Volltext: V. Jahrgang, 1900 (V. JG., 1900)

Seite 180. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Nr. 23. 
Pfosten in der Höhe verstellbar, auf demselben werden 
die Laufdielen mittels Bügel und Schrauben festgeschraubt, 
wodurch die Dielen zu einander einen festen Halt be¬ 
kommen und gleichzeitig dem an dem Bock befestigten 
Pfosten Standhaftigkeit geben. 
Ein durch Pressung hergestellter konischer Glas¬ 
baustein mit als Verankerung dienender Wulst wurde 
Herrn E. L. Marugg in Aue i. S. geschützt. Als neu 
müssen die konischen Seiten betrachtet werden, welche 
eine Auswechslung der einzelnen Steine aus dem fertigen 
Aufbau gesthtten, was bei dem bisher gebräuchlichen 
4 System nicht der Fall war, ferner die Anordnung der 
Wulst, welche durch die ungleichen Stärken eine Her¬ 
ausnahme und Einschiebung ermöglicht und gleichzeitig 
auf der entgengesetzten Seite die Verankerung bildet. 
Aus den Gemeinderaths-Sitzungen in Linz. 
In der am 28. November abgehaltenen Sitzung des 
Gemeinderathes in Linz wurden folgende Bauangelegen¬ 
heiten verhandelt. 
Gemeinderath Bauer berichtet über die Collaudie- 
rung ■ des Canales in der Khevenhüllerstrasse, welcher 
von der Bauunternehmung Rella & Neffe in Wien her¬ 
gestellt wurde. Der Antrag des Referenten geht dahin: 
Der Gemeinderath nehme den Bericht des Stadtbauamtes 
über die Fertigstellung des Oanales und die Collaudierung 
zur Kenntnis und bestimme den Beginn der zweijährigen 
Haftzeit mit 26. Juli 1900. Dieser Antrag wird angenommen. 
Ebenso ein weiterer Antrag desselben Referenten über 
die Collaudierung der von der Bauunternehmung Rella & 
Neffe hergestellten Canäle in der Makartr und Richard 
Wagnerstrasse; bei diesen Canälen wird der Beginn der 
Haftzeit mit 26. November bestimmt.1 
. Ferner beschliesst der Gemeinderath die. Vergebung 
der städtischen Bauprofessionisten - Arbeiten pro 1901 
gemäss Antrag des Gemeinderathes Beyer: 
Die Arbeiten und Material-Lieferungen für den städ¬ 
tischen Haushalt sind, insoweit selbe nicht im Accord- 
und Offertwege vergeben werden, unter den vom Stadt¬ 
bauamte aufgestellten Bedingungen für das Jahr 1901 
nachstehenden Bewerbern zu übertragen: Baumeister¬ 
arbeiten an Heinrich Smetana; Glaserarbeiten 
an AdolfBrunnliumer; Gas- und Wasserleitungs¬ 
in s ta 11 a t io n s a rb e it e n an JohamnHerbsthofer; 
Hafner arbeiten an August Wittmann; Majer- 
und An Streicher arb eiten an Adalbert Pern- 
ecker; ' Schlosserarbeiten an Johann Eckl; 
Spenglerarbeiten an Josef Reinhardt; Tape¬ 
ziererarbeiten an Victor Zöhrer; Tischler¬ 
arbeiten an Anton Gatterbauer; Zimmer¬ 
mannsarbeiten und Holzmaterial-Lieferungen 
an Johann Lehner; die Lieferung von Eisenwaren 
an Julius Stäuber; die Lieferung von Kalk (vor¬ 
behaltlich ganzer Waggonladungen) an die Portland- 
Cementfabrik in Kirchdorf: Steinmetzarbeiten 
an A. Steller. 
Hinsichtlich des Recurs.es des Hausbesitzers Helletz- 
gruber betreffs Benützung einer Dachwohnung in seinem 
Hause, Bethlehemstrasse, beschliesst der Gemeinderath 
nach dem Anträge des Gemeinderathes Bauer, die be¬ 
treffende Wohnung dann als zur Benützung geeignet zu 
erklären, wenn sie feuersicher hergestellt sein wird. 
Nach dem Anträge des Gemeinderathes Heller ge¬ 
nehmigt der Gemeinderath die Legung von Wasser¬ 
leitungsrohren in der Lasingergasse. 
Local-Baunotizen. 
Yillenbau. In einer hiesigen Baukanzlei werden die 
Pläne und Kostenüberschläge für eine stockhohe Villa, 
die ein Fabriksbesitzer in Lustenau erbauen lassen will, 
ausgearbeitet. Der Bau soll nächstes Frühjahr in Angriff 
genommen werden. 
Städtisches Schwimmbad. Der Gemeinderath hat 
beschlossen, die Lieferung der maschinellen Anlage für 
das städtische Schwimmbad, und zwar eines Motors und 
einer Rotationspumpe der Tramway- und Elek¬ 
tricitäts-Gesellschaft in Linz-Urfahr, und die 
Lieferung der Rohre der Firma R. Kern in Wien zu 
übertragen. Für die Arbeiten betreffend den Anschluss 
an das Wasserleitungsnetz für Brausen, Anläufe etc. 
-wird demnächst eine Offertverhandlung ausgeschrieben 
werden. 
Neues Justizgebäude in Linz. Aus Wien erhalten 
wir die Nachricht, dass der Bau eines neuen Justiz¬ 
gebäudes in Linz nächstes Jahr in sicherer Aussicht 
steht. 
Yillenbau. Nach dem Projecte des hiesigen Bau¬ 
meisters Herrn Johann Kreipel lässt sich der bekannte 
Sensenfabrikant Herr J. Schröckenfux in der Nähe 
von Windischgarsten eine stockhohe Villa erbauen, die 
äusserlich sowie innerlich mit hoher Eleganz ausgestattet 
wird. Im Giebel der Hauptfront kommen figuralisclie 
Darstellungen, auf das Schmiedehandwerk bezugnehmend, 
in Sgraffitömalerei zur Herstellung, und zwar nach den 
Cartons des Projectanten der Villa. Diese Sgraffito- 
malereien besorgt der hiesige Maler Franz Rezak. 
Renovierungsarbeit. Die Staatsbahndirection in Linz 
liess in sämmtlichen Bureauräumen des alten Admini- 
strations-Göbäudes eine gründliche Renovierung und 
theilweise Adaptierung vornehmen, da die Localitäten 
als Naturalwohnungen für Beamte benützt werden sollen. 
Holzstöckelptlaster. Auf mehrfache Anfragen, von 
welcher Firma das Holzstöckelpflaster auf der neuen 
Linzer Donaubrücke hergestellt wurde, haben wir be¬ 
kannt zu geben, dass diese Arbeit die Holzpflaster- 
Unternehmung Guido Rütgers in Liesing bei Wien 
zur Ausführung brachte. 
Concurs des Baumeisters Bruno Grossmaim. Wie 
das Amtsblatt der „Lkizer Zeitung“ vom 24. v. M. meldete, 
• hat der Baumeister Bruno Grossmann, wohnhaft 
Blütengasse Nr. 3 in Urfahr, den Concurs eröffnet. Der 
k. k. Landesgerichtsrath Franz Pollak in Linz wurde 
zum Concurscommissär, Herr Dr. Heinrich Hinsen- 
kamp in Urfahr zum einstweiligen Masse Verwalter 
•bestellt. 
Bau eines Gartenhauses. Der Maurermeister Herr 
JosefOrtner in Linz baut sich auf seinem Grundstück, 
Raimundgasse 6, ein stockhohes Gartenhaus. Die com- 
missionelle Besichtigung des Grundes und die Prüfung 
der vorgelegten Pläne hat am 18. November d. J. statt¬ 
gefunden. 
Wasserleitungs-Installation. Da die Anmeldungen 
für Wasserbezug • aus dem städtischen Wasserwerke in 
den Wintermonaten sehr spärlich einlaufen, so müssen 
wir jene Nachrichten bis apf weiteres an dieser Stelle 
verzeichnen, und haben diesmal nur anzuführen, dass die 
Firma Josef Mayer hoferin ihrem Hause, Kaiserin 
Elisabeth-Kai Nr. 26, die Wasserleitung durch das 
hiesige Installationsgeschäft Schmidt & Comp, be¬ 
sorgen liess.
	        
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