Volltext: V. Jahrgang, 1900 (V. JG., 1900)

Nr. 13. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 101. 
Gesuch um die Umlegung des Füchselbaches ist dem 
Herrn Bürgermeister zur weiteren Amtshandlung nach 
dem Wasserrechtsgesetze abzugeben. — Zu dieser Com¬ 
mission sind zwei Gemeinderäthe zu entsenden und 
werden von der Section als Vertreter die Gemeinderäthe 
Dr. Jäger und Bauer vorgeschlagen. (Angenommen.) 
Nach dem Anträge des Gemeinderatlies Feilerer 
wird beschlossen, den vom Stadtbauamte vorgelegten Be¬ 
standvertrag mit der Kremsthalbahn behufs Unterfahrung 
der Bahntrace durch einen Rohrstrang der allgemeinen 
Wasserleitung in der Poschacherstrasse zu genehmigen. 
Nach dem Anträge des Gemeinderatlies Feilerer 
wird beschlossen, die Arbeiten für die Installatiou der 
elektrischen Beleuchtung auf der Strasserau der Firma 
Zauner und Schiessl in Linz im Kostenbeträge von 
2432 K 18 h zu übertragen. 
Nach den Anträgen des Berichterstatters Gemeinde¬ 
rath Heller werden nachstehende Beschlüsse gefasst: 
Die Einleitung der allgemeinen Wasserleitung zur 
Realität Nr. 54/55 (Brauerei) Poschacherstrasse Linz zu 
bewilligen und die Benützung des Hausreservoirs aus¬ 
nahmsweise zu gestatten. 
Die Arbeiten einer Rohrlegung für die allgemeine 
Wasserleitung in Lustenau der Firma Weidenweber im 
Kostenbeträge von 3584 K zu übertragen. 
Die Einleitung des Wassers in den beabsichtigten 
Neubau des Herrn und Frau A. Wörle, Mariahilfgasse, 
nicht zu bewilligen, da es unmöglich sei, die Rohre in 
noch unregulierte Strassen zu legen, deren Ausführung 
noch nicht planmässig festgestellt ist, ferner die Länge 
der Leitung einen Kostenbetrag von 3700 K beanspruchen 
würde, welcher nicht im Verhältnisse zum Wasserzins 
stünde. Die Einleitung des Wassers im Hause des Herrn 
Johann Barta, Mariahilfgasse, da es sich um eine kurze 
Leitung handelt, zu bewilligen, wenn sich Herr Barta zu 
einer entsprechenden Wasserzinsleistung verpflichtet. 
Local-Baunotizen. 
Bau eines Sanatoriums. Von Seite der Gründer des 
Sanatoriums in Linz wurde der Oberösterreichischen 
Baugesellschaft der Auftrag zutheil, die Ausarbeitung 
der Detailpläne und Kostenüberschläge nach einem vor¬ 
liegenden Projecte des bekannten Specialisten im Spital¬ 
bau, Herrn Professor Grub er in Wien, sogleich vor¬ 
zunehmen, da aller Wahrscheinlichkeit nach der Bau 
der Heilanstalt noch laufendes Jahr in Angriff genom¬ 
men wird. 
Schädigung an Fa^adenhautheilen. Zufolge der 
starken Regengüsse im vorigen Monat wurden mehrere 
vorspringende Architekturtheile an Gebäuden gelockert 
oder losgelöst. So z. B. fiel ein Stück von einer Stein¬ 
figur beim Eingangsportal des Sparcassegebäudes auf 
der Promenade herab, glücklicherweise ohne jemand zu 
beschädigen. Auch die Träger des mittleren Balkons 
am kaufmännischen Vereinshause auf der Landstrasse 
zeigten durch die viele Nässe eine Lockerung, und 
mussten schnellstens befestigt werden. Diese Träger 
hatten seinerzeit die Wiener Bildhauer, die beim Baue 
beschäftigt waren, so schleuderhaft versetzt. 
Brausebad. Wie uns aus Stadt Steyr mitgetheilt 
wird, beabsichtigt die dortige Stadtverwaltung in den 
Kellerrräumen eines der communalen Schulgebäude ein 
ähnliches Volksbrausebad lierstellen zu lassen, wie in 
Linz. Mit der Ausarbeitung des Planes und der Kosten¬ 
voranschläge wird das Stadtbauamt betraut. 
Vom Administrationsgebäude der k. k. Staatsbalui 
in Linz. Die Bauarbeiten im neuen Administrations¬ 
gebäude der k. k. Staatsbahn in Linz werden mit Eifer 
betrieben, um das Gebäude laut contractlicher Verpflich¬ 
tung am 1. August 1. J. seiner Bestimmung übergeben 
zu können. Schwierigkeiten bot die Centralheizungs¬ 
und Lüftungsanlage, durch die Firma E. B. Körting 
in Wien ausgeführt, und scheint in den Vorlageplänen 
nicht allen Bedürfnissen, die an das Gebäude in Bezug 
auf Erwärmung und Ventilation gestellt werden müssen, 
vollkommen Rechnung getragen worden zu sein. 
Bau von Arbeiterhäusern. Die Unfallversicherungs- 
Anstalt für Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarl¬ 
berg in Salzburg lässt in Vöcklabruck fünf einstöckige 
Arbeiter-Wohnhäuser erbauen und hat für die Herstellung 
derselben eine Offertverhandlung ausgeschrieben, die am 
1. Juli 1. J. im Bureau des Herrn Dr. Scherer in 
Vöcklabruck abgehalten wird. Die fünf Arbeiter-Wohn¬ 
häuser sammt Nebenherstellungen, . als Canalisation, 
Brunnen, Einfriedung, Waschküche und Holzlagen, sind 
veranschlagt auf zusammen 60.853 Kronen. Das Resultat 
dieser Verhandlung werden wir in nächster Nummer 
bekannt geben. 
Errichtung eines Spitales. Die Stadtgemeinde Wels 
hat beschlossen, ein neues Spitalgebäude erbauen zu 
lassen und sollen demnächst die geeigneten Schritte zur 
Erlangung von Plänen und Kostenüberschlägen für den 
Bau unternommen werden. 
Bau eines Schulgebäudes. Der Gemeindeausschuss 
in Gmunden hat den Beschluss gefasst, nach dem vom 
Stadtbauamte ausgearbeiteten Plane ein neues Com- 
munal-Gymnasium erbauen zu lassen. Dasselbe soll 
neben der Knabenbürgerschule zu stehen kommen und 
einen Kostenaufwand von circa 160.000 Kronen erfordern. 
Die nöthigen Bauarbeiten werden im Offertwege zur Ver¬ 
gebung gelangen. 
Project für den Volksgartensalon in Linz. Wie 
uns aus Wien berichtet wird, hat ein dortiger Architekt 
unaufgefordert für den Bau eines Saalgebäudes im Linzer 
Volksgarten ein Project entworfen. Der ambitiöse Verfasser 
will den Entwurf, zu dem er sich am hiesigen Platze 
das Bauprogramm zu verschaffen wusste, dem Gemeinde- 
rathe zur Prüfung vorlegen und selbstverständlich nur 
dann Anspruch auf ein Honorar machen, wenn der Plan 
zur Ausführung angenommen werden sollte. 
Briefkasten. 
Herrn Hausbesitzer H. hier. Zwischen Kunstasphalt 
und Naturasphalt ist ein himmelhoher Unterschied; ersterer 
wird von den Sonnenstrahlen erweicht, wirft Blasen auf und 
gerinnt förmlich — letzterer trotzt allen Witterungseinflüssen 
und behält seine Ebenheit und Schönheit durch viele Jahre. 
Herrn J. K. in Graz. Die Adresse dieses Herrn ist: 
Josef Mayer, Urfahr, Hauptstrasse Nr. 65. 
Herren Hürtgen, Mönnig & Comp, in Köln. Ihren ein¬ 
gesandten Artikel finden Sie in heutiger Nummer unseres 
Blattes aufgenommen. 
Offene Stellen. 
Beim schlesischen Landesbauamt in Troppau gelangen 
zwei definitive Landes-Ingenieurstellen mit den Bezügen der 
IX. Rangsclasse d. i. K 2800 Gehalt und K 500 Activitäts- 
zulage und ferner der Möglichkeit der Vorrückung in die 
VIII. und VII. Rangsclasse zur sofortigen Besetzung. Be¬ 
werber um diese Stellen, welche die Österreichische Staats¬ 
bürgerschaft hesitzen, wollen ihre Gesuche bis 15. Juli d. J. 
beim schlesischen Landesausschusse in Troppau einreichen, 
wo auch nähere Auskünfte ertheilt werden. Bewerber, welche 
bereits im Strassen- und Flussbau Erfahrung besitzen, er¬ 
halten den Vorzug.
	        
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