Volltext: III. Jahrgang, 1898 (III. JG., 1898)

Nr. 6. 
oberösterreichische bauzeitung. 
Seite 45. 
Pfeilern gefunden. Nachweislich ist die betreffende Strasse 
mindestens 2000 Jahre alt. Sie führte von Bregenz über 
den Splügen nach Italien. Wie wir erfahren, sind die 
aufgefundenen Hölzer derartig gut conserviert, dass sie, 
obgleich sie 18 Jahrhunderte im Wasser gelegen haben, 
noch heute Verwendung finden könnten. 
Aus den Gemeinderaths-Sitzungen in Linz. 
Sitzung vom 2. März. 
Gemeinderath Eder beantragt das Parcellierungsgesuch 
der Theresia Hammerl Nr. 4 und des Georg und der Marie 
Kumpfhuber Nr. 2 Waldeggasse unter näheren Bedingungen 
zu genehmigen und über Antrag des Berichterstatters auf 
das Ansuchen des Ehepaares Mader, welches einen der 
Gründe aus der vorbewilligten Parcellierung gekauft hat, 
um unentgeltliche Ueberlassung eines Grundstreifens nicht 
einzugehen, den Preis hiefür mit 3 fl. per Quadratmeter 
festzusetzen. (Wird angenommen.) 
Nach dem Antrage des Gemeinderathes Beyer wird 
beschlossen, in der Blumauerstrasse von der Schützen¬ 
strasse bis zur Humboldtstrassa einen Canal nach dem 
Projecte des Stadtbauamtes im Kostenbeträge von 1600 fl. 
hersteilen zu lassen und das Bauamt zu beauftragen, die 
hiesigen Bauberechtigten im Wege der Gurrende zur 
Offertlegung einzuladen. 
Nach einem vom Vicebürgermeister König erstatteten 
längeren Berichte wird nach seinem Antrage beschlossen, 
der Finanzverwaltung das Ergebnis der von der Stadt¬ 
gemeinde neu eingeleiteten Vermessung des Stadtgebietes 
Linz und der Vororte Lustenau und Waldegg unter näheren 
Bedingungen zu überlassen; ferner, nachdem die Ver¬ 
messungsarbeiten beendet sind, dem hiefür provisorich 
angestellten Civilgeometer Kratochwill unter Anerkennung 
seiner Leistungen mit 1. April d. J. diese Stelle zu 
kündigen. 
Gemeinderath Dr. Schnopfhagen regt die Herausgabe 
eines zum täglichen Hausgebrauche tauglichen Stadt¬ 
planes an. 
Vicebürgermeister König nimmt diese Anregung auf 
und beantragt, es sei das Bauamt zu befragen, in welchem 
Maße ein solcher Plan herzustellen wäre, und ferner möge 
an die näher bezeichnete lithographische Anstalt die An¬ 
frage gerichtet werden, um welchen Preis sie den Abdruck 
solcher Pläne herstellen würde. — Beide Anträge werden 
angenommen. 
Nach dem Antrage des Gemeinderathes Dimmel wird 
beschlossen, die Forderung des Grafen Weissenwolff, an 
den Bedingungen für die Erwerbung der ihm gehörigen 
Gründe nächst dem Allgemeinen Krankenhause durch die 
Gemeinde Abänderungen vorzunehmen, zu genehmigen. 
Gemeinderath Dr. Jäger macht bezüglich der Er¬ 
bauung eines Lagerhauses am Umschlagplatze Mittheilung, 
aus der hervorgeht, dass die Kürze der Quaimauer, in¬ 
sofern der Erbauung eines Lagerhauses hinderlich im 
Wege stehe, als hiedurch eine billige Manipulation nicht 
möglich sei. Man habe nun anlässlich der Reconstruction 
der Quaimauer, welche bekanntlich beim Hochwasser be¬ 
schädigt wurde, die Verlängerung derselben in Antrag 
gebracht, doch die Statthalterei gieng darauf nicht ein, 
da die Reconstructions-Arbeiten einen Aufschub erleiden 
würden. Da sich die Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft 
und auch die Staatsbahn-Direction für diese Verlängerung 
ausgesprochen haben, da hiedurch eine zweckmässige 
Ausgestaltung der Lagerhäuser möglich sei, so habe er 
(Dr. Jäger) sich an den Statthalter gewendet und den¬ 
selben aufgefordert, endlich die Angelegenheit zu be¬ 
schleunigen, damit der Umschlagplatz in Stand gesetzt 
werden könne. Der Statthalter habe nun für Samstag den 
5. d. M. eine commissioneile Verhandlung angeordnet und 
habe die zweite Section die Betheiligung der Gemeinde 
bei dieser Commission beschlossen, Es sei sehr viel Aus¬ 
sicht vorhanden, dass die Verlängerung der Quaimauer 
bewilligt werden wird, da auch die Statthalterei ihre 
Geneigtheit für diese Verlängerung ausgesprochen habe. 
Redner beantragt namens der Section, zu dieser com- 
missionellen Verhandlung zu entsenden: Vicebürgermeister 
König, Gemeinderath Dr. Jäger und Baurath Kempf. (An¬ 
genommen). 
Sitzung vom 9. März. 
Gemeinderath Dr. Jäger berichtet über die Lagerhaus- 
Angelegenheit am Umschlagplatze, die eine günstige 
Lösung gefunden habe, da die k. k. Statthalterei der Ge¬ 
meinde die Zusicherung er.theilte, die nothwendige Ver¬ 
längerung der Quaimauer auf Staatskosten herstellen zu 
lassen. Zufolge dieser erfreulichen Benachrichtigung fand 
es die Gemeindevertretung für angezeigt, sofort über die 
Errichtung von Lagerhäusern schlüssig zu werden, und 
bestimmte, dass vorerst die zwei in dem vom Stadtbau¬ 
amte ausgearbeiteten Pläne mit B und C bezeichneten 
Lagerhäuser zur Herstellung zu bringen sind. Die Bau¬ 
vergebung hat im kurzen Offertwege unter den Linzer 
Baugewerbetreibenden zu erfolgen. Das Lagerhaus B wird 
die k. k. privilegierte Donau-Dampfschiffahrt als Benützerin 
des Objectes unter der Aufsicht des Stadtbauamtes selbst 
erbauen lassen. Bis zur Fertigstellung der beiden Lager¬ 
häuser, womöglich bis zum August d. J., ist vorläufig ein 
mit elektrischer Kraft zu betreibender Krahn herzustellpn. 
Wir werden auf diese wichtige Anlage noch ausführlicher 
zurückkommen. 
Local-Baunotizen. 
Restaurations-Gebäude auf dem Pöstlingberg. Der 
Münchener Architekt Herr E. Hessener hat im Aufträge 
der hiesigen Tramway- und Elektricitätsgesellschaft für 
das Restaurationsgebäude der elektrischen Bahnstation 
am Pöstlingberg ein Project entworfen, wovon eine 
Zeichnung in der Kunsthandlung des Herrn Mareis auf 
der Landstrasse ausgestellt war. Das Project hat bei 
Fachkennern wenig Anklang gefunden, da dieselben der 
Meinung sind, dass der Bau eine schlechte Perspective 
abgeben würde, indem die Massigkeit zu der luftigen 
Höhe nicht in Einklang gebracht erscheint. 
Erbauung eines neuen Amtsgebäudes der k. k. 
Staatsbahn in Linz. Mehrseitig wurde die Nachricht ver¬ 
breitet, es stehe die Erbauung eines neuen Amtsgebäudes 
für die k. k. Staats bahn in Linz in baldiger Aussicht. 
Wie wir von competenter Seite erfahren, dürfte die Ver¬ 
wirklichung dieses Planes erst in 2 bis.3 Jahren zu ge¬ 
wärtigen sein, da erst der neue Innsbrucker Bahnhof 
fertig sein muss, um zu der Ausführung des Amtsgebäudes 
in Linz schreiten zu können. 
Billiges elektrisches Lieht. Die hiesige Tramway- 
und Elektricitätsgesellschaft hat dem Gemeinderathe die 
Herabsetzung des Preises für elektrisches Licht, im Falle 
der Abnahme grösserer Lichtquantitäten seitens eines 
Oonsumenten, in Vorschlag gebracht. Der Rabatt wird 
betragen: bei Jahresrechnungen von 40 bis 120 fl. 5 Per-
	        
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