Volltext: VIII. Jahrgang, 1903 (VIII. JG., 1903)

Seite 108. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEIT UN G. 
Nr. 14. 
ist ihr hohes Volumengewicht (Steine des Normalformats 
25X12X6*5 cm sollten im natürlichen Zustande nicht mehr 
als absol. 3 5—3*7 kg wiegen) und die ausserordentlich 
geringe Wasseraufnahmefähigkeit. Sobald z. B. das „Liter¬ 
gewicht“ eines im Dampf erhärteten Kalksandsteines 2 kg 
überschreitet und die Wasseraufnahme unter 5 Prozent 
des Steinvolumens heruntergeht, so erscheint eine her¬ 
vorragende Druckfestigkeit verdächtig im Sinne der obigen 
Ausführungen. Ein weiterer Anhaltspunkt für die Be¬ 
wertung von amtlich bescheinigten Druckproben ist der 
Unterschied zwichen der im trockenen Zustande ermit¬ 
telten Festigkeit des Steines und den Festigkeitsziffern, 
die sowohl für den wassersatten, als auch für den nassen 
Stein nach 25maliger Frosteinwirkung fest gestellt wurden. 
Eine wesentliche Verminderung der Druckfestigkeit in 
den beiden letzteren Fällen gegenüber der Druckfestig¬ 
keit im trockenen Zustande kennzeichnet den Stein als 
ein fragwürdiges Produkt, mögen die Ergebnisse der 
Druckproben im trockenen Zustande noch so glänzend 
ausgefallen sein. 
Eine nennenswerte Steigerung der Druckfestigkeit 
im wassersatten und im frostbeeinflussten Zustande zeigen 
nachstehend angeführte Ergebnisse von Druckproben, 
welche die eidg. Materialprüfungs -Anstalt Zürich vom 
12. März bis 3. Mai 1902 mit nach dem „Schwarz-Ver¬ 
fahren“ hergestellten Kglksandziegeln ausführte. 
Ergebnisse von Druckproben in der eidg. Material¬ 
prüfungs-Anstalt in Zürich. 
Lauf. 
Nr. 
Abmessungen 
cm 
Breite J Dicke | Höhe 
Quer- 
schnitts- 
fläche 
cm2 
Druckfestigkeit 
in t 
total | pro cm2 
In trockenem Zustande 
i 
ui 
11-0 
13-3 
122*1 
18-6 
0-152 
i 
ui 
ui 
13-3 
123-2 
26-6 
0216 
3 
im 
11-0 
13-3 
122-1 
23-4 
0-192 
4 
11-0 
10-8 
13-5 
118-8 
19-8 
0-167 
5 
ui 
10-9 
13*3 
121-0 
18-3 
0-151 
6 
11-0 
11-0 
13-4 
121-0 
17-0 
0-140 
7 
11-0 
11-1 
13-5 
122-1 
21-6 
0-177 
8 
10-9 
110 
13-4 
119-9 
260 
0-217 
9 
11-0 
11-1 
13-1 
122-1 
18-4 
0-150 
10 
10-9 
11-0 
13-5 
119-9 
23-8 
Mittel: 
0199 
0-176 
Mittlere Druckfestigkeit 176 kg/cm2 
Lauf. 
Nr. 
Abmessungen 
cm 
Breite | Dicke | Höhe 
Quer- 
schnitts- 
fläche 
cm2 
Druckfestigkeit 
in t 
total J pro cm2 
In wassersattem Zustande 
i 
10-7 
11-1 
13-1 
118-8 
20-1 
0-169 
2 
11-0 
10-9 
131 
119-9 
23-7 
0-198 
3 
11-0 
11-0 
12-9 
121-0 
25-7 
0-212 
4 
10-9 
11-1 
13-2 
121-0 
31-4 
. 0-259 
5 
10-7 
11-1 
13-1 
118-8 
22-6 
0-190 
6 
11-0 
10-7 
130 
117-7 
220 
0-187 
7 
11-1 
10-7 
12-7 
118-8 
20-4 
0-172 
8 
11-0 
10-7 
13-0 
117-7 
23-1 
0-196 
9 
11-0 
10-7 
13-1 
117-7 
26-7 
0-227 
10 
10-6 
11-0 
12-9 
116-6 
22-1 
Mittel: 
0-190 
0-200 1 
Mittlere Druckfestigkeit 200 kg/cm2 
Lauf. 
Nr. 
Abmessungen 
cm 
Breite | Dicke | Höhe 
Quer¬ 
schnitts- 
fläche 
cm 2 
Druckfestigkeit 
in t 
total | pro cm2 
Nach 25maliger Frosteinwirkung 
bei —18ü 
1 C. in nassem 
Zustande 
i 
10-9 
11-0 
12*5 
119-9 
26.3 
0-219 
2 
10-7 
11-0 
12-8 
117-7 
18-8 
0-160 
3 
10-7 
11-0 
12*7 
117-7 
21-8 
0-185 
4 
10-8 
110 
12-7 
118-8 
26-5 
0-223 
5 
10-5 
11-0 
12*7 
115-5 
25-6 
0-222 
6 
10-8 
11-1 
12*8 
119-9 
24-8 
0-207 
7 
10-7 
11-1 
12-8 
118-8 
23-6 
0-199 
8 
10-7 
11-0 
12-7 
117-7 
230 
0-195 
9 
11-1 
10-8 
12-8 
119-9 
24-8 
0-207 
10 
11-0 
11-0 
12*6 
121-0 
22-8 
Mittel: 
0-188 
0-2005 
Mittlere Druckfestigkeit 200*5 kg/cm2 
Wie einwandfreie amtliche Untersuchungen ergeben 
haben, ist der Kalksandstein mit Bezug auf Wetterbe¬ 
ständigkeit und Feuerfestigkeit dem Tonziegel zum min¬ 
desten ebenbürtig, und zwar bei den beiden Erhärtungs¬ 
methoden. Der Luftgehalt der Steine entspricht dem 
guter Hintermauerungs-Tonziegel. Die Wasseraufnahme 
und -Abnahme ist im Vergleich zu Natursteinen und 
Ziegeln eine sehr günstige, was namhafte Fachmänner 
festgestellt haben; Mörtel haftet an der Kalksandstein¬ 
fläche sogar besser als am gebrannten Ziegel und er- 
fahrungsgemäss trocknet ein Kalksandsteinmauerwerk in 
einem Drittel der Zeit, welche das Austrocknen eines 
aus Tonziegeln hergestellten Mauerwerks beansprucht. 
Für dampferhärtete Kalksandsteine ist besonders her¬ 
vorzuheben ihre Immunität gegen den Einfluss des Meer¬ 
wassers, wodurch sich dieses Material zu Hafen- und 
Kaibauten, überhaupt zu allen Bauten, die mit Meerwasser 
in Berührung kommen, als zweckdienlich empfiehlt. 
M. Z. 
Berichte von der Landesausstellung 
in Linz 1903. 
VL 
Seit unserem letzten Bericht sind beim Gewerbe- 
verein weitere Beitrittserklärungen zur Ausstellung ein¬ 
gelangt : 
Ferdinand Lenz, Fassbinder in Lustenau. 
* * 
* 
Rudolf Wondräk, Musik-Instrumenten-Erzeuger 
in Linz. 
* * 
* 
Franz L u g e r, Wagenbauer in Weis. 
❖ * 
* 
David Müller, Hafner in Linz. 
* * 
* 
Max Christ, Kaufmann in Linz (Kaffeerösterei). 
* * 
* 
Max Schach.11, Fassbinder in Mauthausen.
	        
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