Volltext: II. Jahrgang, 1897 (II. JG., 1897)

d) Offert Firma Diss & Comp, in Wien. 
Rudolfstrasse . 
Hagenstrasse . 
Landgutstrasse 
Kapellenstrasse 
Mühlkreisbahnstr 
Thalgasse . . . 
Stadlbauerstrasse 
Jägerstrasse 
Blütenstrasse . 
Erd- 
aus- 
hebung 
2296-95 
193-31 
378-91 
346-90 
417-73 
341-57 
221-18 
463-75 
260.12 
An¬ 
schüt¬ 
tung 
331-55 
31-99 
73-36 
58-17 
59*28 
54-90 
35*36 
69-99 
43-22 
Ver¬ 
führung 
554-02 
78:01 
174-67 
111-59 
105-14 
103-68 
86-40 
140*— 
94-49 
Canal¬ 
her¬ 
stellung 
5359-90 
814-53 
1720-11 
1108-25 
1042-38 
1007-27 
773*22 
1369-42 
946-66 
Ein¬ 
steig¬ 
schacht 
208-19 
28-34 
50-57 
97-79 
41-99 
52-06 
31-20 
42-90 
27-30 
Einfall¬ 
schächte 
280-50 
17-- 
85-- 
25-50 
51*- 
25-50 
34-— 
68'- 
34-— 
Rohre 
25 cm 
Durchm. 
384-75 
13-30 
79-80 
28-50 
39-90 
39-90 
28-50 
53-20 
38'- 
Rohre 
30 cm 
Durch¬ 
messer 
47-30 
Ver- 
setz- 
arb ei¬ 
ten 
57-20 
22-40 
15-60 
10-40 
10-40 
15-60 
11-40 
15-60 
10-40 
Grund¬ 
bau 
Zu¬ 
sammen 
9473*09 
1198-88 
2578-02 
1787-07 
1767-82 
1687-78 
1221-26 
2222-86 
1454-19 
Regie 12°,o Nachlass. — Summe ö. W. fl. 
23.390-97. 
Seite 98. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Nr. 13. 
Laut vorstehenden Preisansätzen konnte die Stadtgemeinde-Vorstehung in Urfahr nicht anders vorgehen, 
als den billigsten Offerenten, der Unternehmung N. Rella & Neffe in Wien, die Ausführung der Oanalisierungsarbeiten 
zu übertragen, umsomehr als die vorher eingeholten Erkundigungen über die genannte Firma von Seite des Wiener 
Stadtbauamtes äusserst günstig lauteten. Wäre die Preisdifferenz nicht eine so bedeutende gewesen, so würde man 
lieber das heimische Offert vorgezogen haben, um die Steuergulden der Bürgerschaft im Lande zu behalten, so aber 
muss man die 10.000 fl. Nachlass als ein Ersparnis betrachten, das den weiteren öffentlichen Einrichtungen der 
aufstrebenden Stadt Urfahr gewiss zu Gute kommen wird. d. r. 
Wohnungsverhältnisse in Paris. 
Man zählt in der französischen Hauptstadt nach den 
von den Steuervertheilern alljährlich aufgenommenen 
Statistiken 810.400 Wohnungen, von denen 37.000, also 
41/2°/o leerstehen, auf eine Bevölkerung von 2,511.000 Ein¬ 
wohnern. Jede Wohnung hat demnach durchschnittlich drei 
Einwohner. Der Gesammtbetrag der Jahresmieten be¬ 
läuft sich auf 783 Millionen, so dass an jedem Zinstage 
ungefähr 200 Millionen Francs in Umlauf gesetzt werden. 
Jeder Hausbesitzer nimmt somit durchschnittlich am 
15. Januar, 15. April, 15. Juli und 15. October 4000 
Francs ein. 
Wie viel bezahlt nun der Pariser pro Kopf der Be¬ 
völkerung seinem Hausbesitzer? Da der Gesammtmiets- 
betrag, wie erwähnt, alljährlich 783 Millionen beträgt und 
die Zahl der Wohnungen sich auf 775.000 beläuft, so 
betragen die Mieten im Durchschnitt 1000 Francs oder 
für jeden Einwohner etwas über 330 Francs. 
Natürlich vertheilen sich diese Summen in sehr ver¬ 
schiedenfacher Weise nach Vierteln und Strassen, So 
beträgt der Mietzins in dem vornehmen Viertel der Champs 
Elysees für den Kopf der Bevölkerung 1025 Francs oder 
für den einzelnen Haushalt über 3000 Francs. Hierauf 
folgt das Viertel der Madeleine, mit 700 Francs für den 
einzelnen Einwohner oder 20.000 Francs für jeden Haus¬ 
halt. Die bescheidensten Mieten werden natürlich in 
den Vierteln an den äussersten Enden der Stadt nahe 
den Befestigungswerken, vorzüglich im Osten und Süd¬ 
osten bezahlt. In letzter Linie kommt das Viertel de la 
Gare mit 55 Francs Miete pro Kopf der Bevölkerung, 
dem die des Pere Lachaise und Charonne mit 60 Francs 
unmittelbar vorausgehen. 
Von den gesammten 810.000 Mietsparteien bezahlen 
608.000 weniger als 500 Francs Miete und nur 470 be¬ 
zahlen mehr als 20.000 Francs. Es gibt in Paris 285 Ge¬ 
bäude, die mehr als 100.000 Francs Miete bringen; die¬ 
selben liegen selbstverständlich alle im Centrum und in 
den reichen westlichen Vierteln. Dagegen existieren hier 
noch immer trotz der fortdauernden Erhöhungen der 
Mieten 9256 Häuser, die weniger als 500 Francs Zins 
ihren Besitzern eintragen. Im Jahre 1862 . enthielt die 
Stadt Paris 66.000 Häuser und Fabriksgebäude, die einen 
Mietswert von 417 Millionen Francs darstellten; jetzt 
zählt sie 84.000 mit einem Mietswert von 783 Millionen 
Francs. Die Zahl der Häuser hat sich um ein Drittel 
vermehrt, während die Bevölkerung und die Mieten sich 
in den letzten dreissig Jahren ungefähr verdoppelt haben. 
Was den ungefähren Kaufwert der Pariser Gebäude 
anbelangt, so wird er auf mehr als 11 Milliarden ge¬ 
schätzt. Das Viertel de l’Europe allein hat mit seinen 
Gebäuden einen Wert von mehr als 500 Millionen Francs. 
In diese Ziffer von 11 Milliarden sind die 393 Gebäude, 
die dem Staate, dem Seinedepartement oder der Stadt 
Paris gehören, nicht mit inbegriffen, da sie keine Mieten 
abwerfen. Wie sollte man übrigens beispielsweise den 
Wert des Louvre und des Luxembourg abschätzen 
können ? 
Die Commission der Steuervertheiler der Stadt Paris 
hat 37.447 leerstehende Wohnungen ermittelt, was einem 
Einkommenverluste von 24 Millionen Francs gleichkommt. 
Paris könnte danach, ohne überfüllt zu sein, 136.030 Ein¬ 
wohner mehr zählen. 
Ueb«r die Umzüge liegen genaue Ziffern nicht vor; 
sie dürften im allgemeinen jährlich 8 bis 10 °/0 der 
Gesammtziffer der Wohnungen, also 60.000 bis 70.000, 
nicht übersteigen. Sie sind nicht nur effectiv, sondern 
auch percentuell bei den kleinen Mietern viel bedeutender, 
als bei den mittleren und großen, da diese nur auf drei 
Jahre mit stillschweigender Verlängerung von drei zu 
drei Jahren Mietscontracte abschliessen. 
Die Verschiebungen der Bevölkerung sind trotzdem 
infolge der Strassendurchbrüche u. s. w. recht erheblich 
und gehen, wie in den anderen Weltstädten, in der Weise 
vor sich, dass die inneren Stadttheile sich in immer 
grösserem Maßstabe zu reinen Geschäftsvierteln ausbilden, 
dass die wohlhabenden Classen immer mehr nach W esten 
und nach Nordwesten auswandern, während die ärmeren 
in die äussersten Nord- und Ost-, sowie auch Südviertel 
zurückgedrängt werden, so dass sich eine immer grössere 
Ueberfüllung der letzteren herausbildet. Diese Thatsache 
wird wohl in absehbarer Zeit die Schleifung der alten
	        
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