Volltext: VI. Jahrgang, 1901 (VI. JG., 1901)

Nr. 1*7. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 133. 
Wärme gebracht sind, nur schwarze Stellen, aber keine 
einzige Brandstelle. Dies Imprägnierungs-Verfahren dürfte 
sich also zu allermeist als Mittel gegen Peuersgefahr für 
die gebräuchlichen Stoffe empfehlen. 
Der Vortrag enthält eine Menge von eulturhistorischem 
Material, er bietet noch einmal die Warnung vor nicht 
empfehlenswerten und nicht leistungsfähigen Fabrikaten 
und gibt schliesslich eine kurze Anleitung einmal 
zur Ablöschung, sodann zur Verhütung häuslicher 
Brände. 
Local-Baunotizen. 
AnLage von Industrien in Oherösterreicli. Ein 
Grundbesitz mit einer constanten Wasserkraft von 2500 
bis 5000 HP in Oberösterreich, 6 Kilometer von einer 
Bahnstation entfernt, ist zu verkaufen. Auf demselben 
befinden sich diverse Mineralien, ferner Eisenerze, Marmor¬ 
brüche, Kalk, Thon, in ganz hervorragendem Masse. In 
einer waldreichen Gegend gelegen, würde sich daher 
dieser Grundbesitz insbesondere zur Anlage folgender 
Industrien eignen: Zur Marmorindustrie, zur Fabrication 
von Oalciumcarbid, zur HolzstofPFabrication, zur Port- 
land-Oement-Fabrication, zur Carborundum-Fabrication, 
zur Stromabgabe für Licht und die Thonlager zur Er¬ 
zeugung von Aluminium. Die Adresse des Verkäufers 
ist im Bureau des „Bund österreichischer Industrieller“, 
Wien, I., Seilerstätte 16, zu erfragen. 
Zum Baue des Garnisonsspitales in Linz. Am fest¬ 
gesetzten Tage, den 10. August 1. J., fand bei der k. k. 
Militär-Baudirection in Innsbruck die Offerteröffnung be¬ 
treffs Uebernahme der Herstellung des Garnisonsspitales 
in Linz statt. Eingelangt waren bloss zwei Offerte, und 
zwar eines von der „Oberösterreichischen Bau¬ 
gesellschaft“ in Linz und das zweite von einer 
Budapester Bauunternehmungsfirma Schiffer & G r ü n- 
wald, welche auch in Wien eine Filiale unter dem 
Namen Brüder Grünwald besitzt und ein weitver¬ 
zweigtes Unternehmen sein soll. Von dem präliminierten 
Voranschläge per 746.800 Kronen bot die Firma 
Schiffer & Grünwald einen solchen Nachlass, 
der selbst die Organe der Amtshandlung in Er¬ 
staunen setzte. — Wie wir erfahren, soll die letzt¬ 
genannte Unternehmung sich nicht allein mit der Ueber¬ 
nahme von Bauherstellungen, sondern auch mit dem 
Ankauf von Wäldern, landwirtschaftlichen Realitäten, 
Steinbrüchen etc. befassen und in* beiden Geschäften in 
Wien und Budapest einen Beamtenstand von 100 Personen 
besitzen. — Laut Berechnung gewährte diese Budapester 
Unternehmung den horrenden Nachlass von von 
der veranschlagten Summe per 746.2000 Kronen, d. i. 
248.737-Kronen oder 124.373 fl. ö. W., weshalb das k. k. 
Kriegsministerium in Wien sich veranlasst sah, das Offert 
der Firma Schiffer Grünwald zu acceptieren. 
Wir sind begierig, wie dieses barnumartige Unternehmen 
bei der riesigen Unterbietung ihrer Aufgabe gerecht 
werden wird. 
Zum Baue des neuen Cigarrenfabriks-Gebäudes in 
Linz. Für die Herstellung des neuen Oigarrenfabriks- 
Gebäudes im veranschlagten Kostenbeträge von 283.000 K 
sind am Einreichungstage, am 31. Juli 1. J,, zwei Offerte 
eingelaufen, die das gleiche Anbot machten, weshalb 
das k. k. Finanz-Ministerium in Wien eine neuerliche 
Offertlegung für den 31. August 1. J. anordnete, wes¬ 
halb wir das Resultat über dieselbe erst in unserer 
nächsten Nummer bekannt geben können. 
Restaurierung der alten Domkirche in Linz. Mehr¬ 
seitig wurden wir aufgefordert, die Farbe zu tadeln, 
welche zum Anstrich der alten Domkirche verwendet 
wurde. Man bezeichnet nämlich diese Farbe als schmutziges 
Grün und hätte gewünscht, dass ein hellerer Ton gewählt 
worden wäre. Nach eingeholter Erkundigung haben wir 
erfahren, dass die Wahl der Farbe nicht von der die 
Arbeit ausführenden Firma, sondern vom Landesaus¬ 
schuss und vom Domcapitel bestimmt wurde, daher alle 
diejenigen, denen der Anstrich nicht gefällt, am besten 
thun würden, ihr Bedauern über die verfehlte Geschmacks¬ 
richtung nicht uns, sondern den beiden genannten Be¬ 
hörden kundzugeben. 
Asphaltierung der Herrenstrasse. Die Asphaltierung 
eines Abschnittes der Herrenstrasse (circa 500 Quadrat¬ 
meter) wurde am 17. August beendet und hat die 
Neu chateier Asphalte - Company wieder eine 
Arbeit geliefert, die, wie in der hiesigen Rathhaus¬ 
gasse, sich als höchst dauerhaft und geräuschlos befahr¬ 
bar erweisen wird. Wie wir vernehmen, dürfte das nächste 
Jahr der weitere Abschnitt der Herrenstrasse, d. i. vom 
Gasthaus „zum Bären“ bis zur Promenade mit Asphalt 
gepflastert werden. 
Wasserleitung in Urfahr. Das Ergebnis der am 
4. August 1. J. öffentlich erfolgten Offerteröffnung behufs 
Uebernahme der grösseren Arbeiten zur Herstellung der 
Tiefquellen-Wasserversorgung-Anlage für das Gemeinde¬ 
gebiet Urfahr ist nachstehendes: Ausgeschrieben waren: 
Anlagen im Brunnenfelde mit 20.400 fl., Reservoir¬ 
herstellung mit 16.166 fl., Rohrlegung mit 110.000 fl., 
Armaturen mit 9847 fl., Nebenarbeiten mit 5500 fl., 
Telephone und automatische Fernmelder über den Wasser¬ 
stand im Reservoir mit 5500 fl., zusammen 167.413 fl. 
Es offerierten die Firmen: O. Oorte & Comp, in Prag 
mit 199.363 fl. 81 kr., R. Rumpel in Wien mit 155.692 fl. 
20 kr., Karl Kress in Prag mit 166.226 fl. 70 kr., 
Diss & Comp, in Wien mit 247.468 fl. 60 kr., Kramer, 
Sprinar & Hertlein in Graz mit 140.726 fl. 40 kr., 
Karl Freiherr v. Schwarz in Wien mit 161.679 fl. 
66 kr. In der am 12. Aug. 1. J. stattgehabten Sitzung des 
Gemeindeausschusses stellte die Section für die Wasser¬ 
versorgungs-Anlage bezüglich Entscheidung dieser Ange¬ 
legenheit folgenden Antrag, der auch angenommen wurde, 
a) Die ausgeschriebenen Arbeiten für die Wasser¬ 
leitungs-Anlage in Urfahr werden der Firma Kramer, 
Sprinar und Hertlein in Graz zu den von diesen offe¬ 
rierten Einheits-, beziehungsweise Pauschalpreisen über¬ 
tragen. 
b) Die Section VI wird ermächtigt, der Ersteherin 
allfällig noch etwaige weitere, die ordnungsmässige Aus¬ 
führung und glatte Geschäftsabwicklung sichernde Be¬ 
dingungen aufzuerlegen. 
c) Dieselbe Section im Vereine mit der Section I 
wird ermächtigt, im eigenen Wirkungskreise die Dienstes¬ 
instruction für die Bauleitung festzusetzen und die Bau¬ 
leitung für den Wasserleitungsbau, der unter der Ober¬ 
aufsicht des Professors und Oberbaurathes Arthur Oelwein 
in Wien vorzunehmen ist, zu bestellen. Bei Bestellung 
des Bauleitungs-Ingenieurs ist ausdrücklich hervorzu¬ 
heben, dass die Stellung unter keinerlei Umständen zu 
einer bleibenden Anstellung führen könne. 
d) Endlich wird die Section VI angewiesen, betreffend 
die Verhandlungen mit der Firma G. Rumpel über die
	        
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