Volltext: IX. Jahrgang, 1904 (IX. JG., 1904)

Seite 62. 
gruben und Messkasten mit Nummern versehen sind 
und diese stets der betreffenden Buchung beigefügt 
werden. Der Lieferant hat einen mit Datum und Unter¬ 
schrift versehenen Lieferschein der Bauleitung einzu¬ 
reichen und erhält dafür einen gleichlautenden Abnahme¬ 
schein mit der Unterschrift des Bauleitenden oder Bau¬ 
beamten. Die Buchung muss Nummer und Datum des 
Abnahme- beziehungsweise Lieferscheines enthalten. 
Bei allen Bauten, auf denen diese erprobten Mass¬ 
nahmen Berücksichtigung finden und gewissenhaft durch¬ 
geführt werden, werden Irrtümer nicht leicht Vorkommen, 
jedenfalls aber stets mit Hilfe der Bauakten leicht auf¬ 
geklärt und berichtigt werden können. 
Lokale Baunotizen. 
Zur Beilage I. (Praktische Erfindung.) Dem 
Vorstande des „Oberösterreichischen Gewerbe Vereines“ 
und der Schlossergenossenschaft Herrn Schlossermeister 
Matthias Schachermayer ist es gelungen, einen 
Fensterverschluss zu konstruieren, der infolge seiner 
Zuverlässigkeit und leichten Handhabung allen bisher 
gebräuchlichen Fensterverschlüssen scharfe Konkurrenz 
machen dürfte. Ausführliches über diese Neuheit finden 
unsere geehrten Leser im beiliegenden Prospekt, heraus¬ 
gegeben von der Firma M. Schachermayer, worin in 
Wort und Zeichnung die Konstruktion des Verschlusses 
erläutert wird. Es freut uns, mitteilen zu können, dass 
von einem heimischen Industriellen auf technischem 
Gebiete wieder einmal eine Erfindung gemacht wurde, 
die an praktischer Anordnung nichts zu wünschen übrig 
lässt und daher auf eine starke Anwendung hoffen kann. 
Herr Schachermayer hat für seine Erfindung bereits das 
Patent angemeldet. Ein Musterbeschlag ist bei dem Er¬ 
finder in dessen Etablissement, Linz, Landstrasse Nr. 13, 
zur allgemeinen Besichtigung aufgestellt. 
Zur Beilage II. Von der Firma Camera Gross¬ 
vertrieb Union Hugo Stockig & Ko. in Bodenbach ist 
der Gesamtauflage unseres heutigen Blattes ein Prospekt 
beigelegt, den wir der Durchsicht unserer Leser bestens 
empfehlen. In dem Prospekt ist unter vielem anderen 
auch die Neuheit, benannt die „Camera der Zukunft“ 
bildlich dargestellt und fachlich erläutert, was allen Jenen, 
die sich für den Fortschritt photographischer Apparate 
interessieren, nur erwünscht sein kann. Da in Baukreisen 
die Anschaffung von derartigen Apparaten immer mehr 
zunimmt, so dürfte der erwähnte Prospekt hiezu beson¬ 
ders dienlich sein können. 
Vom Neubau Haslinger. Die Arbeiten beim Neubau 
Haslinger in der Schillerstrasse wurden an folgende Firmen 
vergeben: Zimmermannsarbeiten Paul R e i c h 1; Wasser¬ 
leitung, Kanalisation und Klosetanlage Johann Herbst¬ 
hofer; Maler- und Anstreicherarbeiten Hermann Hartl; 
Glaserarbeiter K. Scharitzers Nachfolger; Bildhauer¬ 
arbeiten Gustav Muh er; Schlosserarbeiten Matthias 
Schachermayer ; Schieferdeckerarbeiten Georg 
Schwab; elektrische Beleuchtung Josef Schiessl. Die 
Tischlerarbeiten und Parkettenlegung besorgt sich der 
Bauherr Tischlermeister Josef Haslinger selbst. Die 
Maurerarbeiten werden vom Baumeister Herrn Gustav 
S t e i n b e r g e r, die Pflasterungsarbeiten vom Pflaster¬ 
meister Herrn Johann Ober hübe r ausgeführt. Mauer¬ 
ziegellieferant ist der Ziegeleibesitzer Herr Adolf T eistier 
in Urfahr. 
Nr. 8: 
Auszeichnung. Der Firma „E ternit-Werk Ludwig 
Hatschek in Vöcklabruck“ wurde von Seite der 
oberösterreichischen Statthalterei die Auszeichnung zuteil, 
den kaiserlichen Adler im Schild und Siegel führen 
zu dürfen. 
Ueber Schulbauten. Beim kürzlich in Nürnberg 
tagenden internationalen Kongress für Schulhygiene gab 
es in der Gruppe A Vorträge, die Verbesserungen in 
der Bauart und Einrichtung der Schulhäuser anstreben, 
daher auch dem Bautechniker von Interesse sein müssen. 
Professor Dr. Eismann aus Zürich sprach über „Orien¬ 
tierung der Schulgebäude“, Hauptlehrer Meyer aus 
Hamburg über „Transportable Pavillons als Schulstätten 
der Zukunft“, Ingenieur J. Hegedüs aus Budapest über 
die „neuen Schulbauten in Budapest“, Professor Staelens, 
Blankenberghe, über „Raumverhältnisse in den Schul¬ 
zimmern“ und städtischer Oberbaurat W e b e r aus Nürn¬ 
berg über „Technische Grundsätze für den Bau von 
Volksschulhäusern“. Sobald wir einen stenographischen 
Bericht über einen oder den anderen angeführten Vor¬ 
trag aus Nürnberg erhalten, soll derselbe in unserem 
Blatte zum Abdruck gelangen. 
Adaptierungsarbeiten. Die Adaptierungsarbeiten 
beim Linzer k. k. Hauptpostgebäude dürften im laufenden 
Jahre beendet werden können, da mit Ausschluss des 
Fassadenabputzes und der Betonierung eines Kellerraumes 
für die Unterbringung und Aufbewahrung von Druck¬ 
sorten, alle anderen Arbeiten bereits fertiggestellt sind. 
Vortrag. Im Vortragsaale des Kaufmännischen 
Vereines findet am 16. d. M., 1]28 Uhr abends, die nächste 
Wochen Versammlung des Vereines der Techniker in 
Ober Österreich mit folgender Tagesordnung statt: 
a) Einlauf, b) Beschlussfassung in Angelegenheit der 
Exkursion in die Schweiz, c) Vortrag des Herrn Archi¬ 
tekten Rudolf Seidel, Direktor der „Oberösterreichischen 
Baugesellschaft“ über Farnil ienhäuser. Die Herren 
Vereinsmitglieder werden ersucht, zahlreich und recht¬ 
zeitig zu erscheinen. 
Malerarbeiten. Die Restaurationslokalitäten „zur 
goldenen Glocke“ werden im Laufe der Sommer¬ 
monate gänzlich restauriert. Der Eigentümer des Ge¬ 
schäftes, Herr Moser, hat bereits einige Herren Maler¬ 
meister aufgefordert, ihm Skizzen für diese Restau¬ 
rierung vorzulegen. 
Aus Tirol. (Wass er gas werk. Amtsgebäude.) 
Die Gemeinde Innsbruck ist von der Idee, eine zweite 
Gasanstalt zu erbauen, abgekommen und hat beschlossen, 
dafür eine Wassergasanstalt mit dem Kostenbeträge von 
110.000 K herzustellen. Dieselbe soll für 6000 Kubik¬ 
meter Wassergas ausreichen. — Auf dem Baugrunde 
neben der Forst- und Domänendirektion wird ein neues 
Amtsgebäude aufgeführt werden, in welchem die Finanz- 
Landesdirektion und das Steueramt untergebracht werden 
sollen. — (Hotel- und Strassenbau.) Freiherr von 
Denster hat das Schlossgut Fraasburg bei Meran er¬ 
worben und beabsichtigt, die Fraasburg in ein Hotel 
umzugestalten und eine neue Strasse von Meran zu dem¬ 
selben herzustellen. (Elektrizitätswerk.) Die 
Gemeinde Lienz hat den Bau eines Elektrizitätswerkes 
mit dem Kostenaufwande von 38.000 K beschlossen. 
Derselben liegen zwei Projekte vor und wird, sobald 
sich die Stadtvertretung für das eine oder das andere 
entschlossen haben wird, mit den Arbeiten begonnen 
werden. 
Öberösterreichische Bauzeitung.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.