Volltext: II. Jahrgang, 1897 (II. JG., 1897)

Nr. 24. 
OBERÖSTERREICHISCHE BAUZEITUNG. 
Seite 189. 
Maschinenbaus werden 19 Compoundmaschinen mit 
Condensation stehen. Dieselben sollen radiale Anordnung 
erhalten uud in zwei Reihen parallel zur Scheidewand 
stehen. Jede Maschine wird mit einem Drei-Phasen-Wechsel¬ 
strom-Dynamo direct gekuppelt sein. Der Strom von 
6000 Volt Spannung wird auf verschiedenen Nebenstationen 
durch stationäre oder rotierende Transformatoren in 
solchen von 550 Volt, wie er auf den Linien gebraucht 
wird, umgewandelt. Die Bauzeit ist auf ein Jahr veran¬ 
schlagt worden. 
Baunachrichten aus den Provinzorten.*) 
Aschach a. d. D. Der ungarische Graf, der sich nach 
dem Projecte eines Wiener Architekten, hier eine pracht¬ 
volle Villa erbauen lässt, soll in Unterhandlung stehen 
mit dem Ankauf eines weiteren Grundstückes, auf welchem 
sich eine zweite adelige Familie einen Sommersitz an- 
legen lassen will. 
Steyregg. Gleich nach dem Brande trieb sich hier 
ein Agent herum, angeblich als Vertreter einer Wiener 
Baugesellschaft, der den Aufbau der abgebrannten Häuser 
gegen Ratenzahlungen übernehmen wollte. Derselbe 
musste, ohne den kleinsten Auftrag erhalten zu haben, 
unser Städtchen baldigst verlassen. 
Wels. Nachdem der Landesausschuss der hiesigen 
Stadtgemeinde die Aufnahme eines Darlehens von 
92.000 fl. zum Ausbau der Landwehrkaserne bewilligte, 
werden die Bauarbeiten nächstes Jahr wieder energisch 
fortgesetzt werden. 
Zell am See. Die Gemeinde hat die Pläne für das 
projectierte Schulhaus der Bezirkshauptmannschaft zur 
Genehmigung überreicht, der Bau dürfte somit im 
nächsten Frühjahr begonnen werden. — Hier wird die 
Errichtung einer elektrischen Anlage zum Zwecke der 
Beleuchtung des Ortes geplant ; die Ausführung hängt 
davon ab, ob der Schmittenbach, welcher die treibende 
Kraft für die Anlage liefern soll, auch im Winter genügend 
Wasser hat, um die erforderliche Kraft zu liefern. Das 
mnss erst festgestellt werden. 
Salzburg. Der Gemeinderath hat in seiner letzten 
Sitzung ein neues Project für den Bau eines Bahnhofes 
der Salzburger Eisenbahn- und Tramway-Gesellschaft 
genehmigt. 
Aus den Gemeinderaths-Sitzungen in Linz. 
Sitzung vom 1. December. 
Von baulichen Angelegenheiten wurde nur beschlossen, 
die Ausführung der Verlängerung der Wasserleitung in 
der Kaplanhofstrasse der Firma Th. Wxeidenweber für 
1752 fl. zu übertragen. 
Sitzung vom 9. December. 
Nach einer längeren Debatte über den Ankauf des 
Uterharck’schen Hauses in der Rudigierstrasse zu Re¬ 
gulierungszwecken kamen mehrere Offertvorlagen zur 
Verhandlung. Nach dem An trage des Gemeinderathes 
Endlweber wird beschlossen, die Zelleneinrichtung für 
das grosse Kühlhaus im neuen Schlachthofe dem hiesigen 
Fabrikanten Herrn Karl Feilerer zu übertragen. Offert- 
*) Objectiv gehaltene und kurzgefasste Mittbeilungen über 
bauliche Angelegenheiten in Provinzorten werden gegen Erhalt eines 
Erei-Exemplares unserer Zeitschrift jederzeit zur Veröffentlichung 
angenommen. Die Redaction. 
preis 31 fl. 96 kr. per 100 Kilo. Ferner wurde die Ein¬ 
führung der Wasserleitung im Schlachthofe der Firma 
Rumpel & Waldeck mit 20% Nachlass übertragen. Schliess¬ 
lich erhielt auf Antrag des Gemeinderathes Steinberger 
die Herstellung des Portales beim Rathhause der Tischler¬ 
meister Johann Appolt um 1400 fl. und die Fenster der 
Tischlermeister Josef Hitsch per Loch zu 13 fl. 
Aus den Gemeinderaths-Sitzungen in Urfahr. 
Gemeinderath Dr. Hinsenkamp berichtet über die 
Vergebung des Baues des Sammelcanales am Donauquai. 
Derselbe führt aus, dass das Stück von der Rosenstrasse 
unter die Brücke durch bis hinaus zum bestehenden 
Auslaufe, wo der Canal in die Kirchengasse mündet, zu 
vollenden wäre, und dass sich die Bauunternehmung 
M. Rella & Neffe bereit erklärt hätte, im heurigen Winter, 
da die Wasserstände sehr günstige seien, die Canalisierung 
durchzuführen. Es haben auch Sachverständige angegeben, 
dass diese Canalisierung nur durchführbar sei, wenn die 
Donau einen sehr niedrigen Wasserstand besitze. Nun 
aber hat die Gemeinde sich auch an den Bauunternehmer 
Herrn Schratz gewendet und ein Offert eingeholt, weil 
derselbe bereits im vorigen Winter eine ähnliche Canal¬ 
strecke bauen wollte und um eben eine einheimische 
Firma zu berücksichtigen. Der Berichterstatter trägt nun 
die beiden Offerte dem Gemeindeausschusse vor. Es zeigt 
sich zwischen beiden eine ziemliche Differenz in den 
Kosten, das Rella’sche ist das billigere und auch die 
sonstigen Bedingungen, welche diese Firma stellt, sind 
derartige, dass die Gemeinde bei dieser Vergebung sehr 
gut fährt. Die Firma Rella hat bereits in Urfahr einige 
Strecken zur Zufriedenheit 'canalisiert. Hervorzuheben sei 
auch noch, dass die Gemeinde eine Abschlagszahlung 
nicht zu leisten hat und diese Firma der Gemeinde die 
Kostensumme ein volles Kalenderjahr nach Vollendung 
der Arbeit unverzinslich stundet. 
Der Antrag lautet: Der Sammelcanal am Donauquai 
vom Auslaufe der Rosenstrasse weg wird auf Grund der 
eingelangten Offerte seitens der Firma Schratz und seitens 
der Firma Rella & Neffe der letztgenannten unter den 
üblichen Bedingungen und zu den offerierten Preisen 
übertragen. Die VI. Section wird angewiesen, die dies¬ 
bezüglichen Arbeiten mit thunlichster Peinlichkeit durch 
die Bauleitung überwachen zu lassen. Der Antrag wird 
einstimmig angenommen. 
Local-Baunotizen. 
Neuerbaute Wohnhäuser in Linz im Jahre 1897. 
Im Jahre 1897 kamen in Linz folgende Privat-Wohn- 
gebäude zur Erbauung und zwar: a) dreistöckige: J. Bau¬ 
mann, Promenade; Francisca Melchmayr. Humboldt¬ 
strasse ; Katharina Mayerhofer, Steingasse; Georg 
Mayerhofer, Steingasse; Josef Kar e ck er, Christian 
Ooulinstrasse; Franz Mayr, Göthe- und Gemeindestrasse; 
Freiwillige Feuerwehr, Kaplanhofstrasse, b) zwei¬ 
stöckige: Johann Jax, Humboldtstrasse; Johann Hartl, 
Unionstrasse; Franz Peham, Bürgerstrasse; Jakob 
M a s c h e k, Kreuzgasse; Anna R e i c h a r t, Bürgerstrasse; 
Georg Dagruber, Friedhofstrasse; Thomas Stegmüller, 
Maria Theresiastrasse; Gebrüder Forstner, Lustenau; 
Josef Kurz, Lustenau; Leopold Ofenmüller, Schiller¬ 
strasse; Wenzel Leischko, Friedhofstrasse; Johann 
Jax, Unionstrasse; Maria Daubing er, Keplerstrasse;
	        
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