Volltext: II. Jahrgang, 1897 (II. JG., 1897)

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leben. Auch halten wir es für einen glücklichen Griff, dass 
man diese Ausstellung mit der rheinisch-westfälischen 
Baufach-Ausstellung verbunden hat. Der Besucher findet 
deshalb ausser der überaus reichhaltige Ausstellung von 
Heizungs- und Lüftungsgegenständen aller Art auch noch 
die in ersterer neu ausgestellten Zimmereinrichtungen, 
Möbel, Teppiche, Kunst- und kunstgewerblichen Gegen¬ 
stände, Bauartikel, Sanitätseinrichtungen u. s. w. Ferner 
findet in beiden Ausstellungen Verkauf statt und zwar 
meist durch eigene Vertreter der ausstellenden Firmen. 
Nach allem kann man ohne Uebertreibung behaupten, 
die Ausstellungsleitung habe in ausgiebigster Weise da¬ 
für gesorgt, dass für jedermann der Besuch der Aus¬ 
stellungen in der Zeit vom 15. April bis 15. Juni loh¬ 
nend und genussreich werden wird. 
Es ist noch hinzuzufügen, dass die königl. Eisen¬ 
bahn-Verwaltung für die nicht verkauften Ausstellungs- 
Gegenstände freien Rücktransport bewilligt hat. 
trage von 349 fl. 97 kr. und gegen den Drittelbeitrag der 
Hausbesitzer per 116 fl. 66 kr., sowie die Neupflasterung 
der Trottoirs in der Feldstrasse längs der Trainkaserne 
im Kostenbeträge von 1800 fl. gegen einen Drittelbeitrag 
der Militärabtheilung per 600 fl. zu bewilligen. Sämmtliche 
Pflasterungen sind im Laufe des Sommers durchzuführen. 
Die Ausschreibung hat im Wege der Gurrende unter den 
Gewerbetreibenden zu erfolgen. Die Offerte sind bis 
1. April, mittags 12 Uhr, bei der Gemeinde zu über¬ 
reichen. 
Schliesslich berichtet Gemeinderath Steinberger über 
das Ansuchen mehrerer Hausbesitzer in der Schiller¬ 
strasse um Fristerstreckung bezüglich der aufgetragenen 
Herstellung von Hauscanälen und beantragt, diesem An¬ 
suchen bis 1. Mai 1898 Folge zu geben, im Falle in der 
Strassenfront nicht früher ein Neubau ausgeführt wird. 
Der Antrag wird angenommen. 
ÖBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Aus den Gemeinderaths-Sitzungen in Linz. 
In der am 17. März 1. J. unter dem Vorsitz des 
Bürgermeisters Franz Poche stattgehabten Sitzung des 
Gemeinderathes kamen folgende Bauangelegenheiten zur 
Verhandlung. 
Den Hauptgegenstand bildete der Bericht über die 
Offertverhandlung betreffs Erbauung der neuen Land¬ 
wehrkaserne in Linz, und stellt Gemeinderath Endlweber 
folgenden Antrag: 
1. Der Gemeinderath übertrage die Bauausführung, vor¬ 
behaltlich der Zustimmung des oberösterreichischen Landes¬ 
ausschusses: a) der Landwehrkaserne im präliminierten 
Betrage von fl. 122.261 dem billigsten Offerenten Gustav 
Steinberger, Baumeister in Linz, gegen einen siebenper- 
centigen Nachlass von sämmtlichen Einheitspreisen des 
Projects-Kostenvoranschlages ; b) des Officiers- undUnter- 
officiers-Wohngebäudes im präliminierten Kostenbeträge 
von 21.670 fl. der Firma Bauer & Fabigan in Linz gegen 
einen siebenpercentigen Nachlass von sämmtlichen Ein¬ 
heitspreisen des Projects-Kostenvoranschlages; beiden 
Offerenten ad a und b mit Ausschluss der Brunnenher¬ 
stellungen ; c) die Herstellung der Brunnen bei der Land¬ 
wehrkaserne und dem Officiers- und Unter officiers-Wohn¬ 
gebäude dem Johann Krenn, Brunnenmeister in Linz, als 
billigsten Offerenten. 
2. Im Sinne des Punktes 2 des Beschlusses des 
Landtages vom 1. März 1897, betreffend die Bewilligung 
eines Beitrages des oberösterreichischen Landesfonds zur 
Landwehrkaserne von jährlich 600 fl. durch 25 Jahrei 
werde der oberösterreichische Landesausschuss von dem 
Ergebnisse der Offertausschreibung behufs Genehmigung 
der Bauvergebung in die Kenntnis gesetzt. 
3. Mit der Herstellung der Brunnen ist sofort zu be¬ 
ginnen und diese thunlichst zu beschleunigen, um den 
dermals bestehenden günstigen Grundwasserstand auszu¬ 
nützen. 
4. Die Ersteher der Bauarbeiten und anderen Arbeiten 
haben sich zu verpflichten, die Brunnen nach Vollendung 
des Baues im guten Zustande zu übergeben. Der Antrag 
wird angenommen. — Weiters wird nach den Anträgen 
des Gemeinderathes Heinisch beschlossen: 
Die Umpflasterung der Bethlehemstrasse von der 
Marienstrasse bis zur Fadingerstrasse im Kostenbeträge 
von 1300 fl., die Umpflasterung des Trottoirs bei den 
Häusern Nr. 11 und 13 Kapuzinerstrasse im Kostenbe¬ 
Local - Baunotizen. 
Gartenanlage. Das Anstandshäuschen auf der Pro 
menade wird auf Wunsch der Direction der Allgemeinen 
Sparcasse mit Bäumen und Gesträuchern umgeben, angeb¬ 
lich, um die lästigen Sonnenstrahlen abzuhalten, die gerade 
um.die Mittagszeit auf die Hauptarbeitsräume des Sparcassen- 
gebäudes fallen. Die Ausführung dieser Arbeit besorgt 
der hiesige Stadtgärtner Herr Anton Prenosyl. 
Vom Linzer Verschönerungsverein. Der Linzer Ver¬ 
schönerungsverein hielt am 7. März 1. J. seine Jahresver¬ 
sammlung ab, in welcher die finanziellen Angelegenheiten 
des Vereines erledigt wurden. Zu den neuen Herstellungen 
im laufenden Jahre zählt die geplante Gartenanlage am 
Pfarrplatz, in der die Statue des heiligen Johannes von 
von der Harrachstrasse (ein Kunstwerk des Bildhauers 
Donner) aufgestellt werden soll. Eine weitere gelungene 
Idee des Herrn Oberst Bancalari ist die Uebersetzung 
des prachtvollen aus Schmiedeisen gefertigten Thores 
vom Casino-Eingang zum Museum, wo es eine Zierde 
abgeben wird. Herr Oberingenieur Kempf dankt mit 
warmen Worten dem Obmanne, Herrn Bancalari, für 
sein ausserordentliches Wirken im Vereine und hebt die 
grossen Verdienste hervor, die er sich speciell um die 
Neugestaltung der Promenade erworben habe. (Beifall.) 
Er habe die Sache angeregt und durchgeführt und jetzt 
sei der richtige Moment gekommen, ihm hiefür Dank 
zu sagen. Er bittet den Obmann, den Verein in der 
Weise, wie bisher, weiterzuführen. Nachdem der neue 
Schriftführer, Freiherr v. Rühling, versicherte, dass er 
eifrig bemüht sein werde, das ihm geschenkte Vertrauen 
zu rechtfertigen, schloss der Vorsitzende, Obmann 
Bancalari, die Versammlung. 
Lebhafte Bauthätigkeit in Linz. Nach unserem bis¬ 
herigen Ausweis über ertheilte Baulicenzen, und nach 
den Informationen, die wir in den hiesigen Baukanzleien 
eingeholt haben, dürfte die Bauthätigkeit im laufenden 
Jahre in unserer Landeshauptstadt eine recht lebhafte 
werden, was im Interesse der Bauindustrie und zur Ver¬ 
schönerung der Stadt nur gewünscht werden kann. 
Oeffentliche Bedürfnisanstalten. Wie uns aus Wien 
mitgetheilt wird, beabsichtigt der dortige Unternehmer 
für öffentliche Bedürfnisanstalten, Herr Wilhelm Beeltz, 
demnächst nach Linz zu kommen, um der Gemeindever¬ 
tretung ein Project zur Aufstellung einiger solcher 
Häuschen in Vorschlag zu bringen.
	        
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