als 
der Dahingeschiedene durch seine Krankheits-Zustände 
in eine trübe Stimmung verfiel, konnte das Unternehmen 
nicht mehr auf derselben Höhe erhalten bleiben, was 
ihn zu dem Entschlüsse brachte, dasselbe vom 1. Jänner 
1904 ab aufzugeben und sich ins Privatleben zurück¬ 
zuziehen. Es ist indes anders gekommen. Sechs Wochen 
vorher befreite ihn der Tod von seinem qualvollen Leiden, 
eine trauernde Familie und viele gute Freunde im tiefen 
Schmerze zurücklassend. Franz Stark war ein leut¬ 
seliger Charakter und daher in allen Künstler- und ge¬ 
werblichen Kreisen gern gesehen. Das Leichenbegängnis 
des Dahinge.schiedenen fand am 16. November, nach¬ 
mittags 3 Uhr, vom Trauerhause Langgasse unter Be¬ 
teiligung von mehreren Vereinen und zahlreichen 
Freunden des Verstorbenen statt. Möge ihm die Erde 
leicht sein! 
Umgestaltung einer Hausfassade. Herr Hans Baum- 
gar t in ge r, Cafetier und Hausbesitzer, Landstrasse 58, 
lässt die Fassade seines Hauses gänzlich umgestalten 
und auch im Innern desselben mehrere Veränderungen 
vornehmen. Diese Herstellungen wurden dem Baumeister 
Herrn Gustav Steinberger übertragen. 
Neubau. Herr Franz Lindinger, Hausbesitzer hier, 
hat von der „Oberösterreichischen Baugesellschaft“ den 
Baugrund, Ecke der Volksfeststrasse und Gemeinde¬ 
strasse, gekauft und lässt an dessen Stelle von der 
genannten Gesellschaft nächstes Frühjahr ein elegantes 
zweistöckiges Zinshaus erbauen. 
Kanalisierung. Der Gemeinderat von Linz hat die 
Kanalisierung der Raimund- und Grillparzerstrasse dem 
Baumeister Herrn Josef Simon übertragen. 
Gasheizung im Mariä Empfängnisdome in Linz. 
Im Mariä Empfängnisdome werden jetzt Heizversuche 
mit Gasöfen vorgenommen, ein Heizsystem, das schon 
in vielen Kirchengebäuden des Auslandes eingeführt ist 
und sich vorzüglich bewährt hat. 
Angesuchte Baulizenzen in Linz. 
In der Zeit vom 15. November bis 30. November 1903 wurde um folgende Baulizenzen angesucht: 
Bauwerber 
Oertlichkeit 
Art des Baues 
Baumeister 
| Franz Lindinger 
Volksfeststrasse 
zweistöckiges Wohnhaus 
Oberösterreichische 
Baugesellschaft 
Michael Fessinger 
Mariahilfgasse 
einstöckiges Wohnhaus 
Oberösterreichische 
Baugesellschaft 
Anmeldungen für Wasserbezug aus dem städtischen Wasserwerke 
In der Zeit vom 15. November bis 30. November 1903 haben beim städtischen Wasserbauamte folgende Grundbesitzer 
den Wunsch des Wasserbezuges aus dem Wasserwerke angemeldet: 
Name 
Oertlichkeit 
Installateur 
Leopold Aichberger 
Seilerstätte 19 
Johann Herbsthofer 
Oberöst. Baugesellschaft 
Gemeindestrasse 
Gräfners Witwe 
Johann Herbsthofer 
Schützenstrasse 5 
Johann Herbsthofer 
Katharina Mayrhofer 
Baumbachstrasse 20 
Johann Herbsthofer
	        
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