Volltext: VIII. Jahrgang, 1903 (VIII. JG., 1903)

Nr. 15. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 117. 
Lokale Baunotizen. 
Zur Theaterbaufrage in Linz. Wie wir aus ver¬ 
lässlicher Quelle erfahren, beabsichtigen einige einfluss¬ 
reiche Persönlichkeiten in unserer Landeshauptstadt im 
nächsten Herbste die Erbauung eines neuen Landes¬ 
theaters in Linz wieder in Anregung zu bringen und 
diese Angelegenheit aber diesmal mit grossem Eifer zu 
betreiben. Nach der Tendenz der „Oberösterreichischen 
Bauzeitung“, „die Baulust im Lande fördern zu helfen“, 
erklärt sich diese bereit, genanntes Bestreben auf journa- 
listischemWege nach besten Kräften unterstützen zu wollen. 
Adaptierung. Herr Eduard Ortner lässt an den 
Aussenseiten seines Hauses Ecke der Marktstrasse und 
des Marktplatzes wesentliche Adaptierungen vornehmen 
und hat diese Ausführung dem Baumeister Herrn Gustav 
Steinberger übertragen. 
Bau einer Bierhalle. Die Brauerei Poschacher wird 
anlässlich des diesjährigen „Linzer Volksfestes“ und der 
damit verbundenen Landesausstellung auf den Südbahn¬ 
hofgründen eine grosse Bierhalle erbauen lassen. Der 
Bau soll in der Nähe der neuen Turnhalle zu stehen 
kommen. 
Renovierungsarbeiten. Das Aeussere des Museura- 
palastes in gleichnamiger Strasse wird einer gründlichen 
Renovierung unterzogen. Diese Herstellung besorgt die 
„Oberösterreichische Baugesellschaft“. 
Tom städtischen Krankenhaus-Zubau in Linz. Frei¬ 
tag den 17. Juli 1. J., nachmittags ]/24 Uhr, fand im 
Bürgermeisterzimmer des Rathausgebäudes die Offert” 
eröffn ung für die Uebernahme der Zubauten beim 
städtischen Krankenhause in Linz statt. Eingelangt 
waren bloss 3 Offerte und zwar eines von der „Ober¬ 
österreichischen Baugesellschaft“ und je 
eines von den Baumeistern Gustav Steinberger 
und Matthäus Schlager. Die Ober österreichische 
Baagesellschaft offerierte mit 113/10°/0 Nachlass von 
der angesetzten Bausumme; Herr Gustav Steinberger 
gewährte für Baulos I 81 /40/0 für Baulos II 71/2°/0 und 
für beide Lose zusammen 83/4°/o Nachlass. Schliesslich 
lautete das Offert des Herrn Schlager für beide Baulose 
mit einem Nachlass von 10l/3°/o. 
Vergebung der Bau- und Professionisten-Arbeiten 
für den Ausbau des allgemeinen Krankenhauses. In 
der Sitzung des Gemeinderates vom 22. Juli der Landes¬ 
hauptstadt Linz berichtete Gemeinderat Dimmel über die 
eingelangten Offerte betreffend die Bau- und Professionisten- 
Arbeiten für den Ausbau des allgemeinen Krankenhauses 
und stellte folgenden Antrag: Der Gemeinderat übertrage 
die Herstellung dieser Arbeiten nachfolgenden Firmen: 
1. Die Baumeister-, Steinmetz-, Zimmermanns-, Spengler- 
und Dachdeokerarbeiten, ferner die Eisenrohrlieferung 
und Kanalherstellung und zwar beider Lose der Ober¬ 
österreichischen Baugesellschaft mit einem Nachlasse 
von 113/10 °/0 vom Einheitspreise des Kostenvoranschlages, 
daher um den Gesamtkostenbetrag von 266.984 K 3 A; 
2. die Tischlerarbeiten und zwar Los 1, 2 und 3, dem 
Franz Kellermayr mit einem Nachlass von 4°/0 um den 
Gesamtkostenbetrag von 20.321 K 68 h; Los 4, F. Höfingers 
Witwe mit einem Nachlasse von 7°/o, also um den Be¬ 
trag von 2163 K 52 A; 3. die Schlosserarbeiten, Los 1, 
2 und 3, dem Joh. Enzensimmer mit einem Nachlasse 
von 14°/ö, also um den Kostenbetrag von 27.368 K 4 h] 
Los 4, Ferd. Thilo mit einem Nachlasse von 121/2°/o um 
den Kostenpreis von 3727 K 75 h; 4. die Glaserarbeiten, 
Los 1 bis 4, der Firma Rieger & Schober mit einem 
Nachlass von 30°/o um den Kostenbetrag von 5472 K 54 h; 
5. die Maler- und Anstreicherarbeiten, Los 1 bis 4, der 
Firma August Müller mit einem Nachlasse von 161/2 °/o, 
d. i. um 16.750 K 59 h] 6. die Traversenlieferung, Los 
1 und 2, der Firma Ehrentletzberger um den Betrag von 
15.900 K; Los 3 und 4, der Firma Josef Schachermayr 
um 9850 K; 7. die Einmauerung der drei Dampfkessel 
dem Rudolf Urbanitzky um 4365 K. Dieser Antrag wurde 
einstimmig angenommen. 
Krankenhausbau in Steyr. Der Gemeinderat in 
Steyr hat den Entschluss gefasst, ein entsprechendes 
Grundstück für den Bau eines neuen Krankenhauses 
anzukaufen. < 
Wasserleitungsprojekt für Ried. Die Firma Schwarz 
in Wien hat das Projekt für den Bau einer Wasserleitung 
für die Stadt Ried ausgearbeitet und zur Genehmigung 
vorgelegt. Nach diesem Projekte soll das Wasser der 
St. Thomasquelle direkt mittels geteerter Eisenrohre 
von 20 cm Durchmesser zugeführt, in der Stadt selbst 
durch Rohre von 6 bis 20 cm Durchmesser verzweigt 
und bis zu einem nahe an dem Maurerhause auf dem 
Hopfenberge oberhalb der Villa Dreiblmayr nächst der 
Hohenzellerbrücke gelegenen Gegenreservoir mit einem 
Fassungsraume von 400 m3 geleitet werden, welches 
dazu bestimmt ist, das jeweilig nicht gebrauchte Wasser¬ 
quantum für die Stunden des stärkeren Tagesbedarfes 
und für aussergewöhnlichen Wasserbedarf zu reservieren. 
In Abständen von 70 bis 100 m sind für Feuerlösch¬ 
zwecke vorläufig 71 Unterflurhydranten projektiert. Die 
Gesamtkosten sind mit K 250.000 präliminiert. 
Ausstellung bautechniselier Neuheiten. Wir sind 
heute in der Lage, über diese Ausstellung, für welche 
sich ein sehr grosses Interesse der Fachkreise kundgibt, 
näheres berichten zu können. Die Ausstellung wird vom 
4. bis 18. Oktober täglich von 9 bis 5 Uhr bei freiem 
Eintritte geöffnet sein. Der Anmeldetermin endigt mit 
20. September. Jeder Aussteller erhält am Schlüsse der 
Ausstellung ein Diplom. Für Bekanntmachung der Aus¬ 
stellung durch Plakatierung, Anzeigen in den Tages¬ 
und Fachblättsrn, Einladung der interessierten Kreise 
zum Besuche etc., sorgt die Kommission. Da bereits von 
zahlreichen hervorragenden Firmen Anmeldungen vor¬ 
liegen und der verfügbare Raum bald besetzt sein dürfte, 
werden jene Firmen, welche die Ausstellung zu beschicken 
wünschen, gebeten, ihre Anmeldungen ehestens einzu¬ 
senden. Reglements und Anmeldebogen versendet kosten¬ 
los das Sekretariat des Wiener Bautechnikervereines, 
Wien, VII., Zollergasse 31, wo auch an Werktagen von 
1—3 Uhr nachmittags mündliche Auskünfte erteilt werden. 
Ein Riesenkraii. Am 30. Mai 1. J. wurde im Arsenal 
des Oesterreichischen Lloyd in Triest ein Kran dem Be¬ 
triebe übergeben, dessen Dimensionen und Leistungs¬ 
fähigkeit alle in Oesterreich vorhandenen Krane über¬ 
trifft und der trotz der Konkurrenz der hervorragenden 
ausländischen Firmen bei der Firma J. v. Petrovic & 
Komp, in Wien in Bestellung gegeben wurde. Wie uns 
berichtet wird, werden 6 Elektromotoren, welche zum 
Betriebe des Kranes erforderlich sind, von der „Oester¬ 
reichischen Union Elektrizitäts-Gesellschaft“ in Wien, die 
auch den übrigen sehr komplizierten elektrischen Teil des 
Kranes ausführt, geliefert werden. Die Eisenkonstruktionen 
stellte die Firma Ignatz Gridl in Wien bei, deren Leistungs¬ 
fähigkeit auch bei uns in Oberösterreich zur Genüge 
bekannt ist.
	        
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