Volltext: V. Jahrgang, 1900 (V. JG., 1900)

Seite 170. 
OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUH G. 
Nr. 22. 
Ignaz Winkler, Lustenau, Brucknerstrasse . . .. . . . ...... 
J. Asch, Waldegg 
Karl Wöhrle, Mariahilfgasse 
Johann Lindenbauer, Wiener Reichsstrasse 
Wenzel Prexl, Wiener Reichsstrasse 
d) Parterrebauten: 
Ulrich Wieser, Lustenau . 
Wenzel Kulka, Hafferlgasse . ... ... . . . . . . . . . . . . 
Victor Rausch, Lustenauerstrasse . 
Stadtgemeinde, städtisches Schwimmbad, untere Donaulände . . . 
Franz Wolkersdorfer, Römerstrasse ....... 
Unfallversicherung für Oberösterreich und Salzburg, Kleinmünchen, zehn 
stockhohe Arbeiterhäuser .... 
Convent der Elisabethinnen, Bethlehemstrasse 
Im Vergleich zum vorjährigen Ausweis ist die Zahl 
der Neubauten diesmal um ein Drittel geringer, was uns 
nicht Wunder nehmen kann, da die Bauthätigkeit selbst in 
Residenzstädten, wie Wien, Berlin, München, Budapest etc. 
bedeutend abgenommen hat und sogar in letzterer Stadt 
es eine Anzahl Neubauten geben soll, die wegen Geld¬ 
mangel nicht fertig gestellt werden können und auf einen 
Erlöser aus der Klemme warten. — Im nächsten Jahre 
ist in Linz eine rege Bauthätigkeit zu erhoffen, da sowohl 
die Landesregierung, die Stadtgemeinde, sowie einige 
Fabriksbesitzer die Errichtung grosser Baulichkeiten 
beschlossen haben. d. r. 
Beschlüsse des vierten österreichischen 
Ingenieur- und Architektentages. 
(Schluss.) ' 
6. Bestellung technischer Attaches. 
(Berichterstatter: Herr Stadtbaudirector Moriz Putschar.) 
Der vierte österreichische Ingenieur- und Architekten¬ 
tag stellt fest, dass die hohe Regierung dem Ansuchen 
des dritten Tages vom 9. October 1891 insoferne theil- 
weise Rechnung trug, als im Gesetzentwürfe über ein Zoll- 
und Handelsbündnis mit den Ländern der ungarischen 
Krone die Bestimmung aufgenommen erscheint, „dass die 
betreffenden Ressortminister im Einvernehmen mit dem 
Ministerium des Aeusseren auf ihre Kosten zum Zwecke 
des Studiums commercieller, landwirtschaftlicher und 
technischer Fragen fachmännische Berichterstatter, welche 
— ohne den k. u. k. Missionen oder Consulaten zugetheilt 
zu sein — den Schutz derselben gemessen, ins Ausland 
entsenden können. “ 
Dieses Gesetz genügt nur dort, wo es sich den Be¬ 
hörden darum handelt, Auskünfte über bestimmte ein¬ 
schlägige Fragen von Fall zu Fall zu erhalten. Da es 
jedoch die materielle Wohlfahrt des Reiches erfordert, 
dass in unserer raschlebigen Zeit angesichts des schwie¬ 
rigen Wettbewerbes auf industriellem Gebiete die Pro- 
.ductions-Verhältnisse, Neuerungen und Erfindungen des 
Auslandes stets überblickt und ununterbrochen in Evidenz 
erhalten werden, erscheint die Bestellung von ständigen 
technischen Attaches bei den k. n. k. Missionen in 
Washington, London, Paris, Berlin, Petersburg, Rom und 
in einer Stadt im Orient dringend geboten. 
7. Wahlrecht der Techniker. 
(Berichterstatter: Herr Oberingenieur Heinr. Goldemund.) 
1. Es liegt im Interesse des Ansehens des technischen 
Standes, sowie der gedeihlichen Entwicklung der Ge¬ 
werbe. und realen Fächer, dass den behördlich autori- 
. Baumeister Bauer & Fabigan 
Bauer & Fabigan 
Bruno Grossmann 
Maurermeister M. Narbeshuber aus Krems- 
„ L. Lang [münster 
* Baumeister Oberöst. Baugesellschaft 
Bauer & Fabigan 
Bauer & Fabigan 
Oberöst. Baugesellschaft 
Franz Weiss 
Gustav Steinberger 
Maurermeister J. Grubmüller 
sierten Privattechnikern, den behördlich autorisierten 
Bergbau-Ingenieuren und jenen Technikern und Berg¬ 
akademikern, welche die strengen (Diplom-) Prüfungen 
oder die zweite Staatsprüfung an einer Österreichischen 
technischen Hochschule, beziehungsweise die Staats¬ 
prüfung an den Bergakademien in Leoben und Pribram 
bestanden haben, das Wahlrecht in der Reichsraths¬ 
wahlordnung, dann in den Landtags- und Gemeindewahl¬ 
ordnungen ohne Rücksicht auf die Steuerleistung und 
Gemeinde-Angehörigkeit zuerkannt werde. 
2. Die Professoren-Collegien der technischen Hoch¬ 
schulen und Bergakademien sollen das Recht erhalten, 
in die Landtage durch Wahl je einen Vertreter zu ent¬ 
senden. 
3. Solange jedoch für die Rectoren von Hochschulen 
Viri'lstimmen bestehen, wären auch den Rectoren der 
technischen Hochschulen und der Bergakademien Viril¬ 
stimmen in den Landtagen zuzuerkennen. 
8c Schaffung einer einheitlichen Mittelschule. 
(Berichterstatter: Herr Bauinspector Josef Pürzl.) 
1. Der vierte österreichische Ingenieur- und Archi¬ 
tektentag erachtet die Schaffung einer einheitlichen Mittel¬ 
schule mit der Berechtigung zum Eintritte in die ver¬ 
schiedenen Hochschulen für dringend geboten. 
2. Der vierte Österreichische Ingenieur- und Archi¬ 
tektentag ersucht die hohe Regierung um die baldigste 
Einberufung einer Conferenz von Vertretern der Uni¬ 
versitäten, der technischen Hochschulen, der Berg¬ 
akademien, der Hochschule für Bodencultur und von 
Männern der Praxis zum Zwecke der Berathung der 
Details der Organisierung der einheitlichen Mittelschule. 
3. Es wäre dafür Sorge zu tragen, dass bis zur Ein¬ 
führung der einheitlichen Mittelschule den. absolvierten 
Realschülern der Eintritt in die Universität als ordentliche 
Hörer, insbesondere zum Studium naturwissenschaftlicher 
Fächer, unter denselben geringen Schwierigkeiten er¬ 
möglicht werde, die derzeit den Absolventen der Gymna¬ 
sien beim Eintritte in die technische Hochschule ent- 
gegenstehen. , 
9. Ausgestaltung der technischen Hochschulen. 
(Berichterstatter: Herr Bauinspector Josef Pürzl.) 
1. Der vierte österreichische Ingenieur- und Archi¬ 
tektentag erkennt als eine unabweisbare Nothwendigkeit 
an, dass seitens der Regierung den technischen Hoch¬ 
schulen im allgemeinen eine grössere Aufmerksamkeit 
als bisher zugewendet werde, und dass insbesondere das 
Unterrichtsprogramm aller technischen Hochschulen 
durch Errichtung von Lehrkanzeln und Instituten nach 
folgenden Gruppen erweitert werde:
	        
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