Volltext: V. Jahrgang, 1900 (V. JG., 1900)

Nr. 9. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 69. 
Glasätzerei-Anstalt in Linz eine Filiale zu errichten, in 
welcher die schönsten Tafelglasätzereien für Eingangs- 
thüren bei Verkaufsläden, Bücherschränke, Oredenzen 
etc. nach eigenen oder dazu gelieferten Zeichnungen ver¬ 
fertigt werden sollen. Wir glauben, diesem Unternehmen 
kein günstiges Prognostikon stellen können, da dieser 
Kunstzweig schon ganz aus der Mode gekommen ist, 
und sich daher nur vereinzelte Liebhaber dafür finden 
dürften. 
Malerarbeiten. Die Malerarbeiten in der Yilla Hirsch 
am sogenannten Gugel hat die hiesige Maler-Firma Höhneis 
Witwe erhalten. 
Hausschwamm. Es ist wohl nicht übertrieben, wenn 
man behauptet, dass jede Nummer der Baufachzeitungen 
unfehlbare Mittel gegen Hausschwamm in überschwäng¬ 
lichen Worten anpreist. In allen Fällen aber wird wohl 
derjenige Bauherr der klügste sein, der den Hausschwamm 
nicht sich entwickeln lässt, sondern beim Aufrichten des 
Hauses demselben vorzubeugen trachtet. Ein seit 25 Jahren 
bewährtes, holzconservierendes Präparat ist das Original- 
Carbolineum Patent Avenarius, welches heiss auf die 
gefährdeten Stellen aufgetragen, ein hervorragendes Vor¬ 
beugungsmittel ist. Näheres ist zu erfahren durch die 
Carbolineum-Fabrik R. Avenarius in Amstetten, Nieder¬ 
österreich. 
Veränderungen im Landes-Bauamte. Zufolge des 
Ablebens des Oberbaurathes Josef Ueberlackner hat 
der Landesausschuss in der Abtheilung für den technischen 
Dienst folgende Personal-Beförderungen eintreten lassen. 
Es wurde ernannt: Der erste Landes-Oberingenieur Emil 
König zum Landes-Baurathe und Amtsleiter des 
Landes-Bauamtes mit dem Titel eines Landes-Ober- 
bäurathes; der zweite Ober-Ingenieur Josef Fiertner 
zum ersten Ober-Ingenieur mit dem Titel eines B‘au- 
rathes; der erste Ingenieur Gustav Kirchner zum zweiten 
Ober-Ingenieur und der zweite Ingenieur Emanuel 
Vosyka zum ersten Ingenieur. Die in Erledigung ge¬ 
kommene zweite Landes-Ingenieurstelle in der IX. Rangs- 
classe wurde dem Leopold Schindler, Ingenieur beim 
Magistrat in Wien, verliehen. 
Adaptierung des Postamtsgebäudes. Wie uns aus 
Wien berichtet wird, steht noch heuer die Umgestaltung 
des Postgebäudes in Linz in sicherer Aussicht. 
Technische Neuigkeiten. 
Mitgetheilt vom Internationalen Patentbureau K. Fr. Reichelt in 
Berlin NW. 
Die Telephonansclilüsse der ganzen Welt belaufen 
sich auf noch nicht anderthalb Millionen. Die weitaus 
grössere Mehrheit entfällt auf die Vereinigten Staaten 
mit 900.000 Abonnenten, denen Deutschland, das mit 
140.000 an zweiter Stelle steht, weit nachhinkt. England 
hat 75.000, die Schweiz 50.000, Frankreich 35.000, Oester¬ 
reich 20.000, Russland 18.000 und Spanien 12.000Anschlüsse. 
Erdbeben sind bekantlich keine Erfindungen der Neu¬ 
zeit, und in manchen Gebieten schwebt die Einwohnerschaft 
schon seit Jahrtausenden in steter Furcht vor diesen 
Naturereignissen. Es ist wenig verwunderlich, dass über 
dieselben Nachrichten aus dem grauen Alterthum in einiger 
Fülle vorliegen. Erdbeben mit ihren zerstörenden Folge- 
Erscheinungen machten von jeher auf die Bevölkerung 
zumal der aussereuropäischen Länder einen besonders 
tiefen Eindruck, und so kommt es, dass uns heute authen¬ 
tische Aufzeichnungen über Eruption zur Verfügung 
stehen, die bis zum Jahre 596 v. Ohr. zurückreichen und 
ausser Europa auch China, Sibirien, Centralasien und 
Russland berücksichtigen. Interessant ist ein Vergleich 
der einzelnen Länder bezüglich der Häufigkeit der Erd¬ 
beben-Erscheinungen während der verflossenen 25 Jahr¬ 
hunderte. Im Ganzen sind aus dieser Zeit 2396 Erdbeben 
bekannt, also ungefähr eins pro Jahr. Dieselben vertheilen 
sich auf 
China 
710 
Oestliches Sibirien .... 
549 
Kaukasus 
590 
Centralasien 
202 
Kleinasien und Persien . . 
• • » 
121 
Europäisches Russland . . 
• • r> 
188 
West-Sibirien . . . ... 
36 
Zieht man die Grösse der verschiedenen Länder in Be¬ 
tracht, so zeigt der Kaukasus auf dem kleinsten Flächen¬ 
raum die grösste Erdbebenzahl. Dann erst kommen 
China, Sibirien, Turkistan, Mittel- und Süd-Russland, 
schliesslich die Ostseeprovinzen und Finland, wo durch¬ 
schnittlich nur 15—18 Erdbeben in jedem Jahrhundert 
gezählt wurden. 
Briefkasten. 
Herrn A. L. in Wien. Glauben Sie es nicht? — Wir 
glauben es auch nicht. 
Herrn K. in Wels. Clich^s für Ihre Zwecke fertigt Ihnen 
am besten und billigsten an die Wiener Firma Josef 
Sztranyäk, VIII./2, Tigergasse 13. 
Herrn Fabrikant H. in Neuss am Rhein. Probeblatt und 
Insertionstarif an Sie abgegangen. 
Offene Stellen. 
—+— 
Ban-Ingenieur. 
Bei der Stadtgemeinde Leitmeritz gelangt mit 15. Mai d. J. 
die Stelle des städtischen Bau-Ingenieurs zur Besetzung. Mit 
dieser Stelle ist ein Jahresgehalt von iT3200, dann eine jähr¬ 
liche Activitätszulage von K 600 und der Anspruch auf drei 
Quinquennalzulagen von je A200 verbunden. Bewerber deutscher 
Nationalität haben ihre Gesuche mit Nachweis über die zurück¬ 
gelegten technischen Studien bis 10. Mai beim Bürgermeister¬ 
amte in Leitmeritz einzubringen. Bewerber mit Kenntnissen 
im Gasfach erhalten den Vorzug und für die Leitung der 
städtischen Gasanstalt ausser den oben angegebenen Gehalts¬ 
bezügen eine eigene Entlohnung. 
Geometer- und Geometer-Assistentenstellen 
im Hilfsstatus des Wiener Stadtbanamtes. 
Im Hilfsstatus der Bauamts-Abtheilung XIII des Wiener 
Stadtbauamtes gelangen zwei definitive Geometerstellen in 
der VII. städtischen Rangsclasse und drei definitive Geometer- 
Assistentenstellen in der VIII. städtischen Rangsclasse ztir 
Besetzung. Mit den Geometerstellen ist ein Jahresgehalt von 
K 2000 und ein Quartiergeld von jährlich K 800, sowie zwei 
Triennien von je K 200, mit den Geometer-Assistentenstellen 
ein Jahresgehalt von ÜT1600 und ein Quartiergeld von jährlich 
K 600, sowie ein Triennium von K 200 verbunden. 
Ingenieurstelle. 
Bei der Stadtgemeinde Karlsbad gelangt die Stelle eines 
Ingenieurs mit den Bezügen der IX. Rangsclasse der städtischen 
Beamten und zwar K 2800 Gehalt und K 1000 Quartiergeld 
zur Besetzung. Erforderlich sind österreichische Staatsbürger¬ 
schaft und deutsche Nationalität; Alter unter 35 Jahren, 
Absolvierung der technischen Studien an einer inländischen 
Hochschule und Nachweis über die mit Erfolg abgelegten 
Staatsprüfungen. Bevorzugt werden jene Bewerber, welche 
eine längere praktische Thätigkeit nachweisen können. Die 
Anstellung erfolgt auf ein Jahr provisorisch, dann definitiv. 
Gesuche sind bis 31. Mai d. J. beim Stadtrathe in Karlsbad 
einzubringen.
	        
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